GELD-Magazin, Nr. 6/2024

Was für ein Jahresende! Anfang Dezember durchbrach der DAX erstmals die Marke von 20.000 Punkten und setzte in weiterer Folge den Rallye-Modus fort. Aktuell steht der deutsche Leitindex bei knapp 20.500 Punkten. Der DAX hat damit zahlreiche Gewinntage in Folge geschafft. In weiterer Folge dürfte sich das Aufwärtsmomentum jedoch abschwächen. Bei 20.500 Punkten lauert eine runde Marke, die erst nachhaltig übersprungen werden muss. Investierte Anleger sollten das Stopp-Limit auf 18.970 Punkte anheben. Die deutschen Konjunkturdaten fielen zuletzt gemischt aus. Das Positive: Die Löhne sind im dritten Quartal erneut stärker gestiegen als die Verbraucherpreise: um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der nominalen Lohnsteigerung um 4,9 Prozent standen in diesem Zeitraum um 2,5 Prozent erhöhte Verbraucherpreise gegenüber. Das Negative dabei: Bisher hat sich dieser Kaufkraftgewinn noch nicht in einer besseren Kauflaune der Verbraucher gezeigt. Die Konsumforscher des GfK-Instituts prognostizieren ein verhaltenes Weihnachtsgeschäft, weil die Neigung zur Anschaffung höherwertiger Konsumgüter und die Einkommenserwartungen gesunken sind. Der ifo-Index fiel um 0,8 Punkte auf 85,7 Zähler. Damit näherte sich das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer wieder dem tiefsten Stand seit Beginn 2024, der im September bei 85,4 Punkten erreicht worden war. Im Bereich Dienstleistungen hat sich die Unternehmensstimmung besonders deutlich abgeschwächt. Auch in der Industrie verschlechterte sich die Stimmung mit rückläufigen Aufträgen. Die Unternehmen zeigten sich vor allem unzufriedener mit ihrer aktuellen Lage. Die Erwartungen an die künftigen Geschäfte haben sich hingegen kaum verringert. Die negativen Effekte verstärken sich mittlerweile selbst, wenn Entlassungen am Standort Deutschland auf das Konsumvertrauen und damit die Nachfrage drücken. Die Neuwahlen 2025 könnten Deutschlands Chance auf den Wendepunkt sein, eine Agenda 2030 steht im Raum. Qiagen bricht nach oben aus Am 10. Dezember ist die Qiagen-Aktie massiv nach oben ausgebrochen. Doch laut Analysten könnte es das noch lange nicht gewesen sein, denn unter Umständen schlummert hier noch deutlich mehr Kurspotenzial. Ursache für die positiven Nachrichten bei dem Diagnosespezialisten ist vor allem eine Studie aus dem Analystenhaus Jefferies mit einem Kursziel von gut 50 Euro. Zudem sei das Produktportfolio breit und wettbewerbsfähig, sodass Qiagen von vielen Trends im Pharmasektor profitieren kann. Dagegen sind die Aktien von Zalando zuletzt stark eingebrochen. Denn der Online-Modehändler hat angekündigt, den kleineren Konkurrenten About You übernehmen zu wollen. Dabei soll ein kräftiger Kursaufschlag für die Akquisition gezahlt werden, denn die Offerte liegt bei 6,50 Euro je Aktie, zuvor notierte das Übernahmeziel an der Börse bei 3,90 Euro. Das dürfte einer der Hauptgründe sein, warum die Aktionäre des DAX-Konzerns negativ auf die Nachricht reagierten. Dennoch sind Analysten weiterhin optimistisch für die Papiere von Zalando gestimmt und sehen ein Kurspotenzial bis auf 40 Euro. Allianz: Vor goldener Zukunft Der Versicherungsriese verkündete, dass die Ausschüttungsquote weiterhin 60 Prozent des Jahresüberschusses betragen solle (bereinigt um „außergewöhnliche Elemente“), mindestens aber den Wert des Vorjahres erreichen soll. Darüber hinaus wird die Allianz in den Jahren 2024 bis 2027 mindestens 15 Prozent des Jahresüberschusses des AllianzKonzerns zusätzlich an die Aktionäre zurückgeben, zum Beispiel über Aktienrückkäufe. Schon jetzt liegt die Dividendenrendite bei starken 5,40 Prozent für 2025. Zudem sagte der CEO: „Die Allianz führt vier neue ehrgeizige Konzernfinanzziele für den Zeitraum 2024 bis 2027 ein: Ein Gewinnwachstum pro Aktie (CAGR) von 7,0 bis 9,0 Die Hoffnung stirbt zuletzt Trotz der Wirtschaftskrise, in der sich die größte Volkswirtschaft Europas befindet, strebt der Aktienindex DAX von einem Rekordhoch zum nächsten. Denn die am stärksten gewichteten Titel sind international unterwegs. WOLFGANG REGNER Prozent, eine Eigenkapitalrendite von mindestens 17 Prozent und ein Solvency II-Ratio (Betriebskapitalgenerierung) von 24 bis 25 Prozent im Jahr 2027, dazu kumulierte Netto-Geldtransfers von mehr als 27 Milliarden Euro in den Jahren 2025 bis 2027.“ Damit dürfte die Allianz weiterhin sehr profitabel arbeiten und genug Geld vedienen, um ihre Aktionäre fürstlich zu entlohnen. Defensive Schwergewichte als Outperformer Unter den sehr guten Performern des Börsenjahres 2024 finden sich zudem drei weiDAX . knackt 20.000 Punkte 2024 2023 21.000 16.000 15.000 17.000 19.000 20.000 18.000 14.000 62 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 6/2024 AKTIEN . Deutschland

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