GELD-Magazin, Nr. 6/2024

6 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 6/2024 BRENNPUNKT . Kurzmeldungen Credits: beigestellt; Dario Bajurin & vetrana/stock.adobe.com; Dean Calma/IAEA; Christophe Licoppe/European Union 2024 Künstliche Intelligenz Guter Fondsmanager Computerhirn. In den turbulenten Marktphasen der letzten vier Jahre konnte die KI ihre Stärken voll ausspielen: Muster erkennen, sich schnell an neue Entwicklungen anpassen und die Unsicherheit von Bewertungen und Prognosen berechnen. Das berichtet Christian Sievers, Geschäftsführer der Vermögensverwaltung LAIC, und fügt hinzu: „Die kurzzeitige Entwicklung ist ein weiteres Beispiel dafür, dass unsere KI gerade in unsicheren Zeiten an den Märkten einen deutlichen Mehrwert erzielen kann.“ Schon Wochen vor der USWahl hat die KI in den MSCI USA ESG Leaders Index investiert. Titel aus dem Small Cap Europa Bereich hat sie hingegen gemieden, unter anderem, weil der Wahlausgang aufgrund der knappen Umfragen ein zu unsicheres Bild und damit ein höheres Risiko zeigte. Machtrotation. Auch renommierte Nahost-Experten wurden von den Ereignissen überrollt: Innerhalb weniger Tage brach das herrschende politische System Syriens zusammen – Diktator Baschar al-Assad musste fluchtartig das Land verlassen. Samt Familie landete er in Moskau, was das einzig wenig Überraschende an der gesamten Entwicklung war. Denn Putin war stets ein treuer Verbündeter des alten syrischen Systems – jetzt muss Russland seine Positionierung im Nahen Osten neu überdenken. Das könnte weitere Unsicherheit in die ohnedies strapazierte Region bringen. Ebenso unsicher ist, wie stark sich die siegreichen Rebellen als Hardcore-Islamisten erweisen könnten. Kein gutes Zeichen: Die führende Gruppierung, Hayat Tahrir al-Scham, pflegte zumindest früher Verbindungen zum Islamischen Staat und zu Al-Kaida. Ob nun ein TerrorRegime durch das nächste abgewechselt werden wird? Fest steht jedenfalls: In zehn Jahren des Bürgerkriegs starben laut dem deutschen Ministerium für Entwicklung fast 600.000 Menschen. 80 Prozent der Bevölkerung leben in Armut; insgesamt sind in der Region über 22 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. Syrien: Unsichere Zukunft Sympathische Holzfäller. Eine Umfrage von Marketagent unter 1.000 Teilnehmern beleuchtet, wie die österreichische Bevölkerung die zehn größten Wirtschaftsmächte der Welt in Sachen Einfluss, Führungsanspruch und Lebensqualität wahrnimmt. Vor dem Hintergrund andauernder globaler Krisen zeigen sich spannende Trends. Kanada führt nicht nur in puncto Lebensqualität und Verlässlichkeit, sondern wird auch als das sympathischste Land wahrgenommen (49 %). Auch im Gesamt-Index, der einen Durchschnitt aller bewerteten Dimensionen darstellt, kann die Ahornblatt-Nation mit 6,1 Punkten einen klaren Sieg einfahren. In Zeiten geopolitischer Unsicherheit wird Kanada von vielen als positives Gegenmodell zu den klassischen Großmächten angesehen. Auf den weiteren Rängen folgen Italien mit 5,7 Zählern, Deutschland (5,6) und Japan (5,4). Die Vereinigten Staaten (5,1) mussten sich mit Rang Nummer acht zufriedengeben. Wenig überraschend auf dem letzten Platz landete Russland mit einem Score von lediglich drei Punkten. Chaos. Nach einer eindeutigen Abstimmung der Nationalversammlung gegen das Gesetz zur Finanzierung der sozialen Sicherheit 2025 muss Frankreichs Premier Michel Barnier den Hut nehmen. In seiner darauffolgenden Ansprache an die Nation bekräftigte Präsident Emmanuel Macron nachdrücklich seine Absicht, seine Amtszeit zu vollenden. Crédit Mutuel Asset Management ordnet die Ereignisse ein: „Die voraussichtliche Verlängerung des Haushaltsrahmens für 2024 durch ein spezielles Gesetz sieht für 2025 ein Defizit zwischen 5,5 und 5,8 Prozent des BIP vor, sofern das Wachstumsziel (1,1 % im Jahr 2025) erreicht wird. Wir bleiben bei unserer Ansicht, dass diese Wachstumsprognose angesichts der anhaltenden Skepsis der Investoren und des verhaltenen Inlandskonsums trotz des Reallohnanstiegs zu optimistisch erscheint.“ Die Experten bleiben gegenüber französischen Assets weiterhin zurückhaltend. Frankreich: Lange Gesichter Frankreichs Präsident Macron denkt nicht an Rückrtritt DIE ZAHL DES MONATS 49 Prozent

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