GELD-Magazin, Nr. 6/2024

Eurozone: Immokredite attraktiver Nach drei Zinssenkungen der EZB ist der 3-Monats-Euribor seit seinem Hoch von rund vier Prozent auf unter 2,9 Prozent eingebrochen. Dazu Olivier Hertoghe, Fondsmanager bei DPAM: „Die Hauptauswirkung war eine Normalisierung der Finanzierungsbedingungen, wobei der Anleihemarkt für Immobilienfinanzierungen zu relativ attraktiven Bedingungen komplett neu eröffnet wurde. Heute können sich starke Unternehmen zu 3,5 bis vier Prozent finanzieren und Vermögenswerte kaufen oder besitzen, die je nach Teilsektor eine Immobilienrendite von 4,5 bis sieben Prozent bieten. Das bedeutet, dass nach zwei schlechten Jahren nun wieder eine gesunde Renditedifferenz besteht und 2025 eine Wiederbelebung des direkten Immobilienmarktes zu erwarten ist.“ Interessante globale Fonds Am besten partizipiert man am Immoaktientrend über globale Immoaktienfonds, wie dem Janus Henderson Horizon Global Property Equities Fund, der per Ende Oktober 61 Werte enthält und neben Handel, Büro und Wohnbau noch in speziellere REITs der Segmente Lager, Industrie, Gesundheit etc. investiert. Genauere Infos gibt Fondsmanager Barnard: „Auf Ebene der Einzeltitel spiegeln die Top-Positionen des Fonds unsere Überzeugung in wichtige säkulare Trends wider, von denen wir glauben, dass sie noch einige Zeit anhalten werden. Dazu gehören das Wachstum von Technologieimmobilien (z.B. Rechenzentrums-REIT Equinix), die Verlagerung globaler Lieferketten und das Wachstum des E-Commerce (Industrie-/Logistiknamen wie Eastgroup und First Industrial Realty) sowie eine weltweit alternde Bevölkerung (z.B. der Vermieter von Seniorenwohnungen Welltower). Darüber hinaus verfügen diese Unternehmen über fundamentale Merkmale, die unserer Meinung nach zu unseren Prognosen passen, wie z.B. starke Bilanzen und Zugang zu Kapital, nachhaltige Wettbewerbsvorteile und langfristige Wachstumsperspektiven.“ Selektiv agiert der Fonds im Bürosektor. Im Gegensatz zu qualitativ hochwertigen Objekten in guten Lagen gibt es bei sekundären Büroobjekten in schlechteren Lagen noch Herausforderungen. „Insgesamt bleibt das Portfolio im Bürosektor untergewichtet, allerdings haben wir Anfang des Jahres ein selektives Exposure aufgebaut, da wir eine zyklische Erholungsmöglichkeit sahen“, so Barnard. „Heute können sich starke Unternehmen zu 3,5 bis vier Prozent finanzieren und Vermögenswerte kaufen oder besitzen, die je nach Teilsektor eine Immobilienrendite von 4,5 bis sieben Prozent bieten.“ Olivier Hertoghe, Fondsmanager bei DPAM IMMOBILIEN-AKTIENFONDS ISIN FONDSNAME VOLUMEN 1 JAHR 3 JAHRE 5 JAHRE TER1) Global LU0705260189 Nordea 1 - Global Real Estate Fund 796 Mio.$ 20,8 % -5,1 % 11,1 % 1,84 % LU0892274530 Janus Henderson Horizon Global Property Equities 1.339 Mio.$ 18,1 % -6,3 % 8,4 % 1,07 % LU0842063009 Blackrock World Real Estate Securities Fund 169 Mio.$ 18,6 % -9,7 % 4,0 % 1,85 % LU0229948087 Franklin Global Real Estate Fund 98 Mio.$ 16,0 % -6,2 % 0,8 % 1,89 % Europa LU0088927925 Janus Henderson Horizon Pan European Property Equ. 640 Mio.€ 7,8 % -24,7 % -7,0 % 1,87 % BE6275502878 DPAM B Real Estate Europe Dividend Sustainable 190 Mio.€ 8,8 % -13,3 % -7,2 % 1,01 % LU0216734045 AXA WF Europe Real Estate 428 Mio.€ 7,2 % -28,5 % -19,3 % 1,76 % 1) Laufende Kosten laut Basisinformationsblatt; Quellen: MountainView, (b)baha, Fondsgesellschaften; Performance auf Eurobasis, kumuliert; Erhebungsdatum: 10. Dezember 2024 Ausgabe Nr. 6/2024 – GELD-MAGAZIN . 49 Was sind REITs? REITs sind darauf ausgelegt, Anlegern die Möglichkeit zu bieten, in große, einkommensgenerierende Immobilienportfolios zu investieren, ohne diese direkt erwerben zu müssen. Ein wesentlicher Vorteil eines REITs ist, dass er den Großteil seiner steuerpflichtigen Gewinne (in den meisten Ländern mindestens 90 Prozent) als Dividenden an die Aktionäre ausschütten muss. Im Gegenzug sind die Erträge des REITs auf Unternehmensebene steuerbefreit. Darüber hinaus gibt es – je nach Gesetzeslage – noch eine Reihe weiterer Regularien. In den USA müssen mindestens 75 Prozent des Vermögens in Immobilien investiert werden und es müssen mindestens 75 Prozent des Bruttoeinkommens aus Mieteinnahmen, Hypothekenzinsen oder Immobilienverkäufen stammen. Zudem muss in den USA ein REIT als eine Körperschaft gegründet werden, die als Kapitalgesellschaft steuerpflichtig ist und es muss mindestens 100 Aktionäre geben, und nicht mehr als 50 Prozent der Anteile dürfen von fünf oder weniger Personen gehalten werden.

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