GELD-Magazin, Nr. 6/2024

Denn das Industriemetall ist von der weiteren konjunkturellen Entwicklung abhängig, die aber nicht berauschend ausfallen dürfte. Neuer Ölbaron Wechseln wir zum „Schmiermittel“ der Weltwirtschaft: Erdöl. Trump hat sich bekanntlich dem Motto „Drill, Baby, Drill!“ verschrieben. Also der massiven Forcierung von fossilen Energieträgern. Dass das ein zeitlicher und ökologischer Anachronismus ist, hat die US-Bürger nicht abgeschreckt. Wohl war das Gegenteil der Fall, denn günstiges Tanken ist im Land der unbegrenzten Möglichkeiten noch immer oberstes Gebot. Jedenfalls: Kurz nach der US-Präsidentschaftswahl waren die Ölpreise zunächst abgerutscht. Seit Mitte November bewegten sich die Notierungen dann unter Schwankungen grob seitwärts. Die Erklärung dafür laut einer Analyse der DekaBank: „Die Marktteilnehmer scheinen auf die konkreten Maßnahmen seitens der neuen USRegierung zu warten. Aber nicht nur die künftige Entwicklung der US-Ölförderung wird neue Impulse für den Preis liefern, sondern auch die Reaktion der OPEC-Mitglieder hierauf.“ Denn sollte das muntere Drilling in den USA unter Trump tatsächlich nennenswert ansteigen, werden sich die OPEC-Länder strategisch entscheiden müssen, ob sie über freiwillige Fördermengenkürzungen versuchen, den Ölpreis längerfristig zu stabilisieren. Oder ob sie über die Ausweitung ihrer Förderung den Versuch starten, ihre globalen Marktanteile zu verteidigen, was allerdings die Inkaufnahme niedrigerer Preise bedeuten würde. Kein schaler Kaffee Jetzt ein „schmackhafteres“ Thema: Ob als Muntermacher oder doch zur Entspannung: Kaffee ist für sehr viele Menschen nicht aus ihrem Tagesablauf wegzudenken. Die Preise für Arabica-Kaffeebohnen sind indes so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. An der Intercontinental Exchange (ICE) explodierte der Preis seit Jahresbeginn um rund 70 Prozent. Der Hauptfaktor für den überaus drastischen Anstieg bilden die Missernten durch Extremwetterereignisse. Brasilien, der größte Produzent von Arabica-Kaffee, war in diesem Jahr von außergewöhnlich starken Regenfällen betroffen. Die Unwetter haben die Ernteerträge erheblich reduziert und damit das weltweite Angebot verknappt. Neben den klimatischen Herausforderungen hat auch die steigende Nachfrage den Preisanstieg beschleunigt; besonders Schwellenländer entdecken die zunehmend beliebter werdende Bohne für sich. In einer Analyse von Vontobel heißt es: „Fraglich ist aktuell noch, inwieweit die gestiegenen Kosten an den Endkunden weitergegeben werden können und ob bei wieder besseren Ernten die vorherigen Preisniveaus erreicht werden können.“ Abwarten und Kaffee trinken. Bereits jetzt sind die Staatsschulden in Europa und den USA hoch. Es sieht aber nicht so aus, als würde Trump auf die Bremse steigen, sondern durch seine Politik die Inflation anheizen, was gut für Gold wäre. Nicht nur Kaffee erlebt einen Anstieg: Auch Orangensaft und Kakao verzeichnen Rekordpreise – bedingt durch Extremwetter. Bezüglich der beliebten Kaffee-Sorte Arabica fiel vor allem in Brasilien die Ernte ins Wasser. in USD/Unze 1.600 1.800 2.000 2.200 2.400 2.600 2.800 2021 2022 2023 2024 Goldpreis in USD/Tonne 2.000 3.000 4.000 5.000 6.000 7.000 8.000 9.000 10.000 11.000 2021 2022 2023 2024 Kakaopreis Ausgabe Nr. 6/2024 – GELD-MAGAZIN . 43

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