Trendwechsel im Immobilienbereich zeichnet sich jedoch seit Jahresbeginn 2024 ab – besonders bei Unternehmen, die Bestandsimmobilien halten und ihre Gewinne vornehmlich aus Mieteinnahmen generieren. Sie profitieren zwar von steigenden Mieteinnahmen (Indexierungen), mussten jedoch infolge höherer Marktrenditen die Bewertungen ihrer Immobilienportfolios nach unten hin anpassen. Das führte in den Bilanzen neben den höheren Zinsaufwendungen – zumindest bei variablen Krediten – zu Bewertungsverlusten und drückte gleichzeitig auf die Eigenkapitalquoten. Da sich der Trend bei den Zinsen seit Mitte 2024 umgekehrt hat, ist von einer weiteren Erholung der Immobilienbranche auszugehen. Nächstes Jahr dürften in deren Bilanzen wieder satte Gewinne ausgewiesen werden. Das Geschäft mit Kriegen Gänzlich andere Faktoren treiben wiederum die Sektoren Raumfahrt und Verteidigung an. Die Hersteller von Kriegsmaterial profitieren vom Konflikt in der Ukraine – z.T. auch von den Konflikten im Nahen Osten. Das ist aber nicht alles. In Europa stieg die Angst vor einem Konflikt mit Russland, was Finnland und Schweden zum NATO-Beitritt veranlasste. Auf der anderen Seite wird ein möglicher Austritt der USA aus der NATO befürchtet. Das schürt die Anstrengungen in Europa, die Wehrkraft auf Vordermann zu bringen. Und das wiederum bedingt enorme Aufträge an die Rüstungsindustrie. Auf den folgenden Seiten erfahren Sie mehr über die boomende Branche Informationstechnologie, zum Thema Gesundheitsbranche und den Nachzüglern im Bereich Ökologie/Neue Energien. – wenn auch langsamer, als ursprünglich erwartet. Auch die Inflationsanpassung der Versicherungsprämien verlangsamt sich. Auf der anderen (Kosten-)Seite sollten nun die Risiken beobachtet werden – bei den Banken möglicherweise steigende Kreditausfälle aufgrund von zunehmenden Firmeninsolvenzen und höhere Schadenszahlungen bei Versicherungen durch vermehrt auftretende Unwetterereignisse. Immobilien kamen unter die Räder Was Banken und Versicherungen in den vergangenen Jahren prinzipiell gute Geschäfte bescherte, hatte auf die Immobilienbranche negative Auswirkungen. Gestiegene Preise für Baumaterialien und höhere Finanzierungskosten brachten so manchen Projektentwickler in die Bredouille – Insolvenzen inklusive (Paradebeispiel in Österreich ist SIGNA). Ein langsamer Rohstoff-Unternehmen sind eine sehr heterogene Gruppe: die Preise von Edelmetallen, Industriemetallen (Stahl, Kupfer, Nickel, etc.), oder auch Lithium und Uran entwickeln sich sehr unterschiedlich. Metalle & Bergbau -40% 0% -20% 80% 100% 40% 20% 60% 2020 2021 2022 2023 2024 MSCI World/Metals & Mining EUR MSCI World EUR Hohe Zinsen, indexierte Prämien und satte Kapitalanlageergebnisse förderten das Geschäft von Banken und Versicherungen. Diese volkswirtschaftlichen Vorteile laufen nun langsam aus. Finanzwerte -40% 0% -20% 80% 100% 40% 20% 60% 2020 2021 2022 2023 2024 MSCI World/Financials EUR MSCI World EUR Gestiegene Renditen führten zu umfangreichen Abwertungen in der Immobilienbranche. Hinzu kamen restriktive Finanzierungsbedingungen. Beides löst sich langsam auf, die Chancen steigen wieder. Immobilien -40% 0% -20% 80% 100% 40% 20% 60% 2020 2021 2022 2023 2024 MSCI World/Real Estate EUR MSCI World EUR Ausgabe 6/2024 – GELD-MAGAZIN . 33
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