den, selbst wenn US-Unternehmen derzeit auf einem sehr hohen Bewertungsniveau verharren.“ Nachsatz: „Langfristig steht China ein vielversprechendes Jahrzehnt bevor, mit Chancen auf starkes Wachstum. Allerdings müssen zunächst bestehende Herausforderungen bewältigt werden, etwa im Immobiliensektor, bei den Unternehmensschulden und in der strukturellen Neuausrichtung der Wirtschaft.“ Fragezeichen über China Zum Stichwort „Reich der Mitte“ kommentiert Christian Derler, BKS Bank: „China betreibt immer noch eine auslandsfeindliche Kapitalmarktpolitik. Eine Annäherung dieser Politik an die westlichen Standards wäre unserer Meinung nach ein größerer Hebel als irgendwelche Konjunkturpakete. Dies scheint sich im Moment aber nicht abzuzeichnen.“ Auch das Thema „Taiwan“ sei ungelöst, ebenso die enormen Probleme des chinesischen Immobilienmarktes: „Das alles ist schade, denn der chinesische Aktienmarkt hätte ohne die angesprochenen Probleme enormes Potenzial.“ David Striegl, KEPLER-FONDS, fügt hinzu: „Einige Ökonomen halten die angekündigten Maßnahmenpakete für unzureichend und fordern höhere Ausgaben zur Ankurbelung der schwächelnden chinesischen Wirtschaft. Dies wird wohl auch notwendig sein, um den vermeintlich negativen Auswirkungen von Trumps geplanten Importzöllen auf Waren aus China entgegenzuwirken. Ansonsten wird China wohl weiter gegen deflationäre Tendenzen, hohe Verschuldungen der Regionalregierungen und eine angespannte Arbeitsmarktlage kämpfen müssen.“ Noch viel mehr zu China und anderen interessanten Anlageregionen lesen Sie auf den folgenden Seiten. Schwerpunkt auf Nordamerika Karl-Heinz Strube, Kapitalmarktstratege und Leiter Asset Management, Hypo Vorarlberg: „In unserer übergeordneten Asset-Allocation verfolgen wir einen globalen Multi-Asset-Ansatz, der Aktien, Anleihen und Alternative Investments umfasst. Bei Aktien legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf die Region NordAmerika, da diese sowohl hinsichtlich Marktkapitalisierung als auch Innovationskraft dauerhaft attraktive Chancen bieten. Im Bereich Anleihen setzen wir auf global diversifizierte, in Euro lautende Papiere, wobei der Fokus klar auf europäischen Emittenten „Bei Aktien legen wir einen besonderen Schwerpunkt auf die Region Nordamerika.“ Karl-Heinz Strube, Kapitalmarktstratege und Leiter Asset Management, Hypo Vorarlberg Die Weltwirtschaft tritt auf der Stelle: So wie 2024 soll sie auch 2025 um 3,2 Prozent wachsen. Dynamischer, wenn auch nicht berauschend, sind Emerging Markets. Globaler Ausblick: 3,2 Prozent Wachstum Quelle: International Monetary Fund Reales BIP-Wachstum in Prozent liegt, um von deren Stabilität und Marktliquidität zu profitieren.“ Der Experte weiter: „Vergleicht man die Märkte USA, Europa und Asien auf Basis des KGV, liegen die USA langfristig an der Spitze. Dies ist auf die starke Wachstumsdynamik und den globalen Einfluss der größten Konzerne mit Sitz in den USA zurückzuführen. Europäische Unternehmen weisen hingegen tendenziell niedrigere Bewertungen auf, was unter anderem an ihrer starken Abhängigkeit vom Export liegt, die in wirtschaftlich schwierigen Zeiten das Wachstum dämpfen kann. In Asien, insbesondere in China, sind die KGVs ebenfalls niedriger, da politische Eingriffe oft die freie Entfaltung der Unternehmen behindern. Ich gehe davon aus, dass sich diese starken Unterschiede auch künftig kaum verändern wer- „Derzeit sind wir neutral gegenüber dem globalen Aktienmarkt positioniert.“ David Striegl, Leiter Aktienfondsmanagement, KEPLER-FONDS KAG Emerging Markets 4,4% 2023 4,2% 2024 4,2% 2025 Entwickelte Volkswirtschaften 1,7% 2023 1,8% 2024 1,8% 2025 Globale Wirtschaft 3,3% 2023 3,2% 2024 3,2% 2025 Ausgabe 6/2024 – GELD-MAGAZIN . 21
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