GELD-Magazin, Nr. 6/2024

Österreich Leere Kassen Heimische Industrie: Talfahrt verlangsamt Nur leichte Hoffnungsschimmer. Im November zeigten sich erstmals seit Monaten vorsichtige Signale einer Stabilisierung der Industriekonjunktur in Österreich: Der „UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex“ stieg im November gegenüber dem Vormonat immerhin um 2,5 auf 44,5 Punkte. Damit lag der Indikator jedoch weiterhin deutlich unter der Grenze von 50 Punkten, die ein Wachstum signalisieren würde. „Nach dem Rückgang der Industrieproduktion um real fast vier Prozent 2024 gehen wir für das kommende Jahr 2025 nur von einer Stabilisierung mit einem Plus von weniger als einem Prozent bei der Herstellung von Waren in Österreich aus“, so lautet die Einschätzung der UniCredit Bank Austria. Ebenfalls zu beachten: Trotz der Verlangsamung des Produktionsrückgangs beschleunigte sich im November der Jobabbau in der österreichischen Industrie erneut. Der Beschäftigungsindex sank auf 39,4 Punkte: abgesehen vom September leider der niedrigste Wert der laufenden Rezession. Credit: pixabay Bitte Sparen. „Der Tag der leeren Staatskasse“ soll auf die prekäre Budgetlage Österreichs aufmerksam machen. Am 7. Dezember 2024 hat der Staat alle Einnahmen ausgegeben. Für die verbleibenden Tage des Jahres muss er seine Ausgaben ausschließlich mit neuen Schulden finanzieren. Das ergibt eine Analyse des wirtschaftsliberalen Think-Tanks Agenda Austria. Im EU-Schnitt beginnt die „Schuldenfinanzierung“ am 8. Dezember, wobei Länder wie Dänemark und Portugal an der Spitze rangieren – sie wirtschaften sogar bis in den Jänner 2025 ohne neue Schulden. Besonders alarmierend laut Agenda Austria: „Seit 1997 ist die Schuldenquote Österreichs von 64 auf rund 80 Prozent gestiegen, während Schweden durch eine strikte Ausgabenbremse seine Verschuldung im selben Zeitraum von 67 auf 33 Prozent reduzieren konnte.“ WIRTSCHAFT . Kurzmeldungen UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex Quelle: S&P Global, UniCredit Research 70 65 60 55 50 45 40 35 30 1999 2000 saisonbereinigt unbereinigt 2021 2022 2023 2024 70 65 60 55 50 45 40 35 30 14 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 6/2024 012345 DIE ZAHL DES MONATS 14,5 Prozent „Qualvoller Niedergang“. Alarmierende Stimmen aus der europäischen Industrie werden bereits seit einigen Jahren laut. Sie fordern von der EU-Kommission die schnellere Umsetzung der Reformen für eine bessere Wettbewerbsfähigkeit. Ansonsten drohe eine Abwanderung europäischer Industrieunternehmen, die sogenannte „Deindustrialisierung“. Mit dieser Thematik beschäftigt sich eingehend Tradecom und verweist auf folgende Tatsache: „Im Jahr 2000 lag der europäische Anteil an der weltweiten Industrieleistung bei 22,5 Prozent, gegenüber 21 Prozent der USA. Zwei Jahrzehnte später ist Europas Anteil auf 14,5 Prozent gefallen, die USA stehen bei 16 Prozent, Chinas Anteil ist von 10 auf 28 Prozent gestiegen.“ Der ehemalige Präsident der EZB, Mario Draghi, prognostiziert einen „langsamen, qualvollen Niedergang“, sollte Europa nicht mit milliardenschweren Investitionen gegensteuern. Winterwonderland. Eine aktuelle Studie des FOCUS-Instituts zeigt, dass fast 60 Prozent der urlaubswilligen Österreicherinnen und Österreicher das eigene Land als „das“ Winterreiseziel wahrnehmen. Konkret sind Tirol und Salzburg die beiden Bundesländer, die sich über die meisten Urlauber freuen können. Einen Winterurlaub im Ausland beabsichtigen 27 Prozent der Befragten (genannt wurden hier vor allem Österreichs Nachbar- sowie andere europäische Länder, aber auch warme FernDestinationen). Bei der Verknüpfung von Winterurlaub und Skifahren gaben knapp über 40 Prozent an, dass Skifahren für sie zumindest ein wichtiger Bestandteil des Winterurlaubs ist – bei Männern und jüngeren Befragten erhöht sich dieser Anteil auf fast 50 bzw. sogar beinahe 60 Prozent. Umgekehrt bedeutet für knapp ein Drittel der Befragten Winterurlaub „alles andere als Skifahren“. Hier stehen vor allem der Besuch von Christkindl- und Adventmärkten im Fokus. Tourismus: Skifahren ist „das Leiwandste“

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