10 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 6/2024 Marktrotation und erhöhte Volatilität einzustellen, vor allem in handelssensiblen und umweltregulierten Sektoren. Als wichtig für Investoren nennt er Portfoliodiversifikation und sektorale Absicherung. Das Krypto-Imperium Bereits angesprochen wurde die Vorliebe Trumps für Kryptowährungen. Mit überaus weitreichenden Folgen. Alexis Bienvenu, Fondsmanager bei LFDE, kommentiert: „Trump engagiert sich für Bitcoin und verhilft dessen Anhängerschaft zu mehr Wohlstand – allen voran Elon Musk, dem er diesen Gefallen vermutlich als Anerkennung für dessen unermüdliche Unterstützung schuldete.“ Neben Musk, der 2021 über Tesla große Mengen an Bitcoins kaufte und 2022 teilweise wieder verkaufte, wird auch die angekündigte Ernennung von Paul Atkins zum Leiter der Securities and Exchange Commission (SEC) dazu beitragen, den Status der Kryptowährung weiter zu festigen. Denn Atkins, der von 2002 bis 2008 unter George W. Busch die SEC leitete, gehört zu den renommiertesten Befürwortern dieser Währung. Bienvenu: „Die SEC vollzieht damit einen Wandel. Da sie bislang bei der Beurteilung des Bitcoins eher zurückhaltend war, hatte sie lange Zeit die Genehmigung von Bitcoin-ETFs zurückgewiesen. Diese wurde erst im Januar 2024 erteilt.“ Und die angekündigte Ernennung von David O. Sacks – wie Elon Musk eine frühere Paypal-Führungskraft – zum „Zaren“ des Weißen Hauses für Künstliche Intelligenz und Kryptowährungen sorgt für eine weitere Stärkung des Pro-Krypto-Teams, das in Washington gebildet werden soll. Das steht in starkem Gegensatz zum Team der Demokraten, bei dem die Skepsis gegenüber Bitcoin & Co. nahezu einen Konsens bildet. Das wird aber wenig nützen, Trump hat alle Fäden in der Hand und bastelt gerade an einem stattlichen „Krypto-Imperium“. Zweischneidiges Schwert Die Nachrichtenlage für Bitcoin- und Krypto-Bullen ist also gut, ansonsten könnte sich Trump 2.0 als zweischneidiges Schwert für die Börsen erweisen. Kurzfristig surft man auf der Trump-Welle: So hat etwa Vincent Mortier, Group CIO von Amundi, US-Aktien hochgestuft, „indem wir US-Midcaps positiv bewerten. US-Titel dürften von der Kombination aus positiver Stimmung aufgrund von Wachstumsimpulsen, möglicher Deregulierung und günstiger Steuerpolitik profitieren.“ Allerdings könnte es langfristig ein böses Erwachen geben, sollten überzogene Zölle den Welthandel dämpfen. Auch hätten teure Importe höchstwahrscheinlich ein Wiederaufflammen der Inflation zur Folge – gar nicht „great“ für die US-Bürger. Trump-Umfrage: Europa In Europa hätte Donald Trump keine Chance auf den Präsidentensesssel gehabt. Erhebungen in sieben Ländern zeigen einen sehr deutlichen Überhang für Kamala Harris. Die meiste Zustimmung erhielt Trump in Italien mit 24 Prozent. BRENNPUNKT . Trump 2.0 In Österreich hätten nur 19 Prozent der Bevölkerung Trump gewählt. Klarer Favorit war Harris mit 64 Prozent. Trump-Umfrage: Österreich Quelle: Marketinstitut 19 % Donald Trump 64 % Kamala Harris 17 % Weiß nicht Quelle: yougov.co.uk in Prozent Dänemark 81 7 Schweden 73 13 Deutschland 71 14 Spanien 65 17 Frankreich 62 15 UK 61 16 Italien 46 24 Kamala Harris Donald Trump Credits: beigestellt/Archiv „Trump engagiert sich für Bitcoin und verhilft dessen Anhängerschaft zu mehr Wohlstand.“ Alexis Bienvenu, Fondsmanager bei LFDE „Fossile Brennstoffe, Verteidigung und Kryptowährungen werden in den kommenden Monaten starkes Wachstum erleben.“ Hans Selleslagh, Österreich-Sprecher, Freedom24
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