GELD-Magazin, Nr. 5/2024

6 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 5/2024 BRENNPUNKT . Kurzmeldungen Rechnungshof Doppelt gemoppelt Warnung. Die Gefahr, dass EU-Gelder zweimal für ein und dieselbe Maßnahme ausgegeben werden, steigt. Dies ist das beunruhigende Fazit eines Berichts, den der Europäische Rechnungshof veröffentlicht hat. Im Rahmen des Corona-Aufbaufonds stehen beispiellose Summen zur Verfügung, deren Verwendung sich dem Bericht zufolge mit den üblichen Formen der Finanzierung aus dem EU-Haushalt überschneiden kann. Für den Aufbaufonds wird erstmals in großem Maßstab ein neues Finanzierungsmodell genutzt, das nicht auf tatsächlichen Kosten beruht. Die vorhandenen Kontrollmechanismen reichen nach Auffassung der Prüfer aber nicht aus, um das höhere Risiko einer Doppelfinanzierung zu verringern. Die ersten beiden potenziellen Fälle von Doppel- finanzierung wurden schon ermittelt. Rückstand. Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und das Pariser Übereinkommen zu erreichen, müsste die Welt ihre CO2-Emissionen jährlich um 20,4 Prozent senken. Doch 2023 betrug die globale Dekarbonisierungsrate lediglich 1,02 Prozent. Dies bedeutet, dass die Welt zwanzigmal schneller dekarbonisieren müsste. Die Ergebnisse stammen aus dem aktuellen Net Zero Economy Index von PwC, der jährlich die Entwicklung der weltweiten CO2-Emissionen und deren Einfluss auf die Kohlenstoffintensität der Wirtschaft analysiert. Rudolf Krickl, CEO von PwC Österreich, warnt: „Der steigende Energiebedarf darf nicht zu mehr fossilen Brennstoffen führen. Unternehmen und Politik müssen die Energienachfrage steuern und die Effizienz verbessern. Zudem müssen die Energiekosten im Griff bleiben, um eine Abwanderung der industriellen Produktion zu verhindern.“ Erderwärmung: Es wird heiß Rudolf Krickl, CEO, PwC Österreich Geschäftsklima: Zu viele Vorschriften Bürokratie. Die Weltbank hat in ihrem „Business Ready Report“ das Geschäftsklima in 50 Volkswirtschaften untersucht. Fazit: Fast alle in diesem Jahr analysierten Ökonomien setzen stärker auf Vorschriften für Unternehmen, als stattdessen öffentliche Dienstleistungen anzubieten, die Erleichterungen für den privaten Unternehmenssektor bringen. Dies hindere Unternehmen, Arbeitnehmer und die Gesellschaft als Ganzes daran, die Vorteile eines gesunden Geschäftsklimas in vollem Umfang zu nutzen. Das wurde auf einer Skala von 0 bis 100 bewertet. Durchschnittlich erreichen Volkswirtschaften 65,5 Punkte für die Qualität ihres regulatorischen Rahmens, doch sie erhalten nur 49,7 Punkte für ihre öffentlichen Dienstleistungen. Reichere Volkswirtschaften schneiden besser ab als Länder in Afrika und im Nahen Osten. Außerdem bleiben weiterhin restriktive Finanzierungsbedingungen spürbar. Alexander Eberan, Leiter Private Banking Wien, Steiermärkische Sparkasse, kommentiert: „Überall auf der Welt ist der Privatsektor eine starke Kraft für das Wirtschaftswachstum – aber er braucht das richtige Umfeld, um zu gedeihen.“ Alexander Eberan, Leiter Private Banking Wien, Steiermärkische Sparkasse Credits: beigestellt; Carolina Frank; pixabay; Digilife/stock.adobe.com Nur langsam voran. Im „World Economic Outlook 2024“ des Internationalen Währungsfonds vom Oktober wird erwartet, dass die globale Konjunktur stabil, aber nicht überwältigend ausfällt. Die Wachstumsprognose für die Jahre 2024 und 2025 liegt bei 3,2 Prozent. Das entspricht den Vorhersagen des World Economic Outlook vom April 2024. Dennoch fanden unter der Oberfläche einige signifikante Änderungen statt. Die Anhebung der Prognose für die USA gleicht die Herabstufung einiger fortgeschrittener Volkswirtschaften, darunter die größten europäischen Länder, aus. Auch in den Schwellen- und Entwicklungsländern haben Unterbrechungen bei der Produktion und dem Versand von Rohstoffen, insbesondere von Öl, Konflikte, Unruhen und extreme Wetterereignisse zu Abwärtskorrekturen der Aussichten für den Nahen Osten und Zentralasien sowie für Subsahara-Afrika geführt. Bei TradeCom weist man mit Bezug auf den Report auch darauf hin, dass anhaltender struktureller Gegenwind wie die Alterung der Bevölkerung und die schwache Produktivität das Potenzialwachstum in vielen Volkswirtschaften bremst. Weiters wird erwartet, dass die weltweite Gesamtinflation von einem Jahresdurchschnitt von 6,7 Prozent im Jahr 2023 auf 5,8 Prozent in 2024 und 4,3 Prozent 2025 sinken wird. 01234567 DIE ZAHL DES MONATS 3,2 Prozent

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