AKTIEN . Österreich 56 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 5/2024 DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN KURS G/EV ‘24e G/EV ‘25e RBI 17,68 € 35,6 % 33,1 % Porr 14,48 € 18,8 % 23,0 % Strabag 36,80 € 23,6 % 22,8 % VIG 29,20 € 15,7 % 17,1 % Addiko Bank 19,50 € 12,5 % 15,2 % Erste Bank 48,83 € 14,5 % 13,4 % BAWAG 70,25 € 12,4 % 13,4 % Kontron 16,25 € 9,9 % 13,0 % OMV 38,52 € 13,7 % 12,7 % SBO 28,15 € 10,6 % 12,6 % Österr. Post 28,70 € 11,9 % 12,4 % Uniqa 7,18 € 10,3 % 11,2 % G/EV=Gewinn/Enterprise Value Quelle: marketscreener.com, Stichzeitpunkt: 30. Oktober 2024 Zahlreiche börsenotierte Unternehmen mussten in den vergangenen Wochen ihre Jahresausblicke reduzieren. Grund dafür ist die schwache Weltkonjunktur und insbesondere jene in Deutschland, unserem wichtigsten Handelspartner. Ihn plagt seit Anfang 2023 ebenso wie Österreich eine Rezession. Zyklische Unternehmen und deren Zulieferer leiden darunter. Bezeichnend ist die deutsche Automobilindustrie, die 2023 mit einem Umsatz von 564 Milliarden Euro immerhin 13,5 Prozent zum deutschen BIP (4,19 Bio. Euro) beitrug. Doch einige Indikatoren lassen eine Bodenbildung vermuten. So konnte sich der Konsumklimaindex zuletzt etwas aufhellen. Ob dies nachhaltig ist, muss sich aber noch zeigen. In Österreich erwischte es im Mobilitätssegment Pierer Mobility, deren Aktienkurs seit Jahresbeginn um 73 Prozent eingebrochen ist. Mitte Juni wurde eine neuerliche Umsatz- und Gewinnwarnung veröffentlicht. Statt dem noch zu Jahresbeginn erwarteten Umsatz von 2,65 Milliarden Euro und einem Gewinn von 165 Millionen Euro, dürften heuer nur mehr ein Umsatz von 2,07 Milliarden Euro erreicht werden und unterm Strich ein herber Verlust von etwa 270 Millionen Euro zu Buche stehen. Der Free Cashflow war zum Halbjahr mit 615 Millionen Euro negativ, die Nettoverschuldung schnellte innerhalb von sechs Monaten von 776 Millionen Euro auf 1,47 Milliarden Euro. Die Eigenkapitalquote rasselte von 30,8 auf 22,1 Prozent hinunter. Finanzwerte glänzen weiterhin Hingegen profitieren Banken und Versicherungen noch immer von der Inflations- und Hochzinsphase und haben bereits kräftig im Kurs zugelegt. Die Banken weisen anhaltend hohe Zinsergebnisse aus, bei den Versicherungen steigen die Prämieneinnahmen durch vollzogene Übernahmen in Osteuropa sowie die Indexierung der Versicherungsverträge – und nicht zuletzt wegen der guten Kapitalanlageergebnisse. Ein Sonderfall ist die Raiffeisen Bank International (RBI), die in den politischen Wirren rund um RusslandSanktionen gefangen ist und nicht an die gehorteten Milliarden der Russland-Tochter Aufholbedarf Die Börsen feiern seit einem Jahr die erwarteten positiven Auswirkungen der Zinssenkungen. Doch die Wirtschaftserholung geht kaum vonstatten. Nur wenige Unternehmen können sich bislang dem negativen Umfeld entziehen. MARIO FRANZIN Seitwärts. Der ATX pendelt seit März zwischen 3.550 und 3.700 Punkten. Zuletzt waren Schwächezeichen zu erkennen, nachdem das Hoch bei 3.775 vom Mai beim Anlauf Anfang September nicht mehr erreicht werden konnte. Der Index widerspiegelt derzeit eine Branchenrotation: Das Momentum der hoch gewichteten Finanzwerte nimmt ab, jenes der zyklischen Unternehmen legt noch nicht zu. ATX-INDEX . Hoffen auf Wirtschaftserholung kommt. So ist das Ergebnis der letzten drei Quartale durchwachsen: Im Konzern wurde zwar ein Periodenergebnis von 2,08 Milliarden Euro erreicht, bei der Berechnung ohne Russland und Belarus gaben die Kernerträge jedoch auf 1,48 Milliarden Euro leicht nach und unterm Strich wurde ein Gewinn von „nur mehr“ 856 Millionen Euro erzielt. In diesem sind jedoch Vorsorgen in der Höhe von 493 Millionen Euro für Franken- und Euro-Hypothekarkredite in Polen enthalten. Für das Gesamtjahr erwarten Analysten bei der RBI aktuell einen Gewinn von 1,87 Milliarden Euro, was ein sensationell niedriges KGV von 2,9 ergebe. Und selbst, wenn man etwa die Hälfte als „theoretischen Gewinn der Russland-Tochter“ rausrechnet, ist das Bankinstitut mit einem KGV von knapp sechs noch immer günstig bewertet. Als Dividende werden 1,16 Euro/Aktie erwartet, was eine stolze Dividendenrendite von 6,36 Prozent bedeuten würde. Schwacher Ölpreis Während sich energieintensive Unternehmen darüber freuen, dass der Ölpreis heuer auf rund 70 Dollar je Fass gesunken ist – belastet dies die Branchenunternehmen nur 3.800 3.300 3.200 3.100 3.400 3.500 3.700 3.600 3.000 2023 2024
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