Der deutsche Leitindex hat seinen langfristigen Aufwärtstrend mit dem Sprung über die Marke von 18.700 Punkten wieder aufgenommen und bei knapp 19.700 Punkten ein neues Rekordhoch erklommen. Im Anschluss daran erfolgte eine Korrektur, wobei die (schwache) Unterstützung bei 19.500 Punkten nach unten durchbrochen wurde. Nun gilt es, die magische Marke von 19.000 Punkten zu halten. Investierte Anleger sollten das Stopp-Limit auf 18.470 Punkte anheben. AKTIEN . Deutschland Die letzten Konjunkturdaten fielen gemischt mit leicht positivem Unterton aus. So gelang es der deutschen Volkswirtschaft, im dritten Quartal mit einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 0,2 Prozent eine neuerliche Rezession abzuwenden. Die Kehrseite der Medaille: Auch die Inflation ging deutlich nach oben (trotz des positiven Basiseffekts sinkender Energiepreise) und zwar von 1,6 Prozent im August (Tiefstand seit zweieinhalb Jahren) auf 2,0 Prozent. Grund waren die hohen Lohnabschlüsse (es gibt sie doch, die Lohn-Preis-Spirale) und die hohe Dienstleistungsinflation. Das Positive daran: Die Deutschen konsumierten endlich wieder mehr und schoben das BIP deutlich an, während der Gewerbe- und Industriesektor die Konjunktur nach unten zog. Das GfK-Konsumklima stieg an, der Ifo-Geschäftsklimaindex verbesserte sich erstmals seit fast einem halben Jahr und stieg im Oktober um 1,1 Punkte auf 86,5 Zähler – nach einer Serie von vier Rückgängen in Folge. Ökonomen sehen allerdings keine Anzeichen für eine nachhaltige Erholung der deutschen Wirtschaft. So haben die fünf größten Wirtschaftsforschungsinstitute und der Internationale Währungsfonds die BIP-Wachstumserwartungen für 2025 von plus 0,9 auf nur mehr 0,8 (0,5) Prozent heruntergeschraubt. Kahlschlag bei Volkswagen? Beim kriselnden Automobilhersteller geht es derzeit rund. Zuerst wollte der Vorstand bis zu drei Werke schließen und rund 20.000 Stellen abbauen. Nach massivem Widerstand der Gewerkschaften und auch des Großaktionärs, des Landes Niedersachsen, das 20 Prozent an Volkswagen hält, sollen nun eine Lohnkürzung um zehn Prozent, Nullohnrunden 2025 und 2026 und eine Streichung von Zulagen kommen. Doch auch dagegen macht die Gewerkschaft mobil. Die deutschen Werke produzieren doppelt so teuer wie die Konkurrenz – vor allem aus China. Vier Milliarden Euro müssen eingespart werden, um Schlimmeres zu verhindern. Leider regiert die Politik bei VW immer wieder in das Management hinein, vor allem Großaktionär Niedersachsen. Zudem schädigt die EU mit ihren unsinnigen Strafzöllen gegen chinesische E-Autos ihre eigenen Hersteller. Teurere E-Autos werden von den verunsicherten Kunden noch weniger gekauft werden und deutsche Produzenten trifft es doppelt: Sie produzieren auch in China und werden beim Export ebenfalls mit Strafzöllen belegt. „Zufällig“ trifft VWKooperationspartner SAIC mit 35,3 Prozent der höchste Zollsatz. Nicht nur VW, auch die anderen deutschen Automobilbauer können trotz der niedrigen Bewertungen nicht zum Kauf empfohlen werden. Sie haben mit der fehlenden eigenen Batteriefertigung und der mangelhaften Softwareentwicklung gleich zwei globale Megatrends verpasst. Adidas: Luft nach oben Der jüngste Kurseinbruch von Adidas steht im Widerspruch zu den Quartalszahlen. Denn Adidas hat mit deutlichen Umsatz- und Gewinnzuwächsen überzeugt und erneut die Prognose für das laufende Geschäftsjahr angehoben. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist der Umsatz im dritten Quartal um 10,1 Prozent geklettert. Dabei profitierte der Konzern von Zuwächsen in Europa, aber auch von besseren Zahlen aus China und Nordamerika. Das Betriebsergebnis von 598 Millionen Euro sowie die operative Marge von 9,3 Prozent lagen deutlich Korrektur nach Rekordhochs Der Dax zieht unbeirrbar seine Kreise Richtung Norden.Trotz Rezession und Automobilkrise steigen genau jene wenigen Wachstumsaktien, die aber schwer im Index gewichtet sind. Das kann noch eine Weile so weitergehen. WOLFGANG REGNER über den Ergebnissen des Vergleichsquartals 2023. Zum dritten Mal hob Adidas Mitte Oktober die Prognose für 2024 an. Das Betriebsergebnis soll in 2024 nun bei rund 1,2 Milliarden Euro landen. Das Umsatzwachstum in allen Regionen der Welt und der Abbau der Schulden lassen Adidas positiv auf die kommenden Quartale blicken. Heidelberg Materials überzeugt Heidelberg Materials ist seit der Übernahme von Hanson der weltweit drittgrößte Baustoffhersteller und in Deutschland die klare Nummer Eins. Trotz eines rückläufigen Marktes in Europa konnten die Deutschen in Nordamerika punkten. Im ersten Halbjahr 2024 DAX . Gewinnmitnahmen 2024 2023 19.500 16.000 14.500 15.000 15.500 16.500 17.000 18.500 19.000 18.000 17.500 14.000 54 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 5/2024
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