GELD-Magazin, Nr. 5/2024

Credits: beigestellt/Finck; beigestellt/Archiv MÄRKTE & FONDS . Kurzmeldungen Big-Tech: Nicht abschreiben! Titanen stehen aufrecht. Zuletzt waren an den Märkten die Stimmen lauter geworden, dass jetzt die Große Rotation weg von den Börsenriesen aus dem Tech-Bereich hin zu den Werten der zweiten oder dritten Reihe im Gange ist. Aktuell, mitten in der Berichtssaison für das dritte Quartal, gibt es dafür nach Ansicht von Marc Decker, Co-Aktienchef der Quintet Private Bank, allerdings keine klaren Anzeichen. Zwar habe der S&P 500 (gewichtet nach Marktkapitalisierung) seit Ende Juni um ca. 7,6 Prozent zugelegt und der S&P 500 (gleichgewichtet) im selben Zeitraum um ca. 10,3 Prozent. „Eine echte Rotation ist das aber noch nicht – schon gar nicht in Deutschland, wo aufgrund der spezifischen wirtschaftlichen Herausforderungen vor allem die kleineren Werte Federn lassen mussten“, so Decker. „Wir erwarten, dass die großen Mega-Caps weiterhin die erste Geige spielen werden und raten nicht dazu, sich von den Titeln aus diesem Spektrum pauschal zu trennen.“ Marc Decker, Co-Aktienchef der Quintet Private Bank Nicht verzagen. Seit dem Hochpunkt Anfang 2021 hat der Sektor für erneuerbare Energien erhebliche Kursverluste erlebt. Viele Unternehmen in diesem Bereich, darunter Ørsted, ein Vorreiter der Offshore-Windkraft, und Vestas, einer der größten Windkraftanlagenhersteller, mussten harte Rückschläge hinnehmen. Auch Versorgungsunternehmen und Entwickler von Projekten im Bereich erneuerbare Energien litten unter dieser Marktentwicklung. Stian Ueland, Portfoliomanager bei DNB, sieht aber keinen Grund zum Verzagen: „Trotz der kurzfristigen Herausforderungen bleibt die langfristige Story der erneuerbaren Energien ungebrochen. Die Unternehmen, die heute die Basis für diese Entwicklung legen, könnten über die nächsten 50 bis 100 Jahre von einem strukturellen Wachstum profitieren.“ Besonders interessant seien dabei Firmen, die auf Ressourceneffizienz setzen. Erneuerbare Energien: Es lohnt sich Stian Ueland, Portfoliomanager bei DNB Asset Management 24 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 5/2024 12345678 DIE ZAHL DES MONATS 1,5 Prozent Zinsen und Bonds-Boom. Trotz schwacher Wachstumsaussichten bleiben europäische Anleihen dank der erhöhten Widerstandsfähigkeit und Stabilität des Euroraums attraktiv. Zu diesem Schluss kommen die Experten von PIMCO. „Es ist unwahrscheinlich, dass die Wirtschaft des Euroraums zur Instabilität von vor einem Jahrzehnt zurückkehrt“, heißt es in einem Zitat aus der Analyse. Die politischen Maßnahmen hatten sich als wirksamer und zeitnaher als in der Vergangenheit erwiesen: Die EZB war während der Pandemie ein zuverlässiger Kreditgeber letzter Instanz für Staaten, erwarb Vermögenswerte und führte neue Instrumente ein, um Unsicherheiten abzumildern. Die Spezialisten rechnen außerdem damit, dass die Kerninflation im nächsten Jahr wieder das Ziel der EZB erreichen wird. Dies sollte es der Zentralbank ermöglichen, ihre Leitzinsen in den kommenden Sitzungen weiter zu senken. Längerfristig wird erwartet, dass die Leitzinsen zu einem neutraleren Niveau von 1,5 bis zwei Prozent zurückkehren werden, sofern keine Rezession eintritt. Die Hürde für eine Rückkehr der EZB zu Negativzinsen sehen sie als sehr hoch an. Vor diesem Hintergrund bleiben Anleiheinvestitionen in Europa attraktiv, mit der geldpolitischen Normalisierung dürfte sich die Zinsstrukturkurve weiter versteilen, sodass die langfristigen Zinssätze im Vergleich zu den kurzfristigen steigen könnten. ETFs: Rekordniveau Starkes Wachstum. Laut dem neuesten „ExchangeTraded Europe Bericht“ von HANetf stiegen die Nettozuflüsse in aktive ETFs in Europa zwischen dem zweiten und dritten Quartal um 64,2 Prozent. Insgesamt haben sie 49,3 Milliarden Dollar an verwalteten Vermögen erreicht. Der gesamte europäische ETF- Markt erlangte so ein Rekordvolumen von 2,16 Billionen Dollar, mit Nettozuflüssen von 183,5 Milliarden Dollar seit Jahresbeginn. Optionsbasierte und gleichgewichtete ETFs zeigten ebenfalls deutliche Wachstumsdynamiken. Josh Palmer, Head of Business Development des Unternehmens: „Das dritte Quartal war ein wichtiger Meilenstein für die europäische ETF- und ETC-Branche. Besonders erfreulich war die deutliche Beschleunigung der Mittelzuflüsse. Am bemerkenswertesten ist jedoch die Diversifizierung der neuen Strategien, die sich im Wachstum aktiver ETFs und dem Aufkommen optionsbasierter ETFs widerspiegelt.“ Josh Palmer, Head of Business Development bei HANetf

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