90 012345678 Marktanalyse. Die Investmentaktivität in Österreich zeigt laut Arnold Immobilien im Vergleich zum Vorjahr wieder einen leichten Aufwärtstrend: Mit rund 1,2 Milliarden Euro Investmentvolumen wurde im ersten Halbjahr 2024 ein Plus von neun Prozent registriert. Die Gründe dafür liegen unter anderem an den anhaltenden Deinvestment-Strategien der großen heimischen Immobilienfondsgesellschaften, die mittel- bis großvolumige Transaktionen auslösten. Zudem habe sich das Käuferspektrum wieder erweitert. Neben heimischen Privatinvestoren, die im ersten Halbjahr wieder dominant waren, wurde auch mehr Ankaufsaktivität deutscher Investoren verzeichnet. Dem europaweiten Trend folgend, erkannten im zweiten Quartal vermehrt Eigennutzer in den Bereichen Büro und Hotel die aktuell attraktiven Marktbedingungen und erwarben ihre bisher selbst angemieteten Immobilien. „Das attraktive Angebot, die vielfältiger werdende Investorenbasis sowie verbesserte Rahmenbedingungen bei der Finanzierung dürften nachhaltig zu mehr Investmentdynamik führen“, ist sich Markus Arnold, CEO und Gründer von Arnold Immobilien, sicher. Im ersten Halbjahr 2024 war Büro weiterhin die beliebteste Assetklasse. Das Investoreninteresse zeigt einen deutlichen Fokus auf Bestandsobjekte in guten und sehr guten Bürolagen. Ausgelöst durch zwei Großtransaktionen im Juni mit einem Volumen von jeweils über 100 Millionen Euro, verzeichneten Büroimmobilien im zweiten Quartal einen Anteil von rund 55 Prozent am gesamten Investmentvolumen. Günstiges Zeitfenster: Investmentmarkt Österreich Mietwohnungen: Quadratmeterpreise steigen weiter Angebot sinkt. Eine Analyse von Engel & Völkers zeigt, dass die Mietpreise von Wohnungen in Österreichs Landeshauptstädten weiter steigen – besonders in der Bundeshauptstadt Wien. In der Innenstadt (Bezirke 1 bis 9) legte der durchschnittliche Preis für eine 50 m²-Wohnung auf 22,48 Euro/m², für eine 75 m²- Wohnung auf 19,37 Euro/m² und für eine 100 m²-Wohnung auf 19,41 Euro/m² zu. Das Angebot an Mietwohnungen reduzierte sich seit 2020 um etwa 20 Prozent, während die Nachfrage um rund 10 Prozent gestiegen ist. Für 2024 wird zwar mit hohen Fertigstellungszahlen gerechnet, aber erstens verläuft der Abverkauf fertiggestellter Wohnungen schleppend und zweitens sinken die Fertigstellungen freifinanzierter Mietwohnungen auf nur noch 25 Prozent des Vorjahres. DIE ZAHL DES MONATS 35,5 Millionen Euro Tirol. Die Immobilienpreise steigen insbesondere auch im Luxusbereich. In Tirol hat nun der bisher in Österreich kostspieligste Immobiliendeal aller Zeiten stattgefunden. Ein deutscher Geschäftsmann erwarb in der Gemeinde Jochberg im Bezirk Kitzbühel eine Luxusvilla. Der Kaufpreis beläuft sich auf beachtliche 35,5 Millionen Euro. Der Kaufvertrag wurde im April unterzeichnet. Um dem jeweiligen Besitzer einen ungestörten Ausblick zu ermöglichen, wurde bereits im Jahr 2022 ein 25-jähriges Bauverbot auf dem benachbarten Grundstück eingetragen. Auch die Höhe des Bewuchses wurde festgelegt. Das betroffene Grundstück wechselte in den letzten sechs Jahren zweimal den Besitzer, nachdem es für 2,6 Millionen Euro verkauft wurde. Eine Einschränkung gibt es jedoch für die neuen Besitzer: Das deutsche Paar darf seine 35,5-Millionen-Euro-Residenz in Jochberg nicht als Ferienwohnsitz nutzen. Althan Quartier Eigentümer wechselt Vorzeigeprojekt. Das Althan Quartier wurde von 6B47 entwickelt, kam aber aufgrund deren finanzieller Schwierigkeiten ins Wanken. Nun steigt ein Konsortium bestehend aus Ronny Pecik, Stefan Schönauer und der Baustoff + Metall GmbH ein, die Schulden wurden mit den finanzierenden Banken restrukturiert. Somit ist das Großprojekt im Neunten Wiener Gemeindebezirk bis zur geplanten Fertigstellung im ersten Quartal 2025 durchfinanziert. 6B47 wird das Projekt fertigstellen und die Vermarktung der beiden Wohnbauteile SOPHIE und JOSEPH übernehmen. Die Vermietung der 258 Neubauwohnungen wird mit September gestartet. Christian Mayer, Vorstand der 6B47, sieht dies auch als wesentlichen Meilenstein bei der Restrukturierung der 6B47 selbst. IMMOBILIEN . Kurzmeldungen „Das attraktive Angebot sowie verbesserte Rahmenbedingungen bei der Finanzierung dürften nachhaltig zu mehr Investmentdynamik führen.“ Markus Arnold, CEO und Gründer von Arnold Immobilien Credits: jwa – Josef Weichenberger Architects; beigestellt Ausgabe Nr. 4/2024 – GELD-MAGAZIN . 67
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