GELD-Magazin, Nr. 4/2024

Der DAX konnte sich von den Tiefstständen binnen vierzehn Handelstagen um 1.500 Punkte Richtung Norden wieder erholen und damit das Gap (Kurslücke) des 5.8. mehr als geschlossen. Damit wurde der langfristige Aufwärtstrend wieder aufgenommen, nachdem die Marke bei 18.700 Punkten übersprungen wurde. Negativ ist zu werten, dass die Umsätze in der Abwärtsbewegung deutlich anschwollen, bei der Erholung aber klar zurückgingen. Investierte Anleger sollten das Stop-Limit bei 16.900 Punkten belassen. AKTIEN . Deutschland Fundamentale Gründe hätte es für Kurseinbrüche genügend gegeben. So ist die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal überraschend wieder in die Rezession abgerutscht und um 0,1 Prozent geschrumpft. Hauptfaktoren dafür sind die schwache Investitionstätigkeit nicht nur am Bau, sondern auch bei den Anlageinvestitionen. Die Verunsicherung der Unternehmen ist spürbar, denn die Industrieproduktion will, wegen schwacher Exporte und sinkender Auftragseingänge, nicht anspringen. Bereits den sechsten Monat in Folge hat im Juni das Auftragspolster des Verarbeitenden Gewerbes abgenommen und lag im Juni um 0,2 Prozent unter dem Wert aus dem Mai und sogar 6,2 Prozent unter dem Vorjahresmonat. Das Geschäftsklima im Einzelhandel hat sich spürbar verschlechtert. Der ifo-Index für die Branche fiel von minus 19,5 Punkten im Juni auf minus 25,4 Punkte im Juli. Auch der ifo-Geschäftsklimaindex für die Gesamtwirtschaft hat sich weiter überraschend eingetrübt und ist im Juli um 1,6 Punkte auf 87,0 Zähler gefallen: der dritte Rückgang des wichtigsten deutschen Konjunkturbarometers in Folge. Zu schlechter Letzt ist der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten im August um 22,6 auf 19,2 Punkte eingebrochen, so stark wie seit Juli 2022 nicht mehr. Besonders schwach sind die Zukunftserwartungen ausgefallen. Damit schwinden Hoffnungen auf eine Erholung im zweiten Halbjahr. Da half es auch nicht, dass die Reallöhne dank hoher Tariflohnsteigerungen im ersten Halbjahr um 3,1 Prozent zulegten. Denn damit wurden die Reallohnverluste nur zur Hälfte aufgeholt. Nein, die Hauptgründe für den DAX-Einbruch lagen in schwachen US-Arbeitsmarktdaten und den Marktverwerfungen durch die Auflösung von „CarryTrades“ im japanischen Yen. Adidas schlägt Prognosen Beim deutschen Sportartikelprimus stieg im ersten Halbjahr der Gewinn von 45 auf 360 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, der Umsatz von 10,6 auf 11,3 Milliarden Euro. Damit wurden die Analystenerwartungen geschlagen. Der gestiegene Absatz dank Fußball-EM und der Copa America führte dazu, dass Adidas im seit längerem schwächelnden Bekleidungsgeschäft wieder eine positive Entwicklung erlebte. Das Geschäft mit Schuhen entwickelte sich weiterhin stark. Besonders die Retro-Modelle erfreuen sich großer Beliebtheit. Henkel:Wachstum voraus Der Kurs der Henkel-Aktie hat sich wie erwartet weiter erholt. Für positive Stimmung hat die Anhebung der Prognosen gesorgt. Die Halbjahreszahlen konnten vor allem im Hinblick auf die Marge überzeugen, die von 11,5 auf 14,9 Prozent geklettert ist. Mit 10,8 Milliarden Euro Umsatz erlöste der Konsumgüterkonzern organisch um 2,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der operative Gewinn landete mit rund 1,6 Milliarden Euro sogar 28,4 Prozent über Vorjahresniveau. Das Ziel einer Gewinnspanne von 16 Prozent dürfte erreicht werden. Hannover Rück toppt Erwartungen Der Nettogewinn des Rückversicherers hat im zweiten Quartal die Markterwartung um 16 Prozent übertroffen. Der Nettokonzerngewinn stieg um 21 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro, der Rückversicherungsumsatz legte um 5,2 Prozent auf 12,9 Milliarden Euro zu. Die Schaden-Kosten-Quote (Cost-Income-RaDAX steckt Rezession weg Im August setzte der deutsche Aktienmarkt zu einer Korrektur an, deren Hintergründe jedoch weniger fundamentaler als vielmehr markttechnischer Natur waren. Damit bleibt der Bullenmarkt noch intakt. WOLFGANG REGNER tio) ist merklich besser ausgefallen als von Analysten angenommen und lag unterhalb des Zielwerts von 89 Prozent. Die Jahresziele dürften aufgrund des starken zweiten Quartals übertroffen werden. Besonders die Bereiche Schaden- und Unfallversicherungen sind gut gelaufen. Auch die Dividende (Rendite 3,5 Prozent) macht die Aktie der Hannover Rück attraktiv. Deutsche Telekom: Dividende Spitze Der Konzernumsatz der Deutschen Telekom stieg im zweiten Quartal um 4,3 Prozent auf 28,4 Milliarden Euro. Der operative Gewinn DAX . Neues Allzeithoch 2024 2023 19.000 16.000 14.500 15.000 15.500 16.500 17.000 18.500 18.000 17.500 14.000 64 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2024

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