GELD-Magazin, Nr. 4/2024

AKTIEN . Anlagetipps Für eine kurze Zeit sah es so aus, als habe der Bullenmarkt sein Limit im diesjährigen August erreicht. Weltweit fielen plötzlich die Aktienkurse, vor allem der japanische Nikkei und US-TechAktien mussten ordentlich Federn lassen. Mittlerweile haben sich die Märkte jedoch erholt und befinden sich wieder auf dem Weg nach oben. Obwohl die gesunde Korrektur sich noch verschärfen könnte, sprechen zwei Gründe dafür, dass die Aktienmärkte stabiler als erwartet sein könnten. Zuerst lösten schwache US-Beschäftigungszahlen Ängste vor einer Rezession aus. Allerdings handelt es sich dabei nicht um ein strukturelles, sondern um ein temporäres Problem aufgrund von außergewöhnlichen Ereignissen wie Stilllegungen von Autowerken. Zudem strömten mehr Arbeitssuchende auf die Jobmärkte, was kein schlechtes Zeichen ist. Denn finden mehr Menschen Arbeit, können sie auch mehr konsumieren. Zweitens kam die überstürzte Auflösung von Carry-Trades im japanischen Yen hinzu. Dabei verschulden sich spekulative Investoren in einer niedrig verzinsten Währung (Yen) und investieren das geliehene Kapital in einer höher verzinsten: etwa in den USBörsencrash ist abgesagt Die Indexabstürze an den weltweiten Börsen haben Anleger Anfang August schockiert. Steht der große Knall noch bevor? Das muss nicht unbedingt sein. Denn für die Kurseinbrüche waren Sonderfaktoren verantwortlich. WOLFGANG REGNER Dollar. Als die japanische Notenbank die Leitzinsen unerwartet stark erhöhte (doch „nur“ auf 0,25 Prozent), waren viele Spekulanten gezwungen, manche dieser Geschäfte aufzulösen bzw. Kapital nachzuschießen – und dieses erlösten sie u.a. durch Aktienverkäufe an den globalen Börsen. Fundamental hat sich also nichts geändert: Weder sind eine US-Rezession noch ein Börsencrash wahrscheinlich. Vielmehr könnten die US-Zinsen öfter gesenkt werden als erwartet. Auch die US-Unternehmensgewinne zeigen, dass der Bullenmarkt ein robustes Fundament besitzt. SULZER . Maschinen aus der Schweiz Auftragsbücher gut bestückt. In unsicheren Zeiten agieren Unternehmen bei ihren Investitionen vorsichtiger. Besonders im Maschinen- und Anlagenbau hat sich diese Zurückhaltung bemerkbar gemacht. Diese Branche, die traditionell stark von Großaufträgen lebt, spürt die Auswirkungen besonders. Trotz dieser Herausforderungen hat sich etwa der Schweizer Maschinenbauer Sulzer relativ gut gehalten. Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr 2024 einen Auftragseingang von 2,1 Milliarden CHF verzeichnet, was einem Anstieg von 8,9 Prozent entspricht. Dank striktem Kostenmanagement konnte die Bruttomarge um 120 Basispunkte auf 34,2 Prozent gesteigert werden. Der Umsatz stieg um 6,1 Prozent auf 1,7 Milliarden CHF, wobei der Gewinn um 12,2 Prozent auf 117 Millionen CHF zulegte. Sulzer ist hervorragend positioniert, um von globalen Megatrends wie der Energiewende und der Wassersicherheit zu profitieren. Das Unternehmen bietet Lösungen für die Abwasseraufbereitung und die Nachrüstung von Energie-Infrastrukturen an. Die hohe Nachfrage in diesen Bereichen verspricht folglich weiterhin ein starkes Wachstum. Sulzer hat deshalb den Ausblick für 2024 nach oben korrigiert und erwartet nunmehr ein Auftragsplus von 9,0 bis 12,0 Prozent sowie ein Umsatzwachstum von 9,0 bis 11,0 Prozent. Credits: Sulzer; pexels; Yaroslavna Kulinkina & Kaspars Grinvalds/stock.adobe.com ISIN CH0038388911 Kurs (28.08.2024) 129,80 CHF KGV 2024 e 16,4 Marktkap. 4,31 Mrd.CHF KGV 2025 e 13,8 Umsatz 2024 e 3,48 Mrd.CHF KGV 2026 e 13,5 Buchw./Aktie 2024 e 36,01 CHF Div. 2024 e 3,11 % Sulzer bietet eine solide Wachstumsstory, profitiert von globalen Megatrends und das bei attraktiver Bewertung. Der Aktienchart zeigt einen schönen Fünfjahres-Aufwärtstrend. Kauf bei rund 115 CHF an der Börse Zürich. CHF (Zürich) 2023 2021 2022 50 140 120 100 90 80 70 60 2024 62 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2024

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