GELD-Magazin, Nr. 4/2024

50 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe 4/2024 Die wichtigsten Aktien im Überblick Mit Aktien werden hohe Renditen erzielt – vorausgesetzt, man setzt auf die richtigen Werte. Um Ihnen die Auswahl zu erleichtern, finden Sie auf den folgenden Seiten fundierte Beschreibungen aller ATX Prime- Werte. MARIO FRANZIN Die Aktienkurse haben sich auch an der Wiener Börse im ersten Halbjahr im Durchschnitt deutlich erholt – dank weiter rückläufiger Inflation und der Einleitung des Zinssenkungszyklus durch die EZB im Juni. Der Leitindex der Wiener Börse (ATX) stieg seit Jahresbeginn um 5,1 Prozent, der ATX Net TR um 8,7 Prozent (inkl. Dividenden). Doch für einen akzeptablen Anlageerfolg war die richtige Auswahl der Aktien wie immer ein entscheidender Faktor. So konnte beispielsweise die S Immo im 1. Halbjahr um 76,0 Prozent im Kurs zulegen, jener der Addiko Bank stieg um 49,8 Prozent, die Papiere der FACC und von Do&Co um 38,9 bzw. 23,5 Prozent. Am Ende der Performance-Skala finden sich mit einem Minus von 56,9 Prozent Marinomed (die Mitte August schließlich Insolvenz anmeldete) und Pierer Mobility (-41,3 %), bei der vor allem das Fahrradgeschäft für gröbere Probleme sorgte. Interessant ist, dass die höchsten Kurssteigerungen zumeist durch Sonderfaktoren eingeleitet wurden. Bei der S Immo wird bekanntlich ein Angebot für einen Squeeze-out vorbereitet. Da rechnen die Aktionäre natürlich mit einer Abfindung in der Höhe zwischen dem Buchwert und dem EPRA NTV. Da die Immobilienunternehmen generell im Kurs stark gebeutelt waren, ergab sich daraus ein entsprechend hohes Kurspotential. Ähnlich ist der Fall auch bei der Immofinanz gelagert, die im Kurs in den vergangenen zwölf Monaten um 72,1 Prozent gestiegen ist (s. auch Seite 53). Abgesehen von den Banken und Versicherungen, die noch von hohen Zinsmargen bzw. Kapitalerträgen profitieren, wurden mehrere Unternehmen von der Wirtschaftsflaute voll erwischt. Insbesondere dann, wenn zuvor hohe Investitionsprogramme gestartet wurden. So konnte sich Lenzing, die zwei große Werke errichtete und damit die Nettoverschuldung auf 1,43 Mrd. Euro trieb, vergangenes Jahr nur durch eine Kaptalerhöhung retten. Die Nettoverschuldung zum heuer erwarteten EBITDA liegt noch immer bei etwa dem Vierfachen. Die bereits erwähnte Marinomed wiederum ist nicht ganz überraschend gestrauchelt. Die Passiva kumulierten in den vergangenen Jahren auf 31 Mio. Euro, der Halbjahresumsatz fiel mit 2,5 Mio. Euro vergleichsweise extrem gering aus, das Betriebsergebnis lag bei -3,2 Mio. Euro. AKTIEN-SPECIAL . Börse Wien Seit Anfang 2023 zeigt der ATX eine deutliche Underperformance. Ihm fehlen einfach aussichtsreiche Technologiewerte. ATX vs. EuroStoxx 50 PI 4.400 3.800 4.000 4.200 3.600 3.400 3.200 3.000 2.800 Punkte 2021 2022 2023 2024 2.600

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