GELD-Magazin, Nr. 4/2024

GOLD . Bestes Jahr seit einer Dekade? Gold tendiert nach oben, und zwar in einer Geschwindigkeit, die Gewinnmitnahmen wahrscheinlich macht. Langfristig befindet sich das Edelmetall aber in einer guten Position für weitere Zugewinne. AGRARROHSTOFFE . Zucker Auf und ab: Nach dem Zwölf-Jahres-Hoch im Oktober 2023 stürzte der Zuckerpreis im November und Dezember in die Tiefe. Der Kurs befindet sich trotz mehrerer Ausbruchsversuche noch immer im Abwärtstrend. Angespannt. Im November und Dezember letzten Jahres ging es mit dem Zuckerpreis so richtig bergab. Was ist hier schiefgelaufen? Es muss vorausgeschickt werden, dass der Kurs vor dem tiefen Fall ein ZwölfJahres-Hoch erreicht hatte (Oktober 2023). Grund dafür waren wiederum Meldungen zu Indien über mögliche Exportbeschränkungen des (nach Brasilien) weltweit zweitgrößten Zuckerproduzenten. Allerdings beendeten niedrige Ölpreise die starke Performance. Auf den ersten Blick erscheint es paradox, aber Zucker und Erdöl sind auf den Weltmärkten eng miteinander verbunden. Denn mit dem Ölpreis fällt auch der Kurs von Ethanol. Günstiges Ethanol führt wiederum dazu, dass es sich auszahlt, dass mehr Zucker zu Süß- und nicht zu Treibstoff verarbeitet wird. Somit wird das Zuckerangebot größer und der Preis tendiert bei relativ stabiler Nachfrage nach unten. Auch die gute Zuckerrohrernte in Brasilien sollte dafür sorgen, dass mehr Zucker am Markt landet. Die brasilianische Agrarbehörde Conab rechnet mit 698,8 Millionen Tonnen im heurigen Erntejahr, das liegt um rund vier Millionen Tonnen über der vorhergegangenen Prognose. Allerdings ist schwer vorherzusagen, wieviel vom geernteten Zucker wiederum für die Ethanol-Produktion verwendet werden wird. Die Lage am Zuckermarkt bleibt angespannt. (hk) Neue Höchststände. Schön wie Gold selbst, ist sein Aufwärtstrend, der uns seit Februar 2024 begleitet. Wobei es bereits seit September 2022 in Richtung Norden geht, eine Seitwärtsphase in 2023 sei dabei verziehen. Sollte die aktuelle Rallye anhalten, könnte es sogar das stärkste Jahr seit 14 Jahren werden. Einige Risken gilt es aber im Auge zu behalten. So sorgen die bevorstehenden US-Wahlen für erhebliche Unsicherheit, mit einem unvorhersehbaren Ausgang und viel Raum für Spekulationen. Gleichzeitig rücken aggressive Wetten auf Zinssenkungen bei Gold in den Vordergrund, da eine Lockerung der Geldpolitik das Edelmetall attraktiver macht. Die US-Inflationsdaten für Juli, die einen leichten Rückgang der Verbraucherpreise zeigen, haben die „Gold-Bullen“ bestärkt. In einer Analyse von eToro heißt es: „Mittelfristig bleibt Gold gut positioniert. Ein überraschender Wiederanstieg der Inflation könnte jedoch Gegenwind erzeugen, indem die Fed gezwungen wäre, die Zinssenkungen langsamer voranzutreiben.“ Besonders bemerkenswert ist außerdem die deutliche Drosselung der Goldkäufe durch Zentralbanken im zweiten Quartal, insbesondere durch China, das seit drei Monaten keinen Goldkauf mehr getätigt hat – vermutlich aufgrund der hohen Preise. Unbestritten bleibt: Gold hilft dabei, jedes Portfolio stabiler zu gestalten. (hk) in USD/lb 480 500 550 600 650 700 460 440 750 2021 2022 2023 420 2024 in USD/Unze 1.600 1.800 1.700 1.900 2.000 2.100 2.200 2.300 2.400 2.500 2021 2022 2023 2024 Ausgabe Nr. 4/2024 – GELD-MAGAZIN . 45

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