Credits: beigestellt/Archiv; RCM/© Roland Rudolph 38 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2024 „Bei der Portfolioduration sind wir momentan neutral positioniert.“ Wobei das GELDMagazin auch wissen wollte, ob es für den Anlageprofi aktuell Regionen und Branchen gibt, die er als besonders attraktiv ansieht? Austein: „Neben Technologiewerten sehen wir im Aktiensegment gute Chancen im Kapitalgütersektor. Megatrends wie Dekarbonisierung, Dezentralisierung, Digitalisierung oder eine alternde Bevölkerung erfordern massive Investitionen in den kommenden Jahren. Klassische Industriewerte bieten somit interessante Möglichkeiten. Bei Staatsanleihen setzten wir auf besonders gute Bonität.“ Klaus Hirn antwortet zur gleichen Fragestellung: „Wir verfolgen einen aktiven, diversifizierten Investmentansatz und passen die Allokation Aktien zu Anleihen und innerhalb der Assetklassen je nach unserer Einschätzung auf das jeweilige Marktumfeld an, dabei hat die Steuerung der Aktienquote einen sehr wichtigen Einfluss.“ Bei Aktien sieht er die US-Börse als Wachstumstreiber: „Bei Anleihen setzen wir derzeit auf eine breite Diversifikation mit Investments in Spread-Assetklassen mit hohen Renditen.“ Jörg Held hat bereits seine Favorisierung von großen, stabilen US-Unternehmen bekundet, besonders wenn sie mit starken Liquiditätspositionen und Bilanzen ausgestattet sind sowie nachhaltige Wachstumstrends aufweisen: „Dazu gehören beispielsweise Unternehmen aus dem US-Technologiesektor sowie aus dem USEnergieversorgungssektor. Wir legen Wert auf Qualität und Ertragspotenzial. Gleichzeitig halten wir unser Engagement in Themen, die durch den US-Wahlkampf oder geo-politische Risiken negativ beeinflusst werden könnten, bewusst gering. Regionen mit zweifelhaften und unsicheren Wachstumsaussichten meiden wir, auch wenn diese auf den ersten Blick attraktive Bewertungen bieten könnten.“ Gold & Co. Neben Aktien und Anleihen können in flexiblen Portfolios übrigens auch andere Assets beigemischt werden. Austein hat auch Gold im Portfolio: „Das Edelmetall konnte bisher insbesondere in Krisenzeiten seine Stärken ausspielen und dient uns daher als Stabilisator, weniger als Ertragsbringer. Langfristig gehen wir bei Gold von einem realen Kaufkrafterhalt aus.“ Für Held spielen Assets wie Rohstoffe bzw. Alternative Investments derzeit nur eine untergeordnete Rolle in den Portfolios: „Sie gehören aber zu den möglichen Instrumenten, die bei Ethenea in Betracht gezogen werden können. Edelmetalle wie Gold oder Rohstoffe wie Öl können jedoch nur über UCITS-konforme Produkte abgebildet und investiert werden.“ Abschließend sagt Hirn von Raiffeisen Capital Management: „Wir verfolgen einen aktiven, diversifizierten Investmentansatz. Deshalb können neben Anleihen und Aktien auch Edelmetalle, Rohstoffe und Alternative Investments in einem geringen Ausmaß beigemischt werden. Rohstoffe und Edelmetalle werden je nach Marktumfeld, eher situativ, aus taktischen Überlegungen investiert. Aktuell haben wir hier keine Positionen. Alternative Investments sollen den Investmentansatz ergänzen und diversifizieren, diese werden aus strategischen Überlegungen, eher langfristig, stabil beigemischt. Derzeit sind zwei Fonds in diesem Bereich investiert.“ Also gilt prinzipiell: Bei Gemischten Fonds ist (so ziemlich) alles möglich, solange die Performance im Verhältnis zum Risiko stimmt. In Österreich ist das meiste Geld in Mischfonds veranlagt Eine Analyse der FMA zeigt, dass am heimischen Fondsmarkt Gemischte Portfolios eindeutig das meiste Volumen auf sich ziehen. Dafür hielt sich ihr Wachstum 2023 in Grenzen. Quelle: FMA Fondsvolumen in Mrd. Euro Zuwachs 2023 in Prozent 20 40 60 80 100 -20 Mischfonds Rentenfonds Aktienfonds Private Equity Immobilienfonds 0 „Mischfonds sind zurück.“ Jörg Held, Head of Portfolio Management bei Ethenea „Wir haben Anfang Juli bei Aktien Kursgewinne mitgenommen und zeitgleich Anleihen zugekauft.“ Klaus Hirn, Manager Raiffeisen-PortfolioGrowth, RCM MÄRKTE & FONDS . Mischfonds
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