GELD-Magazin, Nr. 4/2024

Anleihen Baustein im Portfolio Credits: beigestellt/Archiv; LimeSky/stock.adobe.com Stärker im Fokus. In einem von gedämpften Wachstumsaussichten und sinkenden Leitzinsen geprägten Umfeld rücken Anleihen aufgrund ihres attraktiven Risiko-Rendite-Profils wieder verstärkt in den Fokus. Die Zehn-Jahres-Prognosen von Vanguard sehen für Bonds, je nach Anlagesegment und Basiswährung, Nominalrenditen zwischen 0,3 und 5,2 Prozent bei einer vergleichsweise geringen Medianvolatilität von 4,1 bis 9,9 Prozent vor. Aktien versprechen zwar höhere Renditeerwartungen (minus 0,6 bis 7,2 Prozent), unterliegen aber auch einer höheren Medianvolatilität (15,9 bis 28,4 Prozent). Für Aktien aus dem Euroraum prognostiziert Vanguard für die kommenden zehn Jahre eine annualisierte Renditespanne von 4,6 bis 6,6 Prozent. Globale Aktien (ohne den Euroraum) könnten im gleichen Zeithorizont für 2,3 bis 4,3 Prozent jährliche Rendite gut sein. MÄRKTE . Kurzmeldungen Dividenden: Wieder gefragt Neuordnung. Der Vermögensverwalter BNY Investments weist seit einiger Zeit auf die relative Unterbewertung von Dividendenaktien hin. Gerade solche Titel könnten den Experten zufolge auf absehbare Zeit nachhaltigen Rückenwind bekommen. Jon Bell, Portfoliomanager des BNY Mellon Global Equity Income: „Dividenden hatten zu Beginn der 2020er im Vergleich zu den 1930er und 2000er Jahren einen geringen Anteil an der Gesamtrendite von Aktien, und zwar nur 24 Prozent. Gründe dafür sind die quantitative Lockerung durch die Notenbanken und die Nullzinspolitik, die dazu beigetragen haben, stärker auf Wachstumswerte zu setzen.“ Angesichts des Wendepunktes im Marktumfeld und des Endes vom „kostenlosen Geld“ geht Bell davon aus, dass wir im Jahr 2030 auf ein Jahrzehnt zurückblicken könnten, in dem Dividenden erneut entscheidend für die Rendite gewesen sind. Jon Bell, Portfoliomanager des BNY Mellon Global Equity Income Keine Panik. Mark Dowding, Fixed Income CIO bei RBC BlueBay, wirft einen Blick auf den Flash-Crash von Anfang August: „Die globalen Kapitalmärkte haben sich weiter von den Schwankungen erholt. Diese hatten zu einem erheblichen Rückgang der Anleiherenditen sowie einem Absturz der Aktienmärkte geführt und den Volatilitätsindex VIX auf dem höchsten Stand seit der Corona-Pandemie klettern lassen.“ Die Märkte seien zwar etwas angeschlagen, aber wahrscheinlich in einer besseren Verfassung als zuvor. Und tatsächlich scheint der Crash so schnell wieder gegangen zu sein, wie er gekommen ist. So hat der S&P 500 die Verluste innerhalb weniger Wochen wieder mehr als gut gemacht. Eine ähnliche Entwicklung sehen wir beim DAX. Der japanische Topix, den es besonders schlimm erwischt hatte, braucht noch etwas länger, befindet sich aber ebenfalls im Aufwärtstrend. Entwarnung an allen Fronten? Wohl nicht. Angesichts der angespannten Lage ist weiter mit Volatilität zu rechnen. Nach dem Crash: Gesündere Märkte Mark Dowding, Fixed Income CIO bei BlueBay Asset Management 22 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2024 Zukunftsinvestments. Humberto Nardiello, Fondsmanager bei DPAM, kann sich auch weiterhin für Künstliche Intelligenz und High-Tech-Unternehmen begeistern: „Die jüngsten Marktturbulenzen sind auf gesamtwirtschaftliche Entwicklungen zurückzuführen. Stilrotationen sind die Folge – von Growth zu Value, von Large- zu Small-Cap, von internationalen zu heimischen Investments.“ Hintergrund: Langfristige Anlagen wie Unternehmen, deren Cashflows eher in der Zukunft und nicht kurzfristig entstehen, neigen in einem solchen Umfeld dazu, gegenüber dem Markt zurückzufallen. Dazu zählen Unternehmen aus dem Themenbereich KI, deren Cashflows zu großen Teilen in fernerer Zukunft liegen.“ Der Experte: „Die großen Technologieunternehmen werden zu Kennzahlen gehandelt, die nicht allzu weit vom breiten Markt entfernt sind. Und das bei überdurchschnittlichem Wachstum und besseren Bilanzen.“ High-Tech: Optimismus trotz Turbulenzen

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