GELD-Magazin, Nr. 4/2024

Credits: beigestellt/Archiv BANKING . Kurzmeldungen 18 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 4/2024 OeNB Finanzbildung im Spitzenfeld Zweiter Rang. Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) veröffentlichte Ergebnisse zum International Survey of Adult Financial Literacy (ISAFL), einer weltweiten Erhebung der OECD zur Finanzbildung. Das erfreuliche, und vielleicht auch etwas überraschende, Ergebnis: Im internationalen Vergleich liegt Österreich sowohl bei der Finanzbildung als auch beim finanziellen Wohlbefinden im Spitzenfeld. Unter den 40 an der ISAFL teilnehmenden Ländern landet Österreich auf dem zweiten Platz hinter Deutschland. Im Vergleich zur letzten Erhebung aus dem Jahr 2019 zeigt sich zudem verbessertes Finanzwissen, das sich auf intensivierte Finanzbildungsmaßnahmen sowie auf die mediale Präsenz wirtschaftlicher Themen zurückführen lassen könnte. Die größten Schwierigkeiten im Finanzwissen haben Befragte mit Fragen zur Risikodiversifizierung und zum Zinseszins, also jenen Prinzipien, die vor allem für das Investieren von Bedeutung sind. Milliarde für die Wirtschaft. Im Volksbanken-Verbund stieg die Höhe der an Kundinnen und Kunden vergebenen Gelder im ersten Halbjahr 2024 auf 22,95 Milliarden Euro – ein Plus von 583 Millionen Euro gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023. Die Einlagen wuchsen um rund 5,7 Prozent auf 22,8 Milliarden Euro. Die harte Kernkapitalquote lag bei 15,1 Prozent und damit neuerlich deutlich über den regulatorischen Erfordernissen. Gerald Fleischmann, Generaldirektor der Volksbank Wien AG und Sprecher des Volksbanken-Verbundes: „Essenziell für unser Wachstum sind vor allem die Treue und das Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden.“ Blick in die Zukunft: Ein Schwerpunkt der Arbeit in den nächsten Monaten wird mit der Unternehmer:innen-Milliarde gesetzt. Mit einer Milliarde Euro an Kreditvolumen werden die Volksbanken Österreichs Unternehmen unterstützen, um die regionale Wirtschaft noch stärker anzukurbeln. Im vergangenen Gesamtjahr wurden von den Volksbanken 95,8 Prozent aller Finanzierungen in der jeweiligen Region getätigt. Der Volksbanken-Verbund ist eine österreichweit tätige Bankengruppe, zu der die acht regionalen Volksbanken, die Österreichische Ärzte- und Apothekerbank sowie die Marke SPARDA-BANK zählen. Der Volksbanken-Verbund verfügt über eine Bilanzsumme von 30,8 Milliarden Euro, 3.128 Mitarbeiter sowie rund eine Million Kunden. Volksbanken: Solide Basis Gerald Fleischmann, Sprecher des Volksbanken-Verbundes Zinspolitik: Überraschungen möglich Warnung. „Die Märkte haben für nächstes Jahr Zinssenkungen in den USA, im Vereinigten Königreich und in der Eurozone eingepreist. Trotzdem ist die Lage in den drei Volkswirtschaften unterschiedlich, und während sich die Wirtschaft in den USA abschwächt und Zinssenkungen wahrscheinlich sind, könnte es für Großbritannien und die Eurozone ganz anders aussehen“, warnt Steven Bell, Chefvolkswirt EMEA bei Columbia Threadneedle Investments in einem aktuellen Statement. Die Märkte gehen außerdem davon aus, dass der Leitzins im nächsten Jahr auf 3,2 Prozent sinken wird – laut dem Experten eine vernünftige Annahme, die jedoch erhebliche Risiken mit sich bringe, falls sich die Wirtschaft schneller als angenommen verlangsamen sollte. Wiederum in der Eurozone erweise sich das Wachstum als schleppend und die Gesamtinflation sei schnell gefallen: „Die Kerninflation hat sich jedoch in den letzten drei Monaten bei etwa drei Prozent eingependelt. Die Erwartungen für potenzielle Zinssenkungen könnten enttäuscht werden.“ Steven Bell, Chefvolkswirt EMEA bei Columbia Threadneedle Investments Morningstar: Lob für heimische Großbanken Gutes Zeugnis. In Österreich besteht manchmal die Tendenz, eigene Leistungen „vorsichtshalber“ einmal gering einzuschätzen. Nicht immer zurecht. Morningstar, ein auf Finanzinformationen und Analysen spezialisiertes Unternehmen, hat die Ergebnisse des ersten Halbjahres 2024 für drei große österreichische Banken unter die Lupe genommen: nämlich die Raiffeisen, Erste Bank und Bank Austria. Das Resultat kann sich durchaus sehen lassen, zu den wichtigsten Highlights gehören: Die Institute zeigten im Untersuchungszeitraum solide Performancezahlen angesichts erhöhter Zinsen und der nur allmählichen wirtschaftlichen Erholung in den Kernmärkten. Halil Senturk, stellvertretender Vizepräsident des Morningstar DBRS European Financial Institutions-Teams, führt weiter aus: „Während wir davon ausgehen, dass der Nettozinsertrag im zweiten Halbjahr 2024 leicht sinken wird, wird der Nettoertrag aufgrund größerer Kreditvolumina und starker Gebühreneinnahmen voraussichtlich robust bleiben. Wir erwarten mittelfristig eine gewisse Verschlechterung der Kreditqualität, die hauptsächlich auf den angeschlagenen Gewerbeimmobiliensektor zurückzuführen ist. Unserer Ansicht nach dürften aber die Kreditrisiken vor allem aufgrund der moderaten Konjunkturerholung in den Kernmärkten unter Kontrolle bleiben. Darüber hinaus verfügen die Banken über starke Profitabilitätspolster für potenzielle Kreditrisiken.“

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