GELD-Magazin, Nr. 3/2024

Der DAX kommt schon seit Wochen nicht richtig voran und fiel Mitte Juni kurzfristig sogar unter die Marke von 18.000 Punkten. Dabei wurde der sechsmonatige kurzfristige Aufwärtstrend nach unten durchbrochen. Darunter müsste im schlimmsten Fall mit weiteren Verlusten bis zum Tief bei 17.400 Zählern von Mitte April gerechnet werden. Allerdings besteht die Chance auf eine Gegenbewegung. Diese würde bei 18.350 Punkten auf einen ersten Widerstand stoßen. Anleger sollten das Stopp-Limit bei 17.900 Punkten belassen. AKTIEN . Deutschland Die Aufwärtsbewegung deutscher Aktien ist ab Ende Mai ins Stocken geraten. Die schwache Kursentwicklung wird von fundamentalen Daten bestätigt. So ist der Ifo-Geschäftsklimaindex in eine Stagnation übergegangen. Im Mai lag der wichtigste Stimmungsindikator der deutschen Wirtschaft nach drei Anstiegen in Folge zwar stabil bei 89,3 Punkten, Analysten hatten allerdings einen Zuwachs auf im Schnitt 90,4 Punkte erwartet. Damit befindet er sich immer noch auf vergleichsweise niedrigem Niveau. In der Industrie, im Handel und im Baugewerbe hellte sich das Geschäftsklima auf, im Dienstleistungssektor trübte es sich jedoch ein. Immerhin schätzen die befragten Unternehmen ihre zukünftige Lage besser ein, als noch zuvor. Die Konjunkturbäume wachsen noch nicht in den Himmel. Allerdings sehen die Aussichten fürs zweite Halbjahr besser aus. EU schädigt deutsche Autoindustrie Was die deutsche Politik und die EU mit der Autoindustrie mache, würde keiner mehr verstehen, sagt Deutschlands Auto-Papst Professor Ferdinand Dudenhöffer. „Zuerst wurde das Verbrennerverbot wieder aufgeweicht. Und um die Autokäufer weiter zu verunsichern, glaubt man in Brüssel nun, mit Strafzöllen der chinesischen E-AutoSchwemme in Europa Herr zu werden. Und schneidet sich damit nur ins eigene Fleisch.“ So seien ganze Modelle und Fabriken auf E-Mobilität umgestellt worden. Doch dann der Schock: Über Nacht vor Weihnachten 2023 wurden alle Förderungen für E-Autos in Deutschland gestrichen: aus Budgetnöten. Und nun der Nackenschlag: Sogar der Verband der Automobilindustrie kritisiert die Drohung der EU-Kommission, künftig hohe Strafzölle von 17 bis 38,1 Prozent auf aus China importierte E-Autos zu erheben. Diese seien nicht geeignet, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilindustrie zu stärken. Besonders die deutschen Player sind hart getroffen: So setzt Volkswagen (Kooperationspartner SAIC) 50 Prozent seiner Stückzahlen in China ab. Insgesamt ist der Anteil der deutschen Autoexporte nach China mit 24 Prozent in der EU vergleichsweise hoch. BMW baut in China den elektrischen SUV iX3 und den elektrischen Mini Cooper auch für den europäischen Markt, exportiert aber auch nach China – und wäre doppelt betroffen. Der Reimport deutscher Modelle nach Europa wäre ohne beträchtliche Preiserhöhungen nicht rentabel. Dagegen verfügen chinesische Hersteller über so hohe Gewinnmargen, dass sie zusätzliche Zölle von bis zu 30 Prozent kompensieren und ihre Autos weiterhin nach Europa mit Gewinn exportieren können. Noch ist der Anteil chinesischer Autos am deutschen Markt mit drei Prozent gering, wächst aber stark (2023: +47,6 %). RWE mit gutem Jahresstart RWE ist mit einem gutem Quartalsergebnis ins Geschäftsjahr 2024 gestartet. Das bereinigte EBITDA erreichte 1,7 Milliarden Euro Euro, das Nettoergebnis lag bei 0,8 Milliarden Euro. Die Zuwächse kamen aufgrund besserer Windverhältnisse im Segment Offshore Wind und Kapazitätszuwächsen im Bereich Onshore Wind und Solar zustande. In allen „grünen“ Bereichen gab es deutliche Ergebniszuwächse: 42 Prozent der Stromerzeugung im ersten Quartal stammten bereits aus regenerativen Quellen. Das zeigt: Die „grünen“ Investitionen zahlen sich aus. Daher hat RWE die Dividende von 0,9 auf 1,10 Euro je Aktie angehoben. Und der Ausblick Saisonale Schwäche Schon den gesamten Juni hat der DAX zu kämpfen. Politische Unsicherheiten in Frankreich, ein Zollstreit mit China und Unklarheiten über Zinssenkungen der US-Notenbank haben Anleger vorsichtig gemacht. WOLFGANG REGNER fürs laufende Geschäftsjahr wurde bestätigt: Mit Nettoinvestitionen von 2,3 Milliarden Euro im ersten Quartal 2024 baut RWE ihr Portfolio weiter aus. Adidas im Fokus Bei Adidas sorgte die steigende Markendynamik für besser als erwartete Ergebnisse im ersten Quartal 2024. So stieg der währungsbereinigte Umsatz um 8,0 Prozent infolge von Wachstum in allen Regionen mit Ausnahme von Nordamerika. Das zweistellige Wachstum im DTC-Geschäft (Direktgeschäft mit Endkunden ohne Zwischenhändler) reDAX . Korrektur läuft 2023 2024 19.000 16.000 14.500 15.000 15.500 16.500 17.000 18.500 18.000 17.500 14.000 66 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 3/2024

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