GELD-Magazin, Nr. 3/2024

BRENNPUNKT . Kurzmeldungen Credits: Martijn Mureau; Tada Images & Manvendra/stock.adobe.com; bieigestellt; pixabay Betriebskennzahlen Häufig manipuliert! Schwindlerei. Das Gros der Unternehmen setzt auf Schlüsselkennzahlen, Key Performance Indicators (KPIs) genannt, als betriebswirtschaftliches Steuerungsinstrument. Die Zahlen geben neutral und unbestechlich die Leistungsfähigkeit der einzelnen Abteilungen und des gesamten Betriebes wider – so die Theorie. Doch in Wirklichkeit sind KPIs in vielen Firmen mehr oder minder manipuliert, hat Jane Enny van Lambalgen, CEO der Managementfirma Planet Industrial Excellence, bei zahlreichen Beratungsprojekten festgestellt. Die Expertin warnt: „Manipulierte Phantomzahlen in Excel können über Jahre hinweg ein florierendes Unternehmen vorgaukeln, das in Wahrheit kurz vor der Insolvenz steht.“ Es habe sich eine KPI-Gläubigkeit herausgebildet, die manchmal an Naivität grenze. 6 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 3/2024 Niederlande führt. Angesichts der negativen Nachhaltigkeitsbilanz früherer Großereignisse wie der WM 2022 in Katar wird nun bei der Fußball-EM 2024 verstärkt auf ESG-Maßnahmen gesetzt. Zentrales Ziel ist die CO2-Neutralität des Turniers, die durch Ausgleichsmaßnahmen und neue Standards bei der Veranstaltung selbst erreicht werden solle. Dazu wird zum Beispiel das 4R-Prinzip (reduce, reuse, recycle, recover) der UEFA eingeführt, sowie vegane und vegetarische Speisen aus regionalen Bio-Lebensmitteln in den Stadien angeboten. Das Öko-Institut schätzt die CO2-Emissionen der EM auf ca. 490.000 Tonnen, wobei 71,5 Prozent durch Verkehr verursacht werden. Abseits davon: In der „ESGEM“ von Metzler konnten sich bereits die Niederlande mit 2:1 gegen die Schweiz im Finale durchsetzen. Insofern lohnt es sich, einen genaueren Blick auf den Länderindex, den MSCI Netherlands zu werfen. Die Unternehmen in dem Index und ihre ESG-Profile bilden die Grundlage der guten Leistung. Relevant für die Berechnung ist der jeweilige gewichtete Durchschnittswert für das MSCI ESG-Rating und die durchschnittliche CO2-Intensität der Unternehmen im Index. Fußball: Nachhaltigkeit gewinnt EU steigt auf die Bremse. Ob das gutgeht? Die Europäische Union hat angekündigt, Einfuhrzölle von bis zu 38 Prozent auf BEVs (Battery Electric Vehicles) aus China zu erheben. Eine Analyse von Raiffeisen Research behandelt das Thema: „In einer ersten Reaktion scheinen die Zölle zu gering ausgefallen zu sein, um Exporte aus China maßgeblich hindern zu können.“ Und es könnte auch eine „Retourkutsche“ drohen: Der Fokus Pekings liegt nun angesichts möglicher Vergeltungsmaßnahmen auf den deutschen OEMs (Original Equipment Manufacturer, also Erstausrüster). Im Automobilbereich sind hier zumeist Audi, BMW, Opel und Porsche gemeint. E-Autos: China im Visier DIE ZAHL DES MONATS 20 Prozent Streitthema. In der österreichischen Bundesregierung hat das Renaturierungsgesetz zu einer veritablen Regierungskrise geführt. Aber an eine solche ist der gelernte Österreicher ohnedies gewöhnt. Jedenfalls hat der Umweltrat der Europäischen Union das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur im Juni verabschiedet. Es ist ein wesentlicher Teil des European Green Deals und soll die EUMitgliedstaaten dazu verpflichten, bis 2030 mindestens 20 Prozent der intensiv genutzten Land- und Meeresgebiete der EU zu renaturieren. Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland, begrüßt den Erlass und drängt auf eine schnelle nationale Umsetzung: „Das Gesetz schafft einen Rahmen, um zerstörte und geschädigte Auenlandschaften, Agrarflächen, Wälder und Moore wieder ökologisch aufzuwerten, bevor die Klima- und Naturkrise völlig außer Kontrolle gerät. Die EU geht damit einen wichtigen Schritt zur Umsetzung des Weltnaturabkommens von Montreal, das bis 2030 den Verlust der Artenvielfalt stoppen soll.“

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