GOLD . Wonnemonat KUPFER & CO. . Öko-Gewinner Kupfer ist nach einer gehörigen Rallye seit Mai unter Druck geraten. Kein Wunder: Viele spekulative Positionen trieben den Kurs nach oben. Das Angebots-Nachfrage-Verhältnis spricht langfristig aber für das Metall. Gute Karten. Die Experten von WilliamBlair meinen, dass sich die Fundamentaldaten für Kupfer, Nickel und Aluminium verbessern, da die Nachfrageaussichten durch E-Autos, Erneuerbare Energien und Rechenzentren zunehmen. Gleichzeitig wird das Angebot wegen Produktionsproblemen bzw. -kürzungen eingeschränkt. Wobei die Grundvoraussetzungen für die drei Metalle unterschiedlich ausfallen: Bei Nickel gab es aufgrund der Überversorgung im Vorjahr drastische Preiseinbußen; Kürzungen in Indonesien und China in der zweiten Jahreshälfte dürften aber dazu beitragen, das Abwärtsrisiko für Nickel zu verringern. Aluminium ist zwar weithin verfügbar, doch der energieintensive und kostspielige Produktionsprozess macht die Aufrechterhaltung einer stabilen Versorgung schwierig. Die Kupfernachfrage wiederum bleibt sowohl in China als auch außerhalb des Landes robust, angeheizt durch Investitionen in Erneuerbare Energien, E-Autos und Rechenzentren. Chinas Fokus auf den Ausbau von drei Schlüsselsektoren – Elektrofahrzeuge, Solarpaneele und Batterien – hat die Nachfrage nach raffiniertem Kupfer bis April 2024 im Jahresvergleich um acht Prozent ansteigen lassen. Die Versorgung bleibt dabei schwierig, da bestehende Minen mit sinkenden Erzgehalten, Umwelt- und Regulierungsproblemen zu kämpfen haben. (hk) All-Time-High. Der Wonnemonat Mai brachte der Goldnotierung schöne Zugewinne mit einem neuen Allzeithoch von 2.425 Dollar je Feinunze. Ende Mai notierte das Edelmetall bei 2.343 Dollar und lag damit um immerhin 2,5 Prozent höher als im April. Im Juni waren dann Korrekturen angesagt, und es erfolgte eine Konsolidierung rund um die 2.300er-Marke. Es war vor allem die Veröffentlichung des Sitzungsprotokolls der USNotenbank, die den Goldpreis unter Druck setzte. Der falkenhafte Ton der FOMC-Mitglieder und die Aussicht auf einen späteren Beginn der Leitzinssenkungen durch die Fed führte zu Gewinnmitnahmen. Damit könnte der Aufwärtstrend fürs erste gebrochen sein, aufgrund der insgesamt starken Aufwärtsdynamik der vergangenen Monate ist zunächst tendenziell eine Seitwärtsbewegung wahrscheinlich. Bis zum Ende dieses Jahres sehen Experten den Goldpreis bei 2.000 Dollar gut unterstützt. Langfristig könnte es aber durchaus wieder deutlich mehr werden: Im alljährlichen Report „In Gold We Trust“ wird für 2030 das Preisziel von 4.800 Dollar vorgegeben. Längerfristig preistreibend sollte unter anderem die strukturell kräftigere Goldnachfrage der Schwellenländernotenbanken wirken. Auch die zahlreichen Krisenherde bzw. die Kriege in der Ukraine und in Nahost haben eine unterstützende Wirkung auf das Edelmetall. (hk) in USD/Tonne 8.000 8.500 9.000 9.500 10.000 10.500 7.500 11.000 2021 2022 2023 7.000 `24 in USD/Unze 1.600 1.800 1.700 1.900 2.000 2.100 2.200 2.300 2.400 2021 2022 2023 ´24 Nach dem Allzeithoch im Mai bei 2.425 Dollar war für den Goldpreis eine Konsolidierung angesagt. Wahrscheinlichstes mittelfristiges Szenario: Seitwärtsbewegung mit Überraschungspotenzial nach oben. Ausgabe Nr. 3/2024 – GELD-MAGAZIN . 59
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