ROHSTOFFE . Aktuelle Trends SILBER . Emanzipiert Im Mai schrieb der Silberpreis mit 32 Dollar ein Elf-Jahreshoch. Zwischenzeitlich lag man heuer um 30 Prozent im Plus, bevor eine gesunde Korrektur einsetzte. Jetzt ist noch Luft nach oben, der Rekordwert liegt bei 40 Dollar. Kleiner Bruder, ganz groß. Silber ist heuer von Februar bis Ende Mai richtig durchgestartet und von 22 auf 32 Dollar pro Feinunze hurtig angestiegen. Im Chartbild entstand ein Doppel-Top, das sehr oft für anschließende Kursverluste steht. So war es auch diesmal. Die Korrektur erscheint nach der erstklassigen Performance aber nicht beunruhigend, sondern nur logisch. Jetzt könnten sich bald gute Gelegenheiten zum (Wieder-) Einstieg ergeben. Das Edelmetall gilt als „kleiner Bruder“ des Goldes, allerdings hat Silber auch seine eigenen Treiber, insbesondere die Nachfrage aus der Solar- und Computerindustrie. „Silber profitiert somit von den aktuellen Megatrends, einiges spricht dafür, dass der Anstieg noch nicht beendet ist“, sagt Carsten Gerlinger, Head of Asset Management bei Moventum AM. Denn Silber ist nicht nur eine Finanzanlage, sondern wird vor allem als Industriemetall verwendet. In modernen Solarzellen kommt es für die Leiterbahnen und Kontakte zum Einsatz. Daher war es zuletzt auch die wachsende Nachfrage der boomenden Solarindustrie Chinas, die zu den Preisanstiegen beitrug. Aber nicht nur die Photovoltaik, auch die Computerchipindustrie braucht Silber als sehr guten Leiter. Unterstützend wirkt sich aus, dass der wachsenden Nachfrage ein mittelfristig kaum deutlich zu steigerndes Angebot gegenübersteht. (hk) Credits: industrieblick & Destina & salita2010/stock.adobe.com; pixabay ERDÖL . Entspannung Sowohl kurz- als auch langfristig hat sich beim Preis der Sorte Brent ein Seitwärtstrend etabliert. Es sollte in der Bandbreite zwischen rund 80 und 85 Dollar pro Fass auch in dieser Tonart weitergehen. In Balance. Ab Mitte Juni scheint der Ölpreis in einen Seitwärtstrend umgeschwenkt zu sein, nachdem vorher ein wenig Boden gut gemacht worden ist. Das entspricht den fundamentalen Bedingungen: Das Verhältnis zwischen Ölangebot und Verbrauch zeigt sich weltweit aktuell recht ausgeglichen, der Markt ist dementsprechend entspannt. Die Nachfrageschätzungen der Internationalen Energieagentur und der OPEC gehen allerdings mit Blick auf das Jahr 2025 auseinander. Da aber die Mitglieder der OPEC+ betonen, dass sie auf veränderte Bedingungen am Ölmarkt durch die Anpassung ihrer Förderstrategie reagieren werden, gehen die Analysten der DekaBank aktuell davon aus, dass der Ölpreis – ohne das Auftreten von externen Schocks – mittelfristig im Bereich von 80 bis 85 US-Dollar pro Barrel verharren wird. Zur Erinnerung: Um zu verhindern, dass das weltweite Ölangebot die Nachfrage deutlich übersteigt, und um den Preis zu stützen, einigten sich die Staaten der OPEC+ Ende 2023 auf eine kartellweite Fördermengenkürzung um eine Million Fass pro Tag. Diese Reduktion gilt zumindest bis Ende des dritten Quartals 2024. Auf der Nachfrageseite zeigen sich zunächst noch die Bremsspuren der konjunkturellen Schwächephase der Weltwirtschaft, die im Verlauf des Prognosezeitraums allerdings nachlassen dürften. (hk) in USD/Unze 18 20 22 24 26 28 30 32 2021 2022 2023 ´24 Sorte Brent, USD/Barrell 50 90 100 70 80 60 110 120 130 2021 2022 2023 ´24 58 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 3/2024
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