GELD-Magazin, Nr. 3/2024

Credits: beigestellt „Da die US-Notenbank ihr Engagement bei Mortgagebacked Securities reduziert hat, sind die Risikoaufschläge attraktiv hoch.“ Dan Ivascyn, Portfoliomanager des PIMCO GIS Income Fund 46 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 3/2024 märkte und die HY-Märkte Argentinien und Türkei sind dank extrem hoher Zinsen mit einem Prozent vertreten. Dem HY-Bereich sind Emittenten wie der mexikanische Ölkonzern PEMEX oder der südafrikanische Energieversorger Eskom zuzuordnen, die nach langem Missmanagement hohe Verschuldungsraten aufweisen. Diese sollten bei diesen wichtigen Staatskonzernen durch politisches Handeln, besser durch marktkonforme Reformen, gesenkt werden. Attraktive Frontier-Märkte sind die rohstoffreiche Mongolei, das fundamental gesunde Paraguay oder dank Tourismusboom die Dominikanische Republik. MBS-Papiere stabil Portfoliomanager Dan Ivascyn (PIMCO GIS Income Fund) schätzt die globalen Anleihen-Anlagechancen als so attraktiv ein, wie schon lange nicht mehr. Auf der Zinskurve bewegt er sich vor allem am vorderen Ende, im Durchschnitt im Fünfjahresbereich, da sich die US-Zinssenkungsdynamik nach hinten verschoben hat. Den Fonds-Kernbereich bilden die IG-Anleihen von Unternehmen hoher Qualität. Ein wichtiges Thema ist für Ivascyn die globale Divergenz zwischen der resilienten US-Wirtschaft und dem weniger robusten Rest der Welt, vor allem Europa. Dieses ist zinssensitiver mit einer besseren Verschuldungsdynamik, deshalb hat er das starke Übergewicht in US-Dollar-Schuldtiteln etwas dorthin verlagert. Besonders attraktiv schätzt er US-hypothekenbasierte Anleihen, sogenannte Mortgage-backed Securities (MBS) ein. Diese sind mit einer Garantie einer Hypothekenagentur oder der US-Regierung ausgestattet, liquide und stabil im Fall einer Konjunkturabschwächung. MÄRKTE & FONDS . Trend 2024 . Anleihen Was spricht für Emerging Markets-Anleihen? Michael Vander Elst: Die Schwellenländer haben derzeit Potenzial auf höhere Wachstumsraten als die entwickelten Märkte. Die Inflationserwartungen in vielen Ländern liegen wieder innerhalb des Zielbandes der Zentralbanken. Viele von ihnen stehen kurz vorm oder bereits am Ende ihrer Zinssenkungen, noch bevor die Fed damit beginnt. Die Gesamtinflation liegt zum ersten Mal seit vielen Jahren unter den Inflationserwartungen. Die realen Leitzinsen der Schwellenländer liegen deutlich über denen der Industrieländer. Das bedeutet, dass die Währungen gut gestützt sind. Die Zinspuffer sind außerdem hoch genug, um eine Verzögerung der Zinssenkungen durch die Fed zu verkraften. Wie sehen Sie die Währungsrisiken? Ein starker US-Dollar wird sich auch auf den Euro auswirken und damit eine mögliche Abschwächung der Schwellenländerwährungen abmildern. Die globale Risikostreuung, die Schwellenländeranleihen bieten, schützt Anleger außerdem vor hohen Rückschlägen. Beispiel 2022: In einem sehr schlechten Jahr für Renten- und Aktienmärkte waren Schwellenländeranleihen die Anlageklasse mit einer der geringsten Kurseinbußen. Setzen Sie auf Hart- oder Lokalwährungen? Hohe US-Zinsen wirken sich stärker auf die Performance von Hartwährungsanleihen aus als auf die von Anleihen in Lokalwährungen, während Letztere einem starken Dollar weniger ausgesetzt sind. Die zuletzt starke Performance der Hartwährungsanleihen fand vor allem im unteren Ratingbereich statt, also bei HY- und Single B-Anleihen. Heute sind die Renditeaufschläge hier wieder recht eng. Deshalb bevorzugen wir Anleihen in lokalen Währungen gegenüber Hartwährungsanleihen. Wie kontrollieren Sie die Risiken? Die Unterschiede zwischen den Schwellenländern sind oft größer als ihre Gemeinsamkeiten. Das gilt auch für die Renditen. So führte eine Anlage in der Türkei 2023 zu einem Verlust von 70 Prozent, eine Anlage in Kolumbien erbrachte einen Gewinn von mehr als 40 Prozent. Daher kommt es auf aktives Management an, das auf Basis von Recherchen zur wirtschaftlichen Lage, politischen Risiken und Bewertungen die einzelnen Papiere auswählt. Auch die Diversifizierung der Portfolios spricht dafür. Die Währungen der größeren Schwellenländer korrelieren stark. Investments in Frontier-Länder, die nicht zu den Indizes gehören, verringern das Gesamtrisiko. Michael Vander Elst, Fondsmanager des DPAM Bonds EM Sustainable . INTERVIEW „EM-Anleihen haben dank hoher Renditeaufschläge, einem stabilen Währungsumfeld und erwarteter Durationsgewinne Nachholbedarf.“

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