GELD-Magazin, Nr. 3/2024

Wachstumsrate der Weltbevölkerung: Dynamik lässt nach Es dürfte bereits ein gewisser „Sättigungseffekt“ eingetreten sein. Die Geburtenrate in westlichen Industrienationen befindet sich schon seit längerem am absteigenden Ast. Aber auch in Schwellenländern nimmt die Wachstumsrate der Bevölkerung ab. Es wird eng: Mehr Menschen wollen immer mehr konsumieren. wachsen werden als andere, aber die globale Richtung ist klar.“ Außerdem wird laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation 2030 jeder sechste Mensch über 60 Jahre alt sein, was einen bedeutenden Strukturwandel darstellt, der sich auf viele Aspekte der Wirtschaft auswirken wird. Alentorn: „Die Alterung der Weltbevölkerung wird unweigerlich zu Veränderungen führen, die nicht nur den medizinischen Bereich betreffen. So wird sich beispielsweise der Finanzsektor an die veränderten Arbeits- und Ruhestandsmuster anpassen müssen, die sich auf die Art und Weise auswirken werden, wie Ersparnisse und Renten genutzt werden, während sich die Versicherer auf Produkte für das spätere Leben konzentrieren müssen. Unternehmen, die sich auf diese Bedürfnisse einstellen, werden besser in der Lage sein, von diesem demografischen Wandel zu profitieren.“ Interessante Anlagechancen Jupiter analysiert nun in seinem systematischen Investmentansatz riesige Datenmengen über alle Regionen hinweg, um das Risiko-/Ertragsprofil jedes Titels im „Demographic Opportunities-Universum“ möglichst genau zu erfassen. Ziel ist es, ein Portfolio mit den besten Titeln aufzubauen, die den Wandel der demografischen Trends aufgreifen. Candriam-Experte Allan Foll gewährt ebenfalls Einblick in seine Strategie und identifiziert spannende Sektoren: „Die Finanzbranche profitiert von einer alternden Bevölkerung, da Einzelpersonen für ihren Ruhestand sparen und investieren müssen. Die Kosmetikindustrie floriert aufgrund des demografischen Wandels und übertrifft das globale BIP-Wachstum. Chinesische Verbraucher geben monatlich doppelt so viel für Kosmetika aus wie Verbraucher in der EU oder den USA.“ Der demografische Wandel wirkt sich aber auch auf die Tourismusbranche aus. „Rentner reisen häufiger, während die wachsende Mittelschicht in den Schwellenländern die Nachfrage antreibt“, so Foll. Er ergänzt: „Die industrielle Automatisierung und der Technologiesektor werden ebenfalls profitieren, da der Rückgang der Erwerbsbevölkerung eine fortschrittlichere Automatisierung erforderlich machen wird.“ Eric Labbé von CPR AM stößt in eine ähnliche Richtung vor: „Der einfachste Weg, Investitionschancen in der Silver Economy („Seniorenwirtschaft“, Anm.) zu nutzen, besteht darin, sich mit der Art des ,Konsums‘ dieser Zielgruppe zu befassen. Die naheliegendsten Sektoren sind natürlich das Healthcare-Wesen im weitesten Sinne (Pharmazeutika, Gesundheitsgeräte, Krankenhäuser, Pflegeheime etc.), aber auch Versicherungen und Altersvorsorge.“ Der CPR Invest Silver Age Fonds konzentriert sich dabei auf ein europäisches thematisches Anlageuniversum. Labbé: „In diesem Rahmen nehQuelle: UN DESA, 2022 0 Durchschnittliche jährliche Veränderung der Bevölkerungsgröße in Prozent 1950 1960 2010 2020 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 2000 1990 1980 1970 Bevölkerung in Milliarden 2 4 6 8 10 12 Wachstumsrate Anzahl der Menschen Ausgabe Nr. 3/2024 – GELD-MAGAZIN . 35

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