GELD-Magazin, Nr. 3/2024

Es ist ja eine gute Nachricht: Wir werden älter. Viel älter. Die Situation beleuchtet Eric Labbé, Aktienspezialist bei CPR Asset Management: „Seit den 1970ern ist das Durchschnittsalter der Weltbevölkerung um 15 auf 72 Jahre gestiegen, in Europa liegt es bei 81 und in den Vereinigten Staaten bei 77 Jahren.“ Für diesen Trend gibt es laut dem Investmentprofi zwei Hauptgründe: „Erstens der Rückgang der Geburtenrate von fünf Kindern pro Frau 1968 auf 2,3 im Jahr 2022. Zweitens die Verbesserung des Lebensstandards in Verbindung mit dem medizinischen Fortschritt. Während dieses Phänomen der alternden Bevölkerung vor einigen Jahrzehnten nur einige wenige fortgeschrittene Volkswirtschaften betraf, ist es heute ein weltweites Phänomen, mit Ausnahme von Afrika südlich der Sahara.“ Allan Foll, Lead Portfolio Manager des ‚Candriam Equities L Global Demography‘ sieht ebenfalls klare Trends: „Die Weltbevölkerung wächst jährlich um 70 Millionen Menschen, was der gesamten Bevölkerung Frankreichs entspricht, und den Bedarf an natürlichen Ressourcen, Nahrungsmitteln und Wasser erhöhen wird. Darüber hinaus nimmt die Urbanisierung zu, da immer mehr Menschen in die Städte abwandern, was nachhaltige Investitionen erfordert, um einen effizienteren Ressourcenverbrauch zu gewährleisten.“ Der zweite starke Trend ist die angesprochene Alterung: „Bis 2050 wird die Bevölkerung über 60 Jahren voraussichtlich zwei Milliarden erreichen, was die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen und Sparprodukten erheblich steigern wird. Um die Belastung der Healthcare-Systeme zu verringern, ist die Priorisierung eines gesunden Alterns von entscheidender Bedeutung.“ Drittens: „Die aufstrebende Mittelschicht in den Schwellenländern, insbesondere angetrieben durch China und Indien, ist ein zentrales Thema und dominiert zunehmend den globalen Konsum.“ Daher bevorzugt Candriam-Experte Foll Sektoren wie IT, Gesundheitswesen, Konsumgüter und Industrie, da sie die Hauptnutznießer dieser demografischen Veränderungen sind. Struktur im Wandel Amadeo Alentorn, Head of Systematic Equities bei Jupiter Asset Management, fügt hinzu: „Viele der demografischen Veränderungen, die wir beobachten, sind globaler Natur und erstrecken sich sowohl auf geografische als auch auf gesellschaftliche Bereiche. Die Vereinten Nationen gehen beispielsweise davon aus, dass die Weltbevölkerung bis zum Ende des Jahrhunderts fast elf Milliarden Menschen erreichen wird, auch wenn die Geburtenraten weiter sinken. Es ist zwar klar, dass einige Regionen deutlich stärker MÄRKTE & FONDS . Trend 2024 . Demografie Reich und alt Die Weltbevölkerung wächst, wobei immer mehr Menschen in Schwellenländern wohlhabender werden. Das bietet interessante Anlagechancen, ebenso wie der unübersehbare Trend zur Langlebigkeit. HARALD KOLERUS Credits: beigestellt; CandyRetriever/stock.adobe.com Laut den Vereinten Nationen ist das wahrscheinlichste Szenario bis zum Jahr 2100 eine Weltbevölkerung von rund elf Milliarden Menschen. Prognose bis 2100: Elf Milliarden Menschen Quelle: populationmatters.org Medianprojektion 2 Weltbevölkerung in Milliarden 1950 2000 2050 2100 4 6 8 10 12 14 16 Niedrige Geburtenrate Hohe Geburtenrate 34 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 3/2024 „Seit den 1970ern ist das Durchschnittsalter der Weltbevölkerung um 15 auf 72 Jahre gestiegen.“ Eric Labbé, Senior Thematic Equity Portfolio Manager, CPR AM

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