GELD-Magazin, Nr. 3/2024

führender Anbieter von KI-Computing. Die Aktie des Unternehmens stieg in den letzten fünf Jahren auf mehr als das 36-fache und allein in den vergangenen zwölf Monaten um fast 196 Prozent. Microsoft, ein weiterer Schlüsselfaktor im KI-Boom, verzeichnete in den letzten fünf Jahren einen Anstieg von 234 Prozent (Stichtag 14. Juni). Trotz hoher Bewertungen mit einem erwarteten KGV für 2024/25 von 49,2 für Nvidia und 33,5 für Microsoft, bieten diese Unternehmen weiterhin Potenzial für zukünftige Gewinne. AI-Aktien mit Potenzial Zu Segmenten mit Aufholpotenzial äußert sich Axel Brosey, Senior Fund Manager der Laiqon Gruppe: „Das größte Aufholpotenzial sehen wir bei der lokalen Hardware, sprich bei Herstellern und Zulieferern für Mobilfunktelefone und Tablets.“ Begründung: „Zum Beispiel sollte aufgrund einer besseren Privatsphäre ein Teil der Anwendungen für Künstliche Intelligenz von der Cloud aufs Mobiltelefon verlagert werden.“ Ebenfalls positiv äußerte sich Brosey zu marktdominierenden Firmen, „deren Maschinen im Halbleiter-Bereich als „Enabler“ für die Miniaturisierung von Microchips dienen“. Laut Meinung des Verfassers (Kordovsky) fällt der niederländische Hersteller ASML als Weltmarktführer für EAV-Lithografieanlagen in diese Kategorie. Das für 2025 geschätzte KGV von 33 ist durch Wachstum gerechtfertigt. Von 2019 bis 2023 konnte der Gewinn/Aktie um 34,1 Prozent p.a. gesteigert werden. Als Zulieferer für Smartphones ist Taiwan Semiconductor, wichtigster Chiphersteller für die iPhones von Apple, von Bedeutung. Hinzukommt noch Qualcomm, die mit ihrem Snapdragon Prozessor 5G-Smartphones ausstattet und mit einem für 2025 geschätzten KGV von 19,8 relativ günstig erscheint. Generell gilt: Die Entwicklung und das Training neuer KI-Algorithmen erfordern hochleistungsfähige Halbleiter. Der Einsatz von KI erstreckt sich auf zahlreiche Anwendungen, von Chatbots über Smartphones bis hin zu Datenanalysen im medizinischen Bereich. Unternehmen wie Qualcomm, Micron Technologies und Super Micro Computer profitieren von dieser Entwicklung. Illumina, mit einem Marktanteil von etwa 80 Prozent bei Sequenzierungsautomaten, und Palantir Technologies, ein wachstumsstarkes Unternehmen im Bereich Datenanalyse, sind weitere prominente „KI-Beispiele“. Und Van der Biest vermerkt: „Die wichtigsten und vielversprechendsten Bereiche in der Wertschöpfungskette sind heute die sprichwörtlichen Pickel- und Schaufelunternehmen, die es Unternehmen und Organisationen auf der ganzen Welt ermöglichen, die Möglichkeiten der KI zu nutzen und zu erforschen.“ AI-ETFs und -Fonds als Alternative Aufgrund der ambitionierten Bewertungen und spezifischen Risiken sollten Investitionen in KI immer breit gestreut erfolgen. Fonds und ETFs bieten eine attraktive Möglichkeit, um in den KI-Sektor zu investieren. Der DWS Artificial Intelligence Fonds, bei dem Selektionskriterien wie Profitabilität, Wachstumsaussichten, Bilanzqualität, Managementqualität und Bewertung der Aktie eine entscheidende Rolle spielen, ist am stärksten in Nvidia, Alphabet, Microsoft, Taiwan Semiconductor und Meta Platforms investiert. Im ETF-Bereich sollte jedenfalls ein Blick auf den Xtrackers Artificial Intelligence & Big Data UCITS ETF und den WisdomTree FONDS/ETFS TECHNOLOGIE GENERELL UND CLOUD SPEZIELL ISIN FONDSNAME VOLUMEN PERF. 1 J. 3 JAHRE 5 JAHRE TER1) Technologiefonds LU0823421689 BNP Paribas Funds Disruptive Technology 4.526 Mio.€ 29,8 % 14,4 % 19,4 % 1,98 % LU0060230025 AB SICAV I Int. Technology Portfolio 1.509 Mio.$ 37,7 % 4,4 % 19,0 % 2,05 % Cloud-ETF IE00BFD2H405 First Trust Cloud Computing UCITTS ETF 357 Mio.$ 19,6 % -3,7 % 9,7 % 0,60 % Quellen: MountainView, (b)baha, Fondsgesellschaften 1) Laufende Kosten laut Basisinformationsblatt; Stichtag: 13. Juni 2024 Ausgabe Nr. 3/2024 – GELD-MAGAZIN . 31 „Das größte Aufholpotenzial sehen wir bei der lokalen Hardware, sprich bei Herstellern und Zulieferern für Mobilfunktelefone und Tablets.“ Axel Brosey, Senior Fund Manager, Laiqon Gruppe Das Besondere am AI-Boom Laut MarketsandMarkets Research wird der globale Markt für KI von 2024 bis 2030 jährlich um 35,7 Prozent wachsen und bis 2030 ein Volumen von 1.339 Milliarden Dollar erreichen. Diese beeindruckenden Zahlen basieren auf Fortschritten in Algorithmen und Machine Learning-Technologien, Kostenreduktionen und der steigenden Nachfrage nach KI-Lösungen für Autonome Systeme (z.B. in der Industrierobotik oder beim Autonomen Fahren). Johan van der Biest, leitender Manager des Candriam Robotics and Innovative Technologies Fund, zieht Parallelen zu den industriellen und landwirtschaftlichen Revolutionen: „Wie diese Revolutionen werden auch KI und Robotik unserer Meinung nach die Gesellschaft in Bezug auf Leistung, Effizienz, Wohlstand und Wohlbefinden zu neuen Höhen führen. Wir glauben auch, dass sie eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung einiger der drängendsten Probleme der Welt spielen werden, wie z.B. dem Klimawandel und dem Rückgang der Artenvielfalt.“

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