GELD-Magazin, Nr. 3/2024

Wo liegen Ihre aktuellen Schwerpunkte im Veranlagungsbereich? Strube: Als Asset Manager bieten wir grundsätzlich von reinen Anleihefonds über Multi-Asset-Fonds bis hin zu Aktienfonds alles an. Unser Spezialgebiet ist und bleibt allerdings der Bereich Multi-Asset, bei dem wir in alle Anlageklassen investieren und zusätzlich thematische Investitionen tätigen. Die jüngsten Krisen haben einmal mehr bestätigt, dass MultiAsset-Fonds zu den robustesten Ausrichtungsformen gehören und auch in herausfordernden Zeiten für Verlässlichkeit stehen. Nicht umsonst haben sich in den vergangenen zwei Jahren die meisten unserer Kundinnen und Kunden für eine solche Veranlagung entschieden. In welcher Form berücksichtigt Ihr Produktportfolio Nachhaltigkeitsaspekte? Strube: Nachhaltigkeit wird in unseren Strategien gelebt und durch unsere Investitionen wie beispielsweise im Bereich Kreislaufwirtschaft untermauert. Darüber hinaus wenden wir einen Nachhaltigkeitsfilter an, der Unternehmen nach ESG-Kriterien bewertet. Dadurch gewährleisten wir, Gelder ausschließlich in Unternehmen zu investieren, die unsere Nachhaltigkeitsstandards erfüllen. Was uns besonders freut: Der Fonds „Hypo Vorarlberg Euro Anleihen Kurzläufer“, für welchen wir das Fonds Advisory betreiben, hat kürzlich Goldstatus beim ESG Fund Award 2024 erzielt. Der Börsianer Grün zeichnete dabei erneut die besten nachhaltigen Fonds nach den Kriterien „Environmental, Social, Governance“ (ESG) und „Performance“ im Verhältnis 50:50 in der DACH-Region aus. Dazu wurden 1.991 nachhaltige Fonds mit einer Marktkapitalisierung Ausgabe Nr. 3/2024 – GELD-MAGAZIN . 23 von 1.832 Billionen Euro von 183 Asset Managern einer ESG-Analyse unterzogen. Das Ergebnis spricht also für sich. Was beschäftigt Sie als Bank im Bereich Nachhaltigkeit 2024 im Besonderen? Amann: Das Thema Nachhaltigkeit hat in der Finanzbranche weiter an Fahrt aufgenommen. Neben „grünen“ Produkten, die für Anleger interessant sind, steht für uns vor allem die ab 2024 geltende EURichtlinie für Nachhaltigkeitsberichterstattung im Mittelpunkt. Auch im energetischen Bereich tut sich einiges: Mittlerweile kann die Bank 99,3 Prozent des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Quellen abdecken. Zur Nutzung einer nachhaltigen Alternative beim Thema Kühlung beteiligt sich die Hypo Vorarlberg als Abnehmer beim Projekt „Seewassernutzung“ in Bregenz. Wie ist Ihre strategische Vorgehensweise in der Vermögensverwaltung? Strube: Wie Konfuzius treffend formuliert hat, muss man gegen den Strom schwimmen, um an die Quelle zu kommen. Für die Vermögensverwaltung der Hypo Vorarlberg ist unter anderem eine bewusst antizyklische und proaktive Herangehensweise die Basis des langfristigen Anlageerfolges. Beispielhaft kann hierfür die taktische Erhöhung der Aktienquoten nach dem Corona-Crash im März 2020 angeführt werden. Ende 2023 entschieden wir uns erneut zu einer taktischen Übergewichtung des Aktienanteils. Dabei kam der Strategie besonders die Übergewichtung des amerikanischen Aktienmarktes sowie ihr Engagement in den Mitgliedern der „Magnificent 7“ zugute. Diese sieben Large-Cap-Unternehmen verzeichneten im Jahr 2023 Gewinne zwischen 50 und 240 Prozent und trugen im selben Jahr zu über 60 Prozent des Wachstums des S&P 500 bei. Aktuell blicken wir positiv auf das 2. Halbjahr 2024. Dennoch erfolgte mit dem Abbau der doppelt übergewichteten Aktienquote erneut eine antizyklische Positionierung, nachdem sich das Risko von Gewinnmitnahmen oder einer deutlichen technischen Korrektur stark erhöht hat. Wir können die Zukunft nicht voraussagen, aber wir können sie durch unsere gut funktionierenden Analyseprozesse und Entscheidungswege stückweise selbst gestalten. Marketingmitteilung im Sinne des WAG 2018. www.hypovbg.at Karl-Heinz Strube, Leiter Asset Management der Hypo Vorarlberg

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