GELD-Magazin, Nr. 3/2024

Die sinkende Inflation bestätigt die restriktive Geldpolitik der Zentralbanken. In der Schoellerbank Vermögensverwaltung haben wir Anfang März Gewinne in den Aktienpositionen realisiert und das Kapital auf dem Anleihenmarkt reinvestiert. Daher liegt die Aktienquote aktuell eher am unteren Ende der „neutralen“ Bandbreite. In den kommenden Monaten könnten sich wieder Gelegenheiten für Neuinvestitionen am Aktienmarkt ergeben. Die attraktive laufende Rendite auf dem Anleihenmarkt erleichtert das Abwarten dieser Gelegenheiten. Unser langjähriger, wertorientierter Ansatz setzt auf Qualität bei Unternehmensbeteiligungen. Wir bevorzugen Investitionen, wenn das Produkt überzeugt, Wettbewerbsvorteile bestehen, die Bilanz gesund ist und der Preis stimmt. Einige USamerikanische IT-Titel sind derzeit bereits sehr teuer. Wir haben nur mehr zwei der „Glorreichen 7“ im Portfolio und erwarten eine schrittweise Kurskorrektur. Insolvenzen großer Tech-Firmen sind nicht zu erwarten, aber einige Titel sind hoch bewertet und beeinflussen wichtige Indizes stark. Wir setzen vermehrt auf Substanzwerte im Finanz- und Gesundheitssektor in Europa und den USA. Finanztitel und Versicherungen sind im aktuellen Zinsumfeld noch immer attraktiv. Der Gesundheitssektor bietet durch moderne Innovationen und starke Nachfrage nach Gesundheitsprodukten ebenfalls vielfältige Anlagemöglichkeiten. AKTIENQUOTE . Neutrale Bandbreite Die globale Wirtschaftsentwicklung unterstützt weiterhin die Aktienmärkte, mit langfristigen Chancen durch veränderte Globalisierungs- und demografische Trends.“ Folgerichtig werden Aktien auch über- und Anleihen untergewichtet, Rohstoffe dienen als Beimischung. Holzer weiß außerdem: „Historisch betrachtet, waren die Monate nach der letzten Zinserhöhung fast immer sehr erfreulich für Aktieninvestoren. Geht man von der durchschnittlichen Dauer eines Bullenmarktes aus, könnte der Aufwärtstrend noch bis August 2025 andauern.“ Das Schlusswort gehört Wolfgang Fusek, Leiter Vermögens- und Fondsmanagement, Steiermärkische Sparkasse: „Das weltweite Wirtschaftswachstum wird 2024 bei etwas über drei Prozent prognostiziert. Die US-Wirtschaft läuft robust, die Europäer schwächeln weiterhin und kommen heuer auf nur knapp ein Prozent Wirtschaftswachstum. Aber auch hier haben sich in den letzten Wochen die Anzeichen gemehrt, dass die Wirtschaft auf tiefem Niveau wieder leicht Helmut Siegler, Vorstandsvorsitzender, Schoellerbank anzieht. Somit befinden wir uns aktuell in einem soliden wirtschaftlichen Umfeld.“ Allerdings: Die Zinsen im mittelfristigen Bereich haben die Rückgänge des vierten Quartals 2023 bereits nahezu wieder kompensiert. Fusek: „Die höheren Marktzinsen stellen damit weiterhin eine Belastung für die US- und die europäische Wirtschaft dar. Die Kreditnachfrage ist verhalten und die nach wie vor existierende inverse Zinskurve zeigt an, dass das Rezessionsgespenst noch nicht vom Tisch ist.“ Ausgabe Nr. 3/2024 – GELD-MAGAZIN . 19

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