GELD-Magazin, Nr. 2/2024

01234567 BRENNPUNKT . Kurzmeldungen Credits: beigestellt; pixabay; Scheidle-Design & TechArtTrends & Thosten Ulbricht/stock.adobe.com Geschäftsklima Aufhellung Positiv. Das globale Geschäftsklima hat sich laut dem aktuellen Global Business Optimism Insight Report von Dun & Bradstreet für das zweite Quartal 2024 aufgehellt. Der Index stieg um fünf Prozent auf 60,2 Punkte, nach 57,1 Zählern im Vorquartal. Unternehmen schätzen das makroökonomische Umfeld entsprechend optimistischer ein, insbesondere was die Inflation betrifft. Weltweit verbesserte sich die Stimmung vor allem in der Industrie. Zentraler Treiber ist das voraussichtliche Ende der geldpolitischen Straffung durch die Zentralbanken der Industrieländer. Erstmals seit 2023 schätzen Unternehmen zudem ihre Inputkosten optimistisch ein, was die Produktion begünstigt und die Stimmung in der Fertigungsindustrie deutlich verbessert. Befragt wurden 10.000 Firmen aus 32 Ländern. 6 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 2/2024 Eskalationsgefahr. Der Iran ist durch seinen Angriff auf Israel als neuer direkter Teilnehmer in den Nahost-Krieg eingestiegen. Einen Versuch, die Folgen einzuschätzen, unternimmt man bei Allianz Global Investors: An den Rohstoffmärkten könnten die Spannungen am unmittelbarsten übertragen werden, und die Experten gehen davon aus, dass die Preise für Öl und seine Derivate in den kommenden Wochen noch weiter steigen werden. Ein aus finanztechnischer Sicht nicht immer beachteter Effekt (der zynisch wirken mag): Der Konflikt könnte dazu beitragen, Einstiegspunkte an den Aktienmärkten zu schaffen, während USStaatsanleihen in Zeiten geopolitischer Spannungen auch von ihren Eigenschaften als sicherer Hafen profitieren könnten. Was die Geopolitik betrifft, würde Russland von der Eskalation profitieren, wenn sich die globale Aufmerksamkeit von der Ukraine auf den Nahen Osten verlagert und die militärische Unterstützung des Westens ausgeweitet wird. Höhere Ölpreise werden auch Präsident Putin helfen, den russischen Haushalt zu stabilisieren. China wiederum sollte kalmierend eingreifen, denn es braucht billiges Öl und offene Handelsrouten. Nahost-Konflikt: Unsichere Zukunft KI ist nicht alles. „Während derzeit alle Augen auf Künstliche Intelligenz gerichtet sind, bereitet sich mit Quantencomputing schon die nächste Technologierevolution vor“, erklärt Harald Summa vom Diplomatic Council, einer Denkfabrik mit Beraterstatus bei den Vereinten Nationen. Die Quantentechnologie komme nämlich zügig aus den Forschungs- und Entwicklungslabors heraus und dringe in die Wirtschaft ein. Davon werden, ähnlich wie bei Künstlicher Intelligenz, über kurz oder lang alle Branchen betroffen sein. „In der Kombination aus KI und Quantencomputing ergeben sich heute noch schwer vorstellbare Leistungsschübe, deren Auswirkungen sich teilweise nur erahnen lassen“, so der Experte. Quantencomputer: Neue Revolution DIE ZAHL DES MONATS 75 Runder Geburtstag. 75 Jahren nach ihrer Gründung ist die NATO so gefragt, wie selten zuvor. Doch ist das Bündnis überhaupt in der Lage, ihre Mitgliedsstaaten bei einem militärischen Überfall zu verteidigen? Wie aus der jährlichen NATO-Umfrage hervorgeht, verlassen sich die meisten Länder in so einem Fall auf ihre Bündnispartner, zeigen jedoch deutlich weniger eigene Verteidigungsbereitschaft. Dazu hat Datenexperte René Bocksch auf Statista.com interessante Zahlen publiziert: So sind beispielsweise 73 Prozent der Befragten in Deutschland der Meinung, dass die Bundesrepublik im Angriffsfall von den Bündnispartnern verteidigt werden sollte. Dass Deutschland selbst sein Nötigstes tun sollte, um andere NATO-Staaten zu schützen, denken hingegen nur etwa 59 Prozent. Noch schlimmer: In Griechenland, Ungarn, Bulgarien und Montenegro stimmen jeweils weniger als die Hälfte der Befragten der Verteidigung anderer durch ihr Heimatland zu – beschützen lassen wollen sich aber 58 bis 71 Prozent.

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