GELD-Magazin, Nr. 2/2024

42 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 2/2024 01234567890 Raiffeisen Bank International: EZB drängt zur Eile DIE ZAHL DES MONATS 7,29 Milliarden Euro Russland. Die Raiffeisen Bank International (RBI) stellt sich auf einen höheren Gesprächsbedarf mit der Europäischen Zentralbank (EZB) ein. Denn in naher Zukunft soll die EZB die RBI auffordern, ihre Geschäftstätigkeit in Russland schneller zu reduzieren – die Kundenkredite bis 2026 um bis zu 65 Prozent im Vergleich zum Ende des dritten Quartals 2023 zu verringern und die Zahlungen aus Russland entsprechend zu senken. „Die RBI verfolgt das Ziel, die Geschäftstätigkeit in Russland zu reduzieren, bereits seit Februar 2022. Die von der EZB nun vorgeschlagenen Anforderungen gehen jedoch deutlich über die Maßnahmen der RBI hinaus und könnten sich negativ auf die Verkaufsoptionen auswirken“, teilte die RBI mit. Der EZB-Druck verbessere die strategische Situation der RBI nicht. Dividenden. Alle ATX Prime-Werte zusammengerechnet zahlen heuer für das Geschäftsjahr 2023 an ihre Aktionäre 7,29 Milliarden Euro an Dividenden aus. Das ist eine Steigerung um 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allein die OMV macht für ihre Anleger inklusive Sonderdividende 1,65 Milliarden Euro locker, der Verbund lässt sich dies 1,44 Milliarden Euro kosten. Die dritte im Bunde, bei der die Dividendenauszahlung mehr als eine Milliarde Euro erreicht, ist die Erste Group Bank mit 1,09 Milliarden Euro. Sieht man von den absoluten Zahlen ab, so reüssiert die OMV auf Basis des Jahresschlusskurses 2023 mit einer Dividendenrendite von 12,7 Prozent. Auf Platz zwei folgt die Bawag mit einer Dividendenrendite von 10,4 Prozent, Platz drei nimmt die Erste Group Bank mit 7,35 Prozent ein. Keine Dividenden erhalten hingegen die Aktionäre von zehn Gesellschaften des ATX Prime. Credits: B&C-Holding; Wienerberger Wienerberger CO2-neutrales Werk Vollautomatisiert. Wienerberger investiert in die Errichtung einer hochmodernen Industrie 4.0-Produktionsstätte im ungarischen Hejöpapi, um dort zukünftig CO2-neutral und vollautomatisiert Betondachsteine herzustellen. In dem neuen Werk kommen hochmoderne digitale Technologien zum Einsatz, um rasch und gezielt Verbesserungen im laufenden Produktionsprozess vornehmen zu können und einen noch höheren Qualitätsstandard zu erreichen. Nach der Grundsteinlegung im April 2024 ist der Produktionsstart für die zweite Hälfte des Jahres 2025 angesetzt. „Mit dieser Investition setzen wir unseren Weg zur Nachhaltigkeit fort. Das CO2-neutrale Werk wird eine der modernsten Fabriken für Betondachsteine und dazugehöriges Zubehör wie First-, Dachkanten- und Lüftungsziegel in Europa“, so Wienerberger-CEO Heimo Scheuch. AKTIEN . Kurzmeldungen Unrund. Die B&C-Holding, die zur B&C Privatstiftung gehört, hält unter anderem Mehrheitsbeteiligungen an den börsennotierten Unternehmen Semperit (Anteil 54,2 %), an der AMAG (Anteil 52,7 %) und an Lenzing (Anteil 52,3 %). Bei allen drei Unternehmen sind die Kurse stark gefallen. Lenzing steckt in einer veritablen „Textilkrise“ und musste sich vergangenes Jahr rasch 400 Millionen Euro via Kapitalerhöhung besorgen, um liquide zu bleiben. 800 Jobs wurden bereits abgebaut. AMAG verzeichnete vergangenes Jahr einen Gewinnrückgang um 39 Prozent. Semperit wies 2023 einen Verlust in der Höhe von 17,1 Millionen Euro aus, was aber vor allem auf Abschreibungen auf die verkaufte Medizinsparte zurückzuführen war. Nun will die B&C-Holding ihr Dogma aufgeben, immer nur Mehrheitsbeteiligungen zu halten, und sucht für die drei börsennotierten Industrieunternehmen strategische Partner. Ihr eigener Anteil soll sich je Beteiligung auf bis zu 25 plus ein Prozent reduzieren. „Die B&C ist solide aufgestellt und langfristig konservativ finanziert“, betont der Geschäftsführer der Holding, Thomas Zimpfer. „Die österreichischen Standorte müssen dennoch wettbewerbsfähig bleiben und können nicht auf Dauer durchgefüttert werden“, ergänzt Wolfgang Hofer, Vorstand der B&C-Stiftung. Hofer räumte auch eigene Fehler ein: „Wir haben zwar versucht, die Aufsichtsräte der Beteiligungen kompetent zu besetzen, wir können aber nicht vorgeben, was zu tun ist, sondern nur warnen. Aus heutiger Sicht haben wir teilweise zu wenig gewarnt.“ B&C-Holding: Abgabe der Mehrheit an Lenzing, AMAG und Semperit? „Das sind keine Notverkäufe, die B&C-Gruppe ist solide aufgestellt und langfristig konservativ finanziert." Thomas Zimpfer, Geschäftsführer der B&C-Gruppe

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