GELD-Magazin, Nr. 2/2024

36 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 2/2024 profitiert auch von einer geänderten Gesetzeslage, etwa dem Inflation Reduction Act (IRA) in den USA oder der RePowerEURichtlinie, deren Umsetzung allerdings langsamer verläuft als erwartet. In der Wertschöpfungskette der ,Smart Energies‘ waren die Erneuerbaren Energien mit Abstand am schwächsten, während die Segmente intelligente Energienetzinfrastruktur, Energiemanagement- bzw. Speicherung, sowie Energieeffizienzlösungen sich meist stark entwickelten. Hohe Lagerbestände im Bereich Solarpanels und fallende Polysiliziumpreise in China führten die Preise für Solarmodule auf historische Tiefstände. Und genau hier liegt die Chance für die Zukunft: Die Preise sind mittlerweile so günstig, dass die Nachfrage wieder deutlich anzieht. Auch staatliche Förderprogramme spielen dabei eine wichtige Rolle.“ Zum Ausblick von Some: „Die genannten gesetzlichen Regelungen, sinkende Zinsen und die günstigen Komponentenpreise sollten vor allem die Segmente Energieeffizienz und Datenzentren (auch durch energieintensive KI-Anwendungen) befördern, auch der Trend zum Re-Shoring (Rückverlagerung von Teilen der Lieferketten, die sich in den Emerging Markets als anfällig für Unterbrechungen erwiesen haben und die Bedeutung der Versorgungssicherheit unterstrichen haben) macht uns für die Gewinnaussichten im Erneuerbaren Bereich und bei der Elektrifizierung der Energiesysteme zuversichtlich.“ Rekordaufträge im Bereich der Windenergie Christian Rom, Portfoliomanager des DNB Fund Renewable Energy bei DNB Asset Management, weist auch auf den raschen Wechsel von der Über- zur Unterinvestition im Bereich Alternative Energien hin. Er führt aus: „Die langfristigen Wachstumsaussichten in einem schnell wachsenden Markt sind intakt, und noch nie wurde so viel Geld in Saubere Energien investiert. Die Energiewende schreitet voran und die negativen Auswirkungen auf Staaten, welche die globalen Umweltziele nicht erreichen, führen zu hohen Kosten und erhöhen den globalen Produktivitätsverlust aufgrund des beschleunigten Klimawandels. Dies bestätigt auch die Tatsache, dass Investitionen in Saubere Energien im vergangenen Jahr einen neuen Rekord erreicht haben und deutlich über jenen in fossile Brennstoffe lagen.“ Auch Rom weist auf die günstige relative Bewertung des Sektors hin und erwartet auch deswegen, dass die Zahl der Firmenübernahmen steigen dürfte. „Innerhalb der einzelnen Subsegmente erscheint der Windkraftsektor angesichts des Rekordauftragseingangs und der sich verbessernden Gewinnspannen aktuell sehr chancenreich. Die Solarbranche dürfte in diesem Jahr die Talsohle erreichen, da die Auftragsvolumen und die Preise für die Anlagen zuletzt deutlich gesunken sind und mit Kapazitätsstilllegungen einhergingen. Batteriespeicher und -materialien kamen ähnlich unter Druck wie die Solarbranche, da die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen gesunken ist. Deutlich besser abgeschnitten haben hingegen die Sektoren Energieeffizienz und Stromnetze, da sie nicht der gleichen Sektordynamik ausgesetzt sind und sich die Konjunktur grundsätzlich solide hält“, analysiert Rom. So müssen europäische Länder bis 2030 ihre Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent reduzieren (ausgehend von 1990), der Anteil der Energie aus Erneuerbaren Quellen muss auf mindestens 42,5 Prozent steigen und der Anteil der verwendeten Materialien, die aus recyceltem Abfall stammen, muss 23,2 Prozent erreichen. Katastrophenschutz wird teuer Last but not least ist auch der Amundi Global Ecology ESG-Fonds einen Blick wert. Auch dieser Fonds hat seine gute Performance durch Untergewichtung von Solar- und Windkraftherstellern sowie Übergewichtung von den Bereichen Technologie bzw. IT, Industrie sowie Energieeffizienz, Wassertechnologien sowie intelligente Energienetze und Gesundheit erzielt. Fondsmanager Christian Zimmermann setzt etwa auf den US-Gesundheitsdienstleister Cencora, den IT-Riesen SAP oder MunichRe, ein führender Rückversicherer, der aufgrund des Klimawandels von steigenden Prämien für Katastrophenschutz profitiert. MÄRKTE & FONDS . Neue Energien LIPPER-INDEX AKTIEN NEUE ENERGIEN Nach dem Boom im Jahr 2020, der vor allem durch die Energiekrise ausgelöst wurde, trat Ernüchterung ein. Höhere Kapazitäten und Billigimporte aus China führten zu einem Preisdruck und sinkenden Margen. „Hohe Lagerbestände und fallende Polysiliziumpreise führten die Preise für Solarmodule auf historische Tiefstände, was die Nachfrage antreiben sollte.“ Roman Boner, Portfoliomanager des RobecoSAM Smart Energy Equities Fund „Der Windkraftsektor ist angesichts des Rekordauftragseingangs und der sich verbessernden Gewinnspannen aktuell sehr chancenreich.“ Christian Rom, Portfoliomanager des DNB Fund Renewable Energy bei DNB AM Credits: beigestellt -30% 100% 60% 0% 30% 40% 50% 70% 80% 90% 10% 20% -20% -10% ´24 2021 2020 2022 2023

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