GELD-Magazin, Nr. 2/2024

24 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 2/2024 mie stark erholt und dürfte in den kommenden Jahren weiter boomen.“ Ayush Abhijeet von White Oak fügt hinzu: „Wir finden weiterhin spannende Anlagemöglichkeiten in den Bereichen Privatsektor, Finanzen, Konsumgüter, Technologie, Gesundheitswesen und Industrie, wobei wir einer Bottom-up-Aktienauswahlphilosophie folgen. Indien profitiert von mehreren langfristigen Tailwinds (Rückenwinden, Anm.). Mit steigenden Pro-Kopf-Einkommen eröffnet sich eine potenzielle Wachstumschance über mehrere Jahrzehnte, was Wendepunkte für verschiedene Kategorien schafft, in denen Indien am unteren Ende der Konsumkurve liegt.“ Wichtige Reformen Darüber hinaus erlebt Indien eine rasante Digitalisierung der Dienstleistungen, unterstützt durch eine zunehmende Verbreitung des Internets im Zuge laufender Strukturreformen. Abhijeet: „Die Regierung setzt Schritte, um die Produktion heimisch zu machen und gleichzeitig die Infrastruktur des Landes zu verbessern, geschickt unterstützt durch ein Bankensystem, das sich auf dem gesündesten Stand seit über einem Jahrzehnt befindet. Es gibt einen starken Druck auf Strukturreformen, die wahrscheinlich eine günstige Wachstums-Produktivitäts-Dynamik fördern werden.“ Das bessere China? Es läuft also vieles rund, ist Indien für Anleger somit das „bessere China“? Nomura-Experte Mehta sagt dazu: „Indien hat seine eigene Dynamik. Chinas Wirtschaftswachstum wurde hauptsächlich durch Investitionen angetrieben. Als ‚Fabrik für die Welt‘ verfügt China über große Produktionskapazitäten und eine starke Wettbewerbsfähigkeit im Export. Indiens Ökonomie hingegen wurde hauptsächlich durch den Binnenkonsum angetrieben. Jetzt beginnt sich auch in Indien das Investitionswachstum zu beschleunigen, was der Wirtschaft zusätzliche Dynamik verleihen wird. Dennoch erwarten wir nicht, dass Indiens Wachstum und sein Beitrag zur Weltwirtschaft so hoch sein werden wie der Chinas in der Vergangenheit.“ Unter Diversifizierungsgesichtspunkten könnte Indien laut dem Spezialisten in einem globalen Portfolio jedoch eine bessere Option sein als China, „da die indische Wirtschaft auf das Inland ausgerichtet ist und der Aktienmarkt eine geringere Korrelation zum Weltmarkt aufweist als China, das noch immer viel stärker exportorientiert ist.“ In einem überschaubaren Maße könnte man also Indien durchaus ins Portfolio holen. Ausgezeichnete Fonds dazu finden Sie auf Seite 94. Es sei abschließend aber darauf hingewiesen, dass in Indien auch autoritäre Strömungen zu sehen sind. Investoren müssen das bedenken. Börse Indien: Marktkapitalisierung wächst fleißig Die Marktkapitalisierung der indischen Börse in Prozent des BIP belief sich im Jahr 2023 auf 124 Prozent. Das ist ein deutlicher Anstieg gegenüber 2022, wo 104 Prozent zu Buche schlugen. Ein Allzeithoch von 146 Prozent wurde 2007 und ein Rekordtief (23 %) 2001 erreicht. Quelle: IEA MÄRKTE & FONDS . Indien MSCI INDIA HOLT AUF Der MSCI India hat in den vergangenen zwölf Monaten um rund 40 Prozent zugelegt; auf Sicht von fünf Jahren waren es über 110 Prozent. Keine üble Performance, wobei viele Investoren das Land erst entdecken müssen. -40% 80% 60% 0% 30% 40% 50% 70% 10% 20% -30% -20% -10% ´24 2021 2020 2022 2023 „Der indische Aktienmarkt ist einer der liquidesten weltweit.“ Vipul Mehta, Head of Investment Asia Pacific ex Japan bei Nomura Asset Management Credits: beigestellt/Archiv 0 1994 25 50 75 100 125 150 175 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022 in Prozent des BIP

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