Logistikimmobilien erscheinen derzeit attraktiv. Vor allem begrenzte Flächen und der boomende OnlineHandel unterstützen die Preise. bung des Bedarfs von reiner Arbeitsfläche hin zu mehr „Sozialfläche“ (Kommunikation, Rückzug, etc.), doch zumindest in Bezug auf Österreich verzeichnen laut Pöltl qualitativ hochwertige Flächen in guten Lagen eine robuste Nachfrage. Bezogen auf Deutschland und Österreich stellt Obrowsky eine sehr stabile Flächennachfrage sowie Bereitschaft zu langer Mietbindungsdauer im öffentlichen Bereich fest. In der Privatwirtschaft hingegen ist hier mehr Kreativität erforderlich: „Moderne Bürokonzepte mit hoher Flächeneffizienz, Shared-Desk-Konzepten und flexiblen Kommunikationszonen gewinnen an Bedeutung“, so Obrowsky, der ergänzt: „Wesentlich für die Zukunft sind eine hohe Nachhaltigkeit, eine zeitgemäße Zertifizierung und energetische Effizienz. Objekte, welche diese Kriterien nicht erfüllen können, werden mit Preisabschlägen abgestraft werden.“ Logistik-Immobilien gefragt Aussichtsreich sind auch Logistik-Immobilien wie z.B. Lagerflächen: „Einerseits wird die Nachfrage aufgrund weiter steigender Online-Umsatz-Generierung im Handel befeuert, andererseits ist das Angebot neuer Flächen – auch aufgrund von Nachhaltigkeitsbestrebungen und der Eindämmung der Versiegelung – begrenzt. Daraus resultierend ist ein deutliches Mietwachstum – und damit ein Preiswachstum der Objekte – zu erwarten, so Obrowsky. Lichtblicke? Bezogen auf Österreich kommentiert Pöltl: „Obwohl die Transaktionstätigkeit noch weit hinter den Rekordzahlen der Jahre vor der Pandemie hinterherhinkt, sehen wir auch bereits erste Anzeichen für eine Erholung. Insbesondere Privatinvestoren und FamilyOffices, die in den letzten Jahren wenig aktiv waren, beginnen, den Markt wieder nach Opportunitäten zu sondieren. Das Investmentmotiv ist in den meisten Fällen aber nicht nur ein Preisrückgang, sondern vor allem die Verfügbarkeit von Objekten, die in der Vergangenheit kaum am Markt angeboten wurden. Viele Interessenten sind bereit, wieder in den Markt einzusteigen, auch wenn die Talsohle vielleicht noch nicht endgültig erreicht ist, wenn entsprechende Objekte erworben werden können.“ „Moderne Bürokonzepte mit einer hohen Flächeneffizienz, Shared-Desk-Konzepten und flexiblen Kommunikationszonen gewinnen an Bedeutung.“ Louis Obrowsky, Geschäftsführer der LLB Immo KAG Experten zum Preisverfall Dazu Obrowsky (über Wien, Graz u. Berlin): „Die neuen volkswirtschaftlichen Gegebenheiten mit hoher Inflation und Zinsen, eingetrübten Konjunkturaussichten und gestiegenen Baukosten führten zu weiterer Zurückhaltung der Investoren. Wie bei anderen Assetklassen konnte auch in den einzelnen Immobiliensegmenten ein neues Preisgefüge noch nicht endgültig gefunden werden. Die erwarteten ,Schnäppchen‘ sind bisher noch nicht im größeren Stil auf den Markt gekommen, allerdings werden diese von eigenkapitalstarken Marktteilnehmern weiter erwartet. Größere Transaktionsaktivitäten sind also bisher weitgehend ausgeblieben, die Preisrückgänge bewegen sich derzeit in einer Bandbreite von weniger als zehn Prozent. Bei den (gutachterlichen) Bewertungen ist der Abschlag meist sogar darunter.“ Bezüglich Österreich (z.B. Wien) quantifiziert Pöltl: „Die vom Kapitalmarktumfeld ausgelösten Preisänderungen sind im Core-Bereich (beste Lage und Qualität) geringer als in den nachgelagerten Qualitätssegmenten. Betroffen von dieser Entwicklung sind allerdings alle Segmente, wobei die Korrekturen mittlerweile zwischen fünf und 30 Prozent liegen dürften, je nach Qualität und Risiko.“ Ausgabe Nr. 1/2024 – GELD-MAGAZIN . 61
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