58 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 1/2024 Transformation. „Wer erfolgreich sein will, muss die neuen Rahmenbedingungen, Möglich- wie Notwendigkeiten kennen“, so Andreas Ridder, Managing Director CBRE Österreich, der darauf verweist, dass die ESG-Kriterien inzwischen zu den wichtigsten Entscheidungsparametern in der Branche gehören und dass in diesem Jahr eine Belebung der Investmentmärkte durch Zinssenkungen erwartet wird. Im Rahmen des Market Outlook 2024 von CBRE wurden die Key Trends für den Immobilienmarkt Österreich analysiert und definiert: Zinssenkungen dürften den Investmentmarkt in Österreich im Jahr 2024 positiv beeinflussen, eine gute Stimmung am Markt ist bereits wahrzunehmen. Käufer und Verkäufer nähern sich bei ihren Kaufpreisvorstellungen zunehmend an. Durch wirtschaftliche Herausforderungen und Mittelabflüsse werden Portfoliobereinigung und Abverkauf einiger Immobilien forciert. Die Konsequenz ist derzeit: mehr Angebot. Daher ist im ersten Halbjahr noch mit einem moderaten Anstieg der Renditen zu rechnen, danach mit einer Stabilisierung. Logistikimmobilien sind ganz oben auf den Einkaufslisten der Investoren, gefolgt von Wohn- und Büroimmobilien. So ist die Bautätigkeit am österreichischen Wohnungsmarkt 2024 rückläufig, was sowohl den Investmentmarkt als auch den Mietmarkt massiv beeinflusst. Zuzug und Bevölkerungswachstum halten an, die aktuelle Bautätigkeit ist allerdings nicht auf Wachstum ausgerichtet – die Marktsituation dürfte in den kommenden Monaten angespannt bleiben. Immobilienmarkt: Turn Around durch Zinssenkungen EHL: Vorsorgewohnungen wieder gefragt 2024. Nachdem im ersten Halbjahr 2023 ein deutlicher Nachfrageeinbruch zu verzeichnen war, kam es in der zweiten Jahreshälfte wieder zu einer Erholung, die sich in den ersten Wochen des Jahres 2024 verstärkt fortsetzt. Insgesamt wurden im Vorjahr laut „EHL Marktbericht Vorsorgewohnungen Frühjahr 2024“ 875 Einheiten verkauft. „Der Markt hat sich recht rasch von dem Zinsschock erholt“, analysiert Karina Schunker, Geschäftsführerin der EHL Wohnen: „Positiv ist der starke Vermietungsmarkt: Die Nachfrage nach Mietwohnungen ist bei zugleich knapper werdendem Angebot sehr hoch und Wiedervermietungen erfolgen sehr rasch. Vor allem aber sind die Mieten kräftig gestiegen, was bei den vergleichsweise moderaten Kaufpreisentwicklungen zu höheren Anfangsrenditen führt.“ 01234567 DIE ZAHL DES MONATS -42 Prozent Starker Rückgang. Die Baubewilligungen beim Wohnbau sind seit 2020 stark zurückgegangen: Wurden damals noch 63.600 Wohneinheiten in neuen Gebäuden bewilligt, belief sich diese Zahl 2023 auf nur mehr 33.900 Einheiten. Davon sind auch Ein- und Zweifamilienhäuser betroffen: Laut Erich Benischek, Gründer und Geschäftsführer der Blauen Lagune, habe sich die Anzahl bewilligter Häuser im Vergleich zu 2020 um 42 Prozent auf etwa 11.200 beinahe halbiert. Für 2024 rechnet Benischek noch mit keiner Trendwende – aufgrund der gestiegenen Finanzierungskosten, der restriktiven Vergabe von Immobilienkrediten durch die KIM-Verordnung sowie der parallel dazu gestiegenen Baupreise um rund ein Drittel. Im Rahmen einer Marktanalyse wurde festgestellt, dass der Bauproduktionswert im Wohnungsneubau 2023 auf 15 Milliarden Euro (-1,1 Mrd. Euro zu 2022) gesunken ist. VIENNA TWENTYTWO ARE übernimmt von SIGNA Fertigstellung. Seit 2019 entsteht mit dem VIENNA TWENTYTWO am Dr.-Adolf-SchärfPlatz im 22. Wiener Bezirk ein Ensemble aus insgesamt sechs Bauteilen. Vier davon sind bereits fertiggestellt und übergeben, zwei werden bis Ende 2025 fertiggestellt. Die ARE Austrian Real Estate Development, die zur staatlichen Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) gehört, setzte das Projekt gemeinsam mit einem Unternehmen aus der SIGNA-Gruppe um und hielt dabei 49 Prozent der Anteile. Um einen infolge der SIGNA-Insolvenz kostspieligen Baustopp mit allen negativen Konsequenzen zu verhindern, übernahm die ARE Austrian Real Estate Development alle Anteile am VIENNA TWENTYTWO und setzt das Projekt nun eigenständig fort. Der Vertrag wurde am 29. Jänner 2024 unterzeichnet. IMMOBILIEN . Kurzmeldungen „Investoren sollten die neuen Rahmenbedingungen, Möglich- wie Notwendigkeiten kennen." Andreas Ridder, Managing Director CBRE Österreich Credits: beigestellt; DMAA - Delugan Meissl Associated Architects
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