46 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 1/2024 01234567890 Verbund: Gewinnwarnung und höhere Dividende DIE ZAHL DES MONATS 19 Milliarden Preisrückgänge. Die Großhandelspreise für Strom sind in den letzten Monaten um fast 50 Prozent gesunken. Grund dafür sind die gefallenen Primärenergiepreise, die Preise für CO2-Zertifikate sowie der geringere Ergebnisbeitrag im Segment Netz. Der Vorstand des Verbund gab deshalb bekannt, dass er für 2024 anstatt des vom Markt erwarteten EBITDA von rund 3,8 Milliarden Euro und eines Konzernergebnisses von rund 2,1 Milliarden Euro nun von einem EBITDA zwischen 2,6 und 3,3 Milliarden Euro ausgehe und einem Konzernergebnis von 1,3 bis 1,75 Milliarden Euro. Der Hauptversammlung soll eine ordentliche Dividende von 3,40 Euro pro Aktie (Vj.: 2,44 Euro) plus eine Sonderdividende von 0,75 Euro pro Aktie (Vorjahr: 1,16 Euro) vorgeschlagen werden. Strabag. Der Vorstand der Strabag informiert nach interner Evaluierung aller Informationen, dass 2023 von einer EBIT-Marge nahe fünf Prozent auszugehen ist. Damit wird ein höheres Ergebnis als prognostiziert erwartet. Mit 19,0 Milliarden Euro stieg die Bauleistung erwartungsgemäß gegenüber dem Vorjahreswert von 17,7 Milliarden Euro um 7,3 Prozent. Die Anhebung der Guidance ist auf positive Ergebniseinflüsse, die sich aus den starken Marktpositionen im Segment Nord + West ergeben, zurückzuführen. Aufgrund der konjunkturellen Herausforderungen in der Bauwirtschaft ändert das Ergebnis für das Geschäftsjahr 2023 nichts an der Planung, in den kommenden Geschäftsjahren eine EBIT-Marge von mindestens vier Prozent zu erwirtschaften. Über die detaillierten Geschäftszahlen und das endgültige Ergebnis wird am 25. April 2024 berichtet. Credits: BMK/Cajetan Perwein; Copyright: voestalpine AG, Quelle: voestalpine.com voestalpine Gewinn hat sich halbiert Sparprogramm. Der Konjunkturrückgang war für die voestalpine in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres deutlich zu spüren. Der Umsatz gab um 8,8 Prozent auf 12,4 Milliarden Euro nach, der Nettogewinn sackte um 50 Prozent von 864 auf 431 Millionen Euro ab. Jetzt wird gespart. „Wir starten Sparprogramme in ganz Europa und legen Bereiche zusammen“, sagte CEO Herbert Eibensteiner in einer Pressekonferenz. Zu flächigen Einschnitten in der Belegschaft dürfte es aber nicht kommen, es werden Überstunden zurückgefahren und die Zahl der Leiharbeiter reduziert. Vor diesem Hintergrund erwartet der Vorstand für das Gesamtjahr 2023/24 ein EBITDA im Bereich um 1,7 Milliarden Euro. 2022/23 war die Voest noch mit einem EBITDA-Anstieg von elf Prozent auf 2,5 Milliarden Euro schwungvoll unterwegs. AKTIEN . Kurzmeldungen Diversifizierung. Energieministerin Leonore Gewessler will den Ausstieg aus den Gaslieferverträgen zwischen OMV und der russischen Gazprom vorbereiten. Dafür soll das Wirtschaftsforschungsinstitut Wifo im Auftrag des Energieministeriums bis zum Sommer die volkswirtschaftlichen Auswirkungen einer Vertragskündigung prüfen sowie die Gefahren einer längeren Abhängigkeit analysieren. Die Verträge des teilstaatlichen Öl- und Gaskonzerns OMV mit Gazprom laufen noch bis 2040 und sehen Gewessler zufolge eine fixe Abnahmeverpflichtung („Take-or-Pay“) von großen Mengen Erdgas vor. Dies sei einer der Gründe für die „zementierte Abhängigkeit“ Österreichs von russischem Gas und dem nach wie vor hohen Anteil an russischem Gas im Land. Gewessler will die österreichischen Gasversorger grundsätzlich zur Diversifikation ihrer Gasbestellungen verpflichten. „Wenn die Gasversorger am liberalisierten Gasmarkt nicht aus eigenen Stücken tätig werden, dann braucht es gesetzliche Verpflichtungen“, so die Ministerin. Für eine derartige gesetzliche Verpflichtung braucht es allerdings eine Zwei-Drittel-Mehrheit im Parlament. „Russisches Erdgas unterliegt in Europa keinen Sanktionen und wird von mehreren Ländern importiert“, teilte die OMV in einer Stellungnahme an die APA mit. Weiter hieß es: „Die OMV ist jederzeit sanktions- und rechtskonform und hat ihre Bezugsquellen von Erdgas bereits diversifiziert. Die OMV kann im Bedarfsfall ihre Kunden in Österreich zu 100 Prozent mit nicht-russischem Gas beliefern.“ Energieministerium: Ausstieg aus OMV-Gasverträgen mit Gazprom „Wenn die Gasversorger nicht aus eigenen Stücken tätig werden, dann braucht es gesetzliche Verpflichtungen." Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie
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