GELD-Magazin, Nr. 1/2024

Inflation Entspannung geht anders Heimische Industrie: Fehlstart! Noch immer kein Wachstum. Die Industrie in Österreich schwächelte auch zum Jahresbeginn: Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex stieg im Jänner zwar leicht gegenüber dem Vormonat an, und mit 43,0 Punkten wurde immerhin der höchste Wert seit zehn Monaten erzielt. Allerdings wurde damit die Marke von 50 Zählern, ab der Wachstum signalisiert wird, erneut deutlich unterschritten. UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer kommentiert: „Auch wenn sich die Konjunkturlage zu Beginn des Jahres geringfügig verbessert hat, die heimische Industrie konnte die seit Mitte 2022 andauernde Rezession noch nicht überwinden.“ Für die nächsten Monaten ist zudem von einer Fortsetzung der rückläufigen Produktionsentwicklung auszugehen, wenn auch der Pessimismus deutlich abgenommen hat. Mit 49,9 Punkten stieg der Index der Produktionserwartungen den dritten Monat in Folge auf den höchsten Wert seit einem Jahr. Das ist zumindest ein Zeichen der Hoffnung. Credits: beigestellt/AlexanderMueller; EdNurg & Heroes Design/stock.adobe.com Bitte Geduld. Die Inflation in der Eurozone ist weiterhin auf dem Rückzug, aber sie ist immer noch viel zu hoch und bewegt sich nur noch sehr langsam nach unten. Die Jahresrate ist nach 2,9 Prozent im Dezember um ein Zehntel Prozentpunkt auf 2,8 Prozent gesunken. Für die Zentralbank noch wichtiger ist die Kernrate, die von 3,4 auf 3,3 Prozent gesunken ist. Auch dieser Wert ist vom Ziel der Notenbanker immer noch weit entfernt. Und bei den Dienstleistungen, die stark an den Löhnen hängen, hat sich die Inflationsrate gar nicht bewegt. DWS bringt es auf den Punkt: „Der Kampf gegen die Inflation ist wie das Installieren von Programmen auf alten Rechnern: Die ersten 95 Prozent gehen schnell, die letzten fünf Prozent ziehen sich. Die Verbraucher – und mit ihnen die EZB – werden sich noch eine ganze Weile gedulden müssen.“ WIRTSCHAFT . Kurzmeldungen UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex Quelle: S&P Global, UniCredit Research 70 65 60 55 50 45 40 35 30 2015 2016 saisonbereinigt unbereinigt 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 70 65 60 55 50 45 40 35 30 16 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 1/2024 012345 DIE ZAHL DES MONATS 110 Milliarden Der Fiskus jubelt. Wirtschaftlich gesehen war das vergangene Jahr keines, das den Bürgern dieses Landes in besonders guter Erinnerung bleiben wird: Die österreichische Wirtschaft steckt in der Krise. Ganz anders zeigt sich das Bild für den Staat. Die Steuereinnahmen erreichten dank der hohen Inflation ein neues Rekordhoch. Insgesamt wurden 2023 über 110 Milliarden Euro eingenommen, verglichen mit 106 Milliarden aus dem Jahr davor, wie eine Auswertung der Agenda Austria zeigt. Mehr als zwei Drittel der Einnahmen entfallen auf die zwei Posten Lohn- und Umsatzsteuer, beide sind seit Beginn der Corona-Krise kräftig angestiegen. Laut Agenda Austria-Leiter Franz Schellhorn ist es höchst an der Zeit, die arbeitende Bevölkerung zu entlasten: „An den Einnahmen des Staates mangelt es jedenfalls nicht. Das Problem sind die überschießenden Ausgaben.“ Hier solle man auf die Bremse steigen. „Vielversprechendes Jahr“. Man sollte es angesichts der vielen negativen Wirtschaftsmeldungen (auch auf dieser Seite) gar nicht glauben: Eine Untersuchung des FOCUS-Instituts zeigt, dass die Österreicherinnen und Österreicher heuer etwas optimistischer ins neue Jahr blicken als noch 2023. Konkret geben 42 Prozent der Befragten an, dass 2024 für alle schwieriger werden wird als das vorherige Jahr. Immerhin 36 Prozent sehen das aber umgekehrt und bewerten 2024 als vielversprechend. Für 2023 lagen diese Zahlen bei 47 bzw. 27 Prozent. Hinsichtlich des Geschlechts und des Wohnorts bestehen dabei keine signifikanten Unterschiede (obgleich der Süden Österreichs tendenziell positiver gestimmt ist). In Bezug auf das Alter lässt sich aber ein eindeutiger Trend erkennen: Jüngere Befragte blicken deutlich optimistischer ins neue Jahr, nur 14 Prozent denken, dass 2024 schwieriger werden wird als 2023. Ein verspätetes: Prosit! Österreich: Optimismus steigt

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