Credit: Rumir/stock.adobe.com 14 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 1/2024 schätzte die Weltbank die Kosten für den Wiederaufbau über einen Zeitraum von zehn Jahren auf 411 Milliarden Dollar, eine Zahl, die jeden Monat um weitere zehn Milliarden steigt. Heute werden diese Kosten auf etwa eine Billion (!) Dollar geschätzt. Immense Zerstörung Wobei die Kiewer Wirtschaftshochschule berichtet hat, dass in den ersten zehn Kriegsmonaten 149.300 Wohngebäude sowie mehr als 3.000 Bildungseinrichtungen, 330 Krankenhäuser und fast 600 Verwaltungsgebäude beschädigt wurden. Das Telekommunikationsnetz wurde stark beeinträchtigt – etwa die Hälfte des Stromnetzes ist beschädigt oder zerstört. Ungefähr 20 Prozent der Agrarfläche wurden unfruchtbar gemacht und 30 Prozent des Landes sind entweder mit Landminen oder nicht explodierten Kampfmitteln übersät. In einem Bericht des WEF heißt es: „Da der Krieg noch andauert, mag die Rede vom Wiederaufbau verfrüht erscheinen. Und doch kommen Engagements und Finanzierungen zustande, zusammen mit einem wachsenden Unterstützungsnetzwerk.“ Nun ja, darüber lässt sich streiten, den mancherorts in Europa bröckelt die Unterstützung für die Ukraine, und die Haltung von Donald Trump, sollte er wieder ins Weiße Haus einziehen, ist unklar. Selenskyj regte jedenfalls in einer nichtöffentlichen Sitzung in Davos, an der über 70 globale CEOs teilnahmen, Unternehmensinvestitionen in der Ukraine an. Dafür werde in dem Land bereits an den notwendigen Rahmenbedingungen gearbeitet. Beispielsweise wurden die Reformen der Rechtsstaatlichkeit fortgesetzt, ebenso wie die Bemühungen, einen umfassenden institutionellen Rahmen zur Korruptionsbekämpfung aufzubauen. Gut und schön, aber wer investiert in einen Kriegsschauplatz? Auch diese Frage konnte am WEF nicht beantwortet werden. Fazit Dem Davos-Gipfel wird immer wieder vorgeworfen, keine konkreten Ergebnisse zu produzieren. Das ist aber unfair, denn das WEF ist eine Stiftung und nicht mit politischen Vollmachten ausgestattet. Sensibilisierung und Austausch stehen vielmehr im Vordergrund – was in Zeiten wie diesen ohnedies nicht schaden kann. Gesundheitsausgaben in Prozent des BIP steigen Überalterung und Bevölkerungswachstum sorgen für hohe Kosten im Gesundheitswesen. Quellen: World Bank, OECD, WHO, BM 2000 12% US OECD ex-US LIMICs 17% 7% 10% 5% 6% 2010 2020 Aus einem Bericht des Weltwirtschaftsforums geht hervor, dass die internationale Zusammenarbeit durch Pandemie, Near-Shoring und protektionistische Maßnahmen nicht abgebrochen ist, sondern gedämpft weitergeht. Friedensbemühungen leiden hingegen deutlich. Globalisierung: Nicht abgerissen Quelle: McKinsey & Company Durchschnittlicher Index globaler Kooperation (2020=1) Frieden und Sicherheit Handel und Kapitalströme Gesundheit Klima und Umwelt 0,7 0,8 0,6 0,9 1,0 1,1 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Innovation und Technologie BRENNPUNKT . Weltwirtschaftsforum 2024
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