GELD-Magazin, Nr. 1/2024

Es mag nicht sonderlich überraschen: Der „Global Risks Report 2024“ des Weltwirtschaftsforums WEF (World Economic Forum) identifiziert Extremwetter, kritische Veränderungen der Erdsysteme, den Verlust der Artenvielfalt und den Zusammenbruch von Ökosystemen, die Verknappung natürlicher Ressourcen sowie Umweltverschmutzung als fünf der zehn größten Risiken in der nächsten Dekade. Einfach formuliert: Der Klimawandel stellt mittel- und langfristig gesehen die größte Bedrohung dar. Gegen Fake-News Ein weiteres brennendes Thema unserer Zeit wird vom WEF beleuchtet: Die Erosion von seriösen Medien und die Verbreitung von Fehlinformationen in den Sozialen Medien – zuletzt noch zusätzlich angefeuert durch den Einsatz Künstlicher Intelligenz (sogenannte Deep-Fakes entstehen, die eben täuschend echt wirken). Was kann man dagegen tun? Leider sind die Möglichkeiten abseits rechtlicher Schritte begrenzt, aber mehr Aufmerksamkeit und digitale Bildung könnte den Internet-Betrügern das Leben schon schwerer machen. Nahost und Ukraine Selbstredend beschäftigte man sich in Davos auch mit den großen Konfliktherden rund um den Globus. Mit Blick auf den Nahen Osten sagte Österreichs Außenminister Alexander Schallenberg: „Mehr als 100 Tage nach Kriegsbeginn ist immer noch kein Ende des menschlichen Leids in Sicht. Weiterhin greift Hamas Israel an. Weiterhin halten die Terroristen der Hamas Menschen als Geiseln in Gaza fest. Aber auch Israel muss mehr tun, um unschuldige Zivilistinnen und Zivilisten in Gaza besser zu schützen. Dazu ist Israel verpflichtet. Denn wie Israel mit der Zivilbevölkerung im Gazastreifen umgeht, bestimmt auch, wie die Welt auf Israel blickt.“ Allerdings ist kein Ende der Eskalation in diesem Konflikt in Sicht (siehe Seite 10), eben so wenig wie im Ukraine-Krieg. Wolodymyr Selenskyj forderte in Davos (wieder einmal) konsequentere westliche Unterstützung an. Außerdem kritisierte er die durchlässigen Sanktionen gegenüber Putins Regime: „In jeder russischen Rakete stecken nach wie vor kritische Bauteile aus westlichen Ländern.“ Das lässt sich in Davos natürlich nicht ändern, die Botschaft ist aber unter wichtigen Staatenlenkern, Wirtschaftsexperten und Wissenschaftlern platziert. Wobei das WEF auch darauf hinweist, dass der Krieg in der Ukraine beispiellosen materiellen Schaden anrichtet. Im März 2023 BRENNPUNKT . Weltwirtschaftsforum 2024 Viel los in Davos Der Klimawandel ist langfristig gesehen eine der größten Gefahren für die Menschheit, kurzfristig bereitet breit gestreute Desinformation Sorgen. Das sind nur zwei Erkenntnisse des Weltwirtschaftsforums, das in Davos tagte. HARALD KOLERUS Credit: Rumir/stock.adobe.com 12 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 1/2024 Hitzewellen, Stürme, Überflutungen etc. strapazieren die Gesundheit oder kosten gar viele Menschenleben. Auch die Belastungen für die Finanzierung der Gesundheitssysteme und der gesamten Ökonomie steigen durch den Klimawandel an. Der Klimawandel hat enorme Auswirkungen auf die Gesundheit, auch die Ausgaben steigen dramatisch Quelle: Oliver Wyman analysis Gesundheitskosten in Mrd. Dollar 0,4 2030 1,1 2040 2,0 2050 1,1 0,5 0,2 0,2 2,1 2030 6,9 2040 12,5 2050 2,1 7,1 1,6 1,3 Gesamtökonomische Kosten in Bio. Dollar Flut Dürren Meeresspiegel Feuer Tropische Stürme Hitzewellen Total

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