GELD-Magazin, Nr. 6/2023

Ausgabe Nr. 6/2023 – GELD-MAGAZIN . 51 Direct Lending: Ein attraktiveres, aber auch komplexeres Umfeld Direct Lending ist für viele Anleger eine wichtige Anlageklasse geworden. Die Prämie, die auf diesem illiquiden Markt gegenüber den liquideren öffentlichen Anleihemärkten geboten wird und dazu beiträgt, dass erstrangige Darlehen Renditen von 10 bis 11 Prozent einbringen, weckt in der Tat die Aufmerksamkeit der Anleger.1 Da die Zinsen zudem voraussichtlich noch länger auf einem hohen Niveau bleiben werden, schätzen die Anleger die variable Verzinsung der Anlageklasse immer mehr. Ein attraktiver Markt ... Das Marktumfeld hat sich in diesem Jahr zugunsten der Kreditgeber gewandelt. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023, als wenige neue Transaktionen zu beobachten waren, zeichnete sich ein rückläufiger Verschuldungsgrad ab. Das überrascht nicht, wenn man die begrenzten Möglichkeiten der Kreditnehmer für die Aufnahme von Fremdkapital und die Deckung der Schulden vor dem Hintergrund der rasant steigenden Zinsen bedenkt. Gleichzeitig verschärften sich die Darlehensbedingungen, und die Spreads für Senior Debt kletterten auf bis zu 650 Basispunkte (Bp.)2 an. Inzwischen ist der Markt stärker umkämpft. Die Spreads für Senior Debt haben sich um 50 bis 75 Bp. verringert, während Verschuldungsgrad und Kreditbedingungen weitgehend unverändert sind.3 Diese Faktoren lassen aktuelle Kredite in Verbindung mit höheren Basissätzen besonders attraktiv erscheinen. Dennoch müssen die derzeitigen Renditen für erstrangige Darlehen unseres Erachtens irgendwann zurückgehen. ... doch Herausforderungen bleiben bestehen Direct Lending bietet zahlreiche Vorteile, birgt aber auch Herausforderungen. Vor allem angesichts der höheren Zinsen und der größeren makroökonomischen Ungewissheit ist die Originierung von Transaktionen heute schwieriger. Beispielsweise haben sich die durch Sponsoren finanzierten Fusionen und Übernahmen in diesem Jahr abgeschwächt. Da viele Private-Equity-Firmen ebenfalls sinkende Margen verzeichnen, gehen die Leveraged-Buy-out-Aktivitäten zurück. Dadurch gestaltet sich das Umfeld für Manager auf der Suche nach neuen Transaktionen schwieriger. Vor allem Manager, die in den Markt neu einsteigen wollen, könnten letztlich Transaktionen durchführen, die vor dem Hintergrund der Marktkräfte weniger attraktiv sind. Erfahrene und etablierte Kreditgeber dürften weniger betroffen sein, da sie den Vorteil haben, Dealflow aus bestehenden, großen Portfolios generieren zu können. Bei Barings beispielsweise stammten in diesem Jahr rund 70 Prozent unserer nordamerikanischen Deals von bestehenden Portfoliounternehmen – gegenüber einem typischen Anteil von 30 Prozent.4 Ein weiterer Gegenwind für den Markt ist das Risiko steigender Zahlungsausfälle. Dieses Risiko dürfte jedoch eher stark verschuldete Unternehmen betreffen, die empfindlicher auf die höheren Kosten für den Schuldendienst reagieren, sowie zyklische Branchen wie den Einzelhandel, Restaurants und Konsumgüterunternehmen. Einer der Vorteile des Direct Lending gegenüber breit syndizierten Märkten besteht darin, dass die Kreditgeber direkt mit Sponsoren und Kreditnehmern verhandeln können, um Bedingungen oder Strukturen zu ändern – mit dem Ziel, einen Ausfall zu vermeiden. Blick in die Zukunft Die Dynamik des Direct-Lending-Marktes ist vielversprechend: Die laufenden Renditen sind attraktiv, der Verschuldungsgrad ist geringer und die Kreditdokumentation robuster. Der weitere Weg ist jedoch ungewiss und verschiedene Faktoren könnten den Markt für Direct Lending und neue Deal-Aktivitäten künftig beeinflussen. Wir bei Barings halten einen disziplinierten, konservativen Ansatz beim Direct Lending für unabdingbar, vor allem angesichts der Herausforderungen, die das heutige schwierigere Umfeld mit sich bringt. Wir fokussieren uns auf defensive Sektoren und fundamental solide Unternehmen, die in allen Phasen eines Zyklus ihre Existenzberechtigung haben, anstatt durch einen höheren Verschuldungsgrad oder lockere Kreditvereinbarungen Renditen hinterherzujagen. www.barings.com Ian Fowler, Co-Head der Barings Global Private Finance Group ADVERTORIAL . Barings Global Private Finance Group FOTO: beigestellt 1 Quelle: Beobachtungen von Barings. Stand: 31. Oktober 2023. 2 Quelle: Beobachtungen von Barings. Stand: 31. Oktober 2023. 3 Quelle: Beobachtungen von Barings. Stand: 31. Oktober 2023. 4 Quelle: Barings. Stand: 31. Oktober 2023. 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