„Wir investieren in Hard- und Software, Halbleiter (für die Rechenleistung), Big Data (zum Datentraining), sowie Health Care.“ Brice Prunas, ODDO BHF Artificial Intelligence „Es wird immer heißen: Mensch und Maschine und nicht Mensch oder Maschine.“ Sebastian Thomas, Allianz Artificial Intelligence management. „In der Industrie ermöglicht maschinelles Sehen, visuelle Daten schneller zu erfassen, auszuwerten und aufgrund dieser zu handeln. Die Robotik wird immer wichtiger“, weiß Sebastian Thomas, Manager des Allianz Global Artificial Intelligence (ISIN LU1548497426). „Der Mangel an Informatikern und die steigenden Internet-Datenmengen erhöhen den Druck, Cybersicherheit durch KI zu automatisieren.“ Macht uns die KI dümmer? Das Problem: KI-Systeme sind nur so gut wie die Daten, mit denen sie gefüttert werden. Das gilt für die „generative KI“, die nicht nur Altdaten erfasst, sondern auch neue generiert. KI ist die Fähigkeit eines Programms oder einer Maschine, zu denken und zu lernen wie ein Mensch. Weltuntergangsphantasien vieler Experten kann Thomas nicht teilen. „Die Gefahr kommt von anderer Seite: Die CO2-Emissionen, der Wasserverbrauch bei der Entwicklung von KI-Systemen (Reinstwasser-Chipfabriken), Rassenunruhen aufgrund sozialer Diskriminierung mittels KI-Anwendungen, die mit verzerrten Datensätzen trainiert wurden oder Desinformationen bei der nächsten Coronawelle könnten viel eher die Menschheit bedrohen als die KI selbst. Eine weitere Gefahr ist, dass die KI Präjudize bei ihren Nutzern sogar noch verstärken kann, wenn sie etwa mit vorurteilsbehafteten Bildern trainiert wurde, z.B. mit einem Übergewicht an Fotos mit weißhäutigen Personen. Kostet die KI unsere Jobs? Es sei auch abzusehen, dass KI schon bald Teil unseres Berufslebens sein wird. „Jobs werden verloren gehen, aber viele andere, etwa durch Kooperation mit KI-gestützten Robotern, entstehen“, glaubt Brice Prunas, Portfoliomanager des ODDO BHF Artificial Intelligence (ISIN LU1833932780). Manche Studien gehen von bis zu 60 Prozent an Jobverlusten bis 2030 aus. Andere Experten verweisen darauf, dass seit der letzten industriellen Revolution nur ein einziger Arbeitsbereich verloren gegangen ist: der des Fahrstuhlführers. Alle anderen haben sich gewandelt, sind im Kern aber erhalten geblieben. Das Schwerste daran, den Menschen nachzubauen, ihn quasi zu klonen, ist, das humane Verhalten nachzumachen. Ausgabe 6/2023 – GELD-MAGAZIN . 39
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