Inflationsgespenst (fast) vertrieben Hier finden sich die EU-Länder mit den höchsten Inflationszahlen 2023. Man sieht: Andere Staaten hat es noch schlimmer als Österreich erwischt. Vorbildlich sind übrigens Belgien mit nur 2,4 Prozent Teuerung, Luxemburg (3,2 %) und Spanien (3,6 %). „Die Bewertungen des europäischen Aktienmarktes sind deutlich niedriger als in den USA.“ Tom O’Hara, Portfoliomanager, Janus Henderson Investors Quelle: EU-Kommission EU (27) 6,5% Slowenien 7,5% Österreich 7,7% Kroatien 8,1% Litauen 8,8% Bulgarien 8,8% Estland 9,4% Lettland 9,6% Rumänien 9,8% Slowakei 10,8% Polen 11,1% Tschechien 12,2% Ungarn 17,2% „Aktienrückkäufe werden eine immer wichtigere Komponente des europäischen Marktes.“ Niall Gallagher, Investment Director Europäische Aktien, GAM Credits: beigestellt/Archiv 30 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 6/2023 sehen, ermöglichen, und zwar in den Bereichen Grundstoffe (CRH, Holcim), Investitionsgüter (Schneider, Siemens) und Halbleiterausrüstungen (ASML, ASM International, BE Semiconductor).“ Langfristiges Wachstum Auch Wolfgang Fickus, Produktspezialist bei Comgest, ist zuversichtlich: „Wir halten Europa nach wie vor für einen äußerst wichtigen Markt. Denn genau hier lohnt es sich, auf die ,altmodisch‘ scheinenden europäischen Unternehmen zu blicken. Unternehmen, die ein so stabiles Geschäftsmodell haben, dass sie über Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte Erfolg haben und sich trotzdem ständig neu mit Innovationen erfinden, gefallen uns als Quality Growth Investor so gut, dass wir hierfür eigens einen Fonds aufgelegt haben: den Comgest Growth Europe Compounders.“ Das Ziel lautet hier: In ausgewählte europäische CompounderAktien, auch Marathonläufer genannt, zu investieren und dauerhaft zu halten. An dieser Stelle wollen wir aber verstärkt den „Comgest Growth Europe“ betrachten, der im Fondsvergleich des GELD-Magazins sehr gut abgeschnitten hat. Er investiert ebenfalls in qualitativ hochwertige Unternehmen mit langfristigen Wachstumsaussichten. Die aktuell größten Positionen im Portfolio sind aktuell: Novo Nordisk, ASML, Essilor Luxottica und Linde. Wobei vor allem das dänische Pharmaunternehmen Novo Nordisk auch sehr gut in die „Marathon-Läufer-Strategie“ passt. Es feierte 2023 seinen 100sten Geburtstag. Fickus erklärt das Erfolgsrezept: „Das Unternehmen hat einen stetig wachsenden Anteil in einem riesigen und fragmentierten Markt, es weist ein strukturelles, langfristiges Wachstum vor und verfügt aufgrund seiner Produktpalette und Innovationen über eine hohe Preissetzungsmacht. Bekannt ist Novo Nordisk hauptsächlich für seine Diabetes- und Adipositas-Medikamente (z.B. „Abnehmspritze“), ist aber zudem in den Bereichen zur Behandlung von Hämophilie (Bluterkrankheit) sowie Wachstumshormon- und Hormonersatz-Therapie tätig.“ Europa und die Welt So viel zu spannenden Einzelwerten, das Abschlusswort gehört jetzt aber Niall Gallagher, Investment Director Europäische Aktien bei GAM: „Trotz der negativen Stimmung in Bezug auf die europäische Wirtschaft darf nicht vergessen werden, dass der Großteil der Erträge des MSCI Europe inzwischen aus den schneller wachsenden Teilen der Welt stammt.“ Was die Branchenentwicklung betrifft, gefallen dem Experten in Europa vor allem das Bankenwesen und der Energiebereich. MÄRKTE & FONDS - Ausblick 2024 . Europa Europa: Fette Dividende Die Aussichten für eine weitere Wertsteigerung der europäischen Aktien bis 2024 sind positiv. Der europäische Aktienmarkt (repräsentiert durch den MSCI Europe Index) ist mit dem 12,5-Fachen der zukünftigen Gewinne weiterhin attraktiv bewertet und liegt damit unter dem langfristigen Mittelwert. „Das erwartete Gewinnwachstum liegt bei sechs Prozent für 2024 bzw. neun Prozent für 2025. Die voraussichtliche Dividendenrendite ist mit 3,7 Prozent ebenfalls sehr attraktiv – und deutlich über dem Medianwert“, so Niall Gallagher von GAM. Aktienrückkäufe beflügeln Und auch Aktienrückkäufe werden laut dem Experten eine immer wichtigere Komponente des europäischen Marktes sein und die Dividendenrendite um etwa zwei Prozent weiter erhöhen. Was zu einer Gesamtausschüttungsquote von 5,7 Prozent führt.
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