Namen. Mit meinen Argumentationen dagegen stand ich auf verlorenem Posten. Erst der Crash der Jahrtausendwende zeigte, wer Recht hatte. Es gab sicher auch politische Ereignisse, die für Kopfschütteln sorgten? Tatsächlich hat es mir die Rede verschlagen, als im Zuge der Griechenland-Krise der damalige Ministerpräsident Alexis Tsipras auf die Reformvorschläge der EU mit völligem Unverständnis reagiert hat. Dabei hatte Griechenland weit über seinen Verhältnissen gelebt und oben drauf zuvor mit auffrisierten Budgetzahlen operiert, um der Eurozone beitreten zu können. Dieser Schwindel ist zu spät aufgeflogen. Bleiben wir noch in der Politik: Auch der Ausspruch von der „Zeitenwende“ von Olaf Scholz ist bei Ihnen nicht perfekt angekommen. Warum? Es geht darum, dass die geopolitische Zeitenwende von Europa verschlafen worden ist. Erst mit dem Überfall Putins auf die Ukraine im Februar 2022 wachte die EU auf, dabei erfolgte die erste Attacke bereits 2014. Der berühmte Ausspruch von der „Zeitenwende“ durch Scholz zeigt die Naivität europäischer Eliten, die sich sehenden Auges von der russischen Abhängigkeit erstaunt gezeigt haben. In Wirklichkeit war die günstige Energieversorgung durch Russland wichtiger. Übrigens nicht die erste Zeitenwende, die Europa verschlafen hat. Im Jahr 2013 hat Peking das Wirtschaftsprojekt „Neue Seidenstraße“ ins Leben gerufen, um chinesische Infrastrukturinvestitionen weltweit auszurollen. Firmenzukäufe im Ausland, auch in kritischen Branchen, wie Robotik, Automotive, Verteidigung und Halbleiter, waren auf dem Speiseplan, nicht zuletzt in Europa. Man hat hier allerdings nur hilflos zugesehen. Was empfehlen Sie Investoren in unseren turbulenten Zeiten? Was ich rate und auch selbst praktiziere: Regelmäßig ansparen! So nehme ich die durchschnittliche Renditeentwicklung über einen langen Zeitraum hinweg mit. Eventuell kann man bei Kursrücksetzern auch mittels Einmalerlag nachlegen und zusätzliche Investmentchancen wahrnehmen. Angesichts erhöhter Inflation und dementsprechend geänderter Geldpolitik sehen wir gerade das Ende des „goldenen Aktienzeitalters“. Es ist aber durchaus wahrscheinlich, dass dem ein „silbernes“ folgen kann. US-Börsen geben weiter den Ton an. Trotzdem ist Diversifikation wichtig. Wer also reale Rendite erzielen will, wird somit an Aktien nicht vorbeikommen. „40 Jahre Finanzmärkte“: Interessierte Leser können das neue Buch von Peter Brezinschek direkt hier bestellen: [email protected] oder: [email protected] Ich rate Investoren, was ich selbst praktiziere: Regelmäßig ansparen! Ausgabe Nr. 6/2023 – GELD-MAGAZIN . 25
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