Credits: beigestellt/Archiv; pixabay BANKING . Kurzmeldungen 18 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 6/2023 1234567 Raiffeisen Bank International Von schwarzer Liste gestrichen Klimaschutz: Banken in der Pflicht Unwetter und Co. Die nicht zuletzt auch kostspieligen Auswirkungen der Erderwämung durch Extremwetter sind nicht mehr zu übersehen. Die EZB und der Europäische Ausschuss für Systemrisiken haben einen gemeinsamen Bericht über die Auswirkungen des Klimawandels auf das Finanzsystem der EU veröffentlicht. Demnach spielen Versicherungen, aber vor allem Banken „eine Schlüsselrolle bei der Reduzierung klimabedingter Risiken für die Finanzstabilität“. Das liegt daran, dass Banken überproportional Kredite an Sektoren vergeben, die einem hohen klimabedingten Risiko ausgesetzt sind. Der Anteil der Branchen mit hohen Emissionen an der Kreditvergabe ist etwa um 75 Prozent größer als ihre entsprechende Quote an der Wirtschaftstätigkeit. Ebenso gehen 60 bis 80 Prozent aller Hypothekenkredite im Euroraum an Haushalte mit hohen Emissionen. Ukraine/Österreich. Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat gleich doppelten Grund zur Freude. Erstens: Die ukrainische Regierung hat die RBI von der berühmten schwarzen Liste gestrichen, die Unternehmen als Unterstützer des russischen Aggressionskrieges einstuft. Beobachter vermuten, dass Kiew diesen Schritt setzte, um prinzipiell das Klima der Verhandlungen mit der EU um weitere Hilfsmaßnahmen aufzuhellen. Grund zur Freude Nummer zwei: Die aktuelle Ertragslage im CEE-Bankgeschäft hat alle Erwartungen übertroffen. RBI-Chefökonom Gunter Deuber: „Derzeit verzeichnen wir in allen Bankenmärkten in Zentral- und Südosteuropa eine Eigenkapitalrentabilität von über zehn Prozent. So etwas hat es selbst in den ,Osteuropa-Boomzeiten‘ vor der globalen Finanzkrise nicht gegeben.“ Weiters interessant: Die führenden heimischen CEE-Banken (Erste, RBI) weisen weiter einen Marktanteil von einem guten Drittel am regionalen Bankgeschäft in CEE auf (33 %). Gefolgt von italienischen Kreditinstituten mit einem Marktanteil von 27 Prozent. DIE ZAHL DES MONATS 300 Milliarden Inflation frisst Vermögen weg. Mittlerweile gibt es zwar auch am Konto wieder herzeigbare Zinsen, die Gratisgeldpolitik der EZB hat aber ein großes Loch in die Konten der Sparer gerissen. Das betrifft vor allem die Bürger Österreichs, die knapp 300 Milliarden Euro am Sparbuch und Konto horten. Im Jahr 2022 haben österreichische Familien 23 Milliarden Euro an Kaufkraft verloren (16 Milliarden auf Bankkonten, 7 Milliarden auf Spareinlagen), 2023 sind es voraussichtlich 19 Milliarden Euro (13 Milliarden auf Bankkonten, 6 Milliarden auf Spareinlagen). Eine Berechnung der Agenda Austria zeigt, wie sich die Vermögen über die vergangenen zwei Jahrzehnte entwickelt haben. Der Geldwert von 10.000 Euro Bargeld beträgt heute nur mehr 6.000 Euro, auf dem Sparbuch würde er immerhin noch 8.000 Euro ausmachen. „Sparen ist enorm wichtig, aber die Österreicher bunkern das Geld, statt es zu investieren. Dadurch verlieren sie Kaufkraft im großen Stil“, so Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera. Tauben in der Überzahl. Die allgemeine Markterwartung besagt, dass die Zentralbanken in den USA und Europa von ihrem Zinserhöhungs-Reigen ablassen werden und dass auch wieder mit sinkenden Zinsen zu rechnen ist. Wie schnell das vor sich gehen wird, bleibt aber noch unklar, denn es werden unterschiedliche Signale gesetzt. Matthew Ryan, Head of Market Strategy bei dem Fintech-Unternehmen Ebury: „Die EZB vertrat zuletzt trotz der schwachen Wirtschaftsleistung in der Eurozone eine feste Geldpolitik, während sich die Fed in den USA trotz eines soliden Wachstums eher generös zeigte und einen klaren Kurswechsel hin zu Zinssenkungen vollzog.“ Trotz der hawkishen Aussagen der EZB ist Ryan skeptisch, ob die Gemeinschaftswährung einen Aufwärtstrend ausbilden kann. Übrigens: Auch die Schweizer Nationalbank ist zuletzt in das Lager der Tauben gewechselt und hat Aussagen über künftige Zinsanhebungen aus ihrem Statement gestrichen. Der Markt erwartet in der Schweiz bereits im März eine Zinssenkung um 25 Basispunkte und rund 80 Basispunkte im Gesamtjahr 2024. Experten: Zinsen gehen zurück Matthew Ryan, Head of Market Strategy bei Ebury
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