01234567890 OeNB Konsum stützt Wirtschaft Österreich: Konjunktur schwächelt weiter Erholung muss warten. Die Schwächephase der heimischen Wirtschaft hält 2023 noch unvermindert an: Der UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator verharrte im November bei 3,7 Punkten. Damit setzt sich die Bodenbildung zwar fort, doch ein Aufwärtstrend der österreichischen Wirtschaft ist vorerst weiterhin nicht in Sicht. In keinem Bereich ist derzeit ein stabiler Trend zu erkennen, der eine positive Richtung vorgeben würde. UniCredit Bank Austria Chefökonom Stefan Bruckbauer: „Während sich in der Bauwirtschaft der Pessimismus etwas abgebaut hat, trübte sich in der heimischen Industrie die Stimmung gegen Jahresende erneut ein, obwohl sich das globale Umfeld leicht verbesserte. Auf den Dienstleistungssektor wirkten sich die herausfordernden Vorgaben aus dem Produktionssektor wieder stärker negativ aus und sorgten für eine spürbare Stimmungsverschlechterung trotz abflauenden Gegenwinds des Verbrauchervertrauens.“ Erst im Jahresverlauf 2024 ist mit einer moderaten Erholung zu rechnen. Credit: beigestellt/OeNB Kaufen, kaufen, kaufen. Es ist nicht gerade so, dass sich derzeit die positiven Wirtschaftsnachrichten überschlagen, aber es gibt auch durchaus Hoffnungsschimmer: Für das Jahr 2024 rechnet die OeNB für Österreich mit einem moderaten BIP-Wachstum von 0,6 Prozent, das in erster Linie von einer stärkeren Konsumnachfrage getragen wird. Diese wird von kräftigen Realeinkommenszuwächsen infolge der verzögerten Inflationsabgeltung bei Löhnen und Pensionen und von der sinkenden Inflation begünstigt. Für die Jahre 2025 und 2026 wird ein BIP-Wachstum von 1,7 bzw. 1,3 Prozent prognostiziert. Dazu tragen neben dem Konsum auch die Investitionen und eine stärkere Exportdynamik bei. WIRTSCHAFT . Kurzmeldungen DIE ZAHL DES MONATS 27 Prozent Schmerzhafter Personalabbau. Der Gläubigerschutzverband Creditreform hat im Herbst 2023 im Rahmen seiner Wirtschaftsforschung rund 1400 österreichische Klein- und Mittelständische Unternehmen (KMU) nach deren aktueller und zukünftiger Wirtschaftslage gefragt. Das Bild, drücken wir es vorsichtig aus, spricht nicht gerade für Euphorie. Demnach belasten die Folgen von Inflation und allgemeiner Konjunkturschwäche viele KMU schwer. Zudem wird die Unternehmensfinanzierung durch das hohe Zinsniveau erschwert. Angesichts der angespannten Ertragslage dürfte sich die Eigenkapitalsituation im Mittelstand verschärfen; wobei sich bereits in den vergangenen Monaten die Situation in diesem Bereich verschlechterte: Nur noch 44,8 Prozent der Unternehmen wiesen eine hohe Eigenkapitalquote von über 30 Prozent auf (Vorjahr: 46,2 Prozent). Eine weitere schlechte Nachricht lautet: 27 Prozent der befragten KMU wollen Personal abbauen. UniCredit Bank Austria:Wirtschaftsausblick Mehr Disziplin. Christoph Badelt, Präsident des österreichischen Fiskalrates, fordert für die Republik die rasche Rückkehr auf einen ambitionierten, nachhaltigen Budget- und Verschuldungspfad. Die Verbesserung der Krisenresilienz und Wiederherstellung einer nachhaltigen finanziellen Situation sei notwendig: „Budgetäre Spielräume sind unerlässlich, um für zukünftige Herausforderungen und Krisen gewappnet zu sein und nötige Zukunftsinvestitionen tätigen zu können.“ Hintergrund: Der Fiskalrat rechnet für den gesamten Prognosezeitraum bis 2027 mit hohen Budgetdefiziten. Die rückläufige, aber weiterhin hohe budgetäre Belastung durch krisenbedingte Maßnahmen führt 2023 zu einem hohen Budgetdefizit von 2,5 Prozent des BIP, das bis 2027 nur langsam auf 1,9 Prozent sinkt, falls die gegenwärtige Gangart beibehalten wird. Außerdem geht die Einnahmendynamik durch die Abschaffung der kalten Progression und die ökosoziale Steuerreform – in Kombination mit einem verhaltenen BIP-Wachstum – zurück. Defizit: Hohe Belastung Christoph Badelt, Präsident des österreichischen Fiskalrates Quelle: Statistik Austria, Wifo, UniCredit Research UniCredit Bank Austria Konjunkturindikator BIP (real; Veränderung zum Vorjahr in %) 2018 2019 2020 2021 2022 2023 14 12 10 8 6 4 2 0 -2 -4 -6 -8 -10 -12 -14 14 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 6/2023
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