GELD-Magazin, Nr. 5/2023

Durch Zubauten oder Aufstockungen bestehender Häuser können einzelne Räume oder auch neue Wohneinheiten entstehen. Beliebt sind dabei Dachbodenausbauten oder gleich die Aufstockung des Einfamilienhauses um zumindest eine Etage. Verfügt der Garten über genügend Baufläche und besteht ausreichender Abstand zum Nachbarn wäre auch im Erdgeschoss ein Anbau denkbar. Entweder können die ergänzten Wohnräume mittels Durchbruch vom Bestandsgebäude erschlossen werden oder es erfolgt der Zubau einer eigenständigen Wohneinheit mit getrenntem Zugang. Günstige Schaffung von Wohnraum Abhängig von bautechnischen Übergängen, eingesetzten Materialien und notwendigen Anpassungen von Installationen kostet der Anbau eines Zimmers zwischen 1.500 und 4.000 Euro pro m2. Die Errichtung eines gesamten Stocks kostet indessen – je nach Ausführung – zwischen 2.500 und 3.500 Euro pro m2. Im Vergleich dazu liegen die Herstellungskosten eines durchschnittlichen Fertighauses mit einer Größe von ca. 150 m2 zwischen 2.000 und 3.000 Euro pro m2. Massivbauweise kann noch entsprechend teurer werden. Hinzukommen Grundstückskosten. Bei einem Preis von 200 Euro pro m2 und einem Baugrund von 750 m2 sind inklusive ca. zehn Prozent Nebenkosten bereits 165.000 Euro zu berappen und es kommen noch Baunebenkosten für Baubewilligung, Erschließung, Vermessung, Bodengutachten und Bauversicherung von beispielsweise insgesamt 20.000 Euro hinzu – dann kostet das gesamte Fertighaus samt Grundstück zwischen 485.000 und 635.000 Euro. Richtig finanzieren Ein Umbau bzw. Anbau, aber auch ein Neubau eines Einfamilienhauses kann entweder über ein Baukonto oder optional gleich über einen Langfristkredit finanziert werden. „Ein Baukonto ist dann sinnvoll, wenn der Kunde einen genauen Überblick über die Gesamtkosten von Beginn bis zum Abschluss des Vorhabens haben möchte, oder Fördermittel vorfinanziert werden müssen. Natürlich ist auch ein sofortiges Kreditkonto möglich, welches ebenfalls je nach Bedarf belastet werden kann. Dies macht man dann, wenn man sich etwaige langfristige Kreditkonditionen sofort absichern möchte“, erklärt Harald Draxl, Geschäftsführer des Finanzierungsberatungsunternehmens Infina und warnt: „In beiden Fällen ist es unumgänglich, Kostenvoranschläge inklusive einer detaillierten Baukostenaufstellung vorzubereiten und der Bank vorzulegen. Bei den Kostenvoranschlägen reichen die relevanten Gewerke, wobei ein Prozentsatz von mindestens 75 Prozent der Gesamtinvestitionssumme mittels Angeboten unterlegt werden sollte.“ Je besser der Kunde sich auf das Projekt vorbereitet, desto geringer werden die Baukostenüberschreitungs-Risiken. „Die Baukostenkontrolle ist auch für die finanzierende Bank von relevanter Bedeutung. Je ausführlicher und detaillierter die Unterlagen sind, desto eher wird die Bank eine Finanzierung befürworten“, so Draxl. Die Zinsen für An- und Umbau-Finanzierung sind in der Regel ident mit jenen bei WohIMMOBILIEN . Sanierung und Ausbau Kostengünstig neuen Wohnraum schaffen Beispiel einer Sanierungsförderung Förderbare Gesamtkosten: 100.000 EUR Der Einmalzuschuss würde 25.000 EUR betragen. Alternativ Annuitätenzuschuss für einen 100.000 EUR-Kredit mit 12 Jahren Laufzeit; 4,5 % Fixzins und Monatsrate: ca. 900 EUR, davon wären 35 % ein Annuitätenzuschuss von monatlich 315 EUR auf 12 Jahre. Das wären insgesamt 45.360 EUR. Info: Die Finanzierung kann trotzdem auf längere Laufzeit abgeschlossen werden, wobei der AZ nur 12 Jahre gewährt wird. Mit gezielten An- und Umbauten können Eigenheimbesitzer effizient zusätzlichen Wohnraum schaffen und Kosten sparen. Das GELD-Magazin zeigt, wie man so ein Projekt optimal plant und finanziert. MICHAEL KORDOVSKY Credits: Archiv; pixabay „Ein Baukonto ist dann sinnvoll, wenn der Kunde einen ge- nauen Überblick über die Gesamtkosten von Beginn bis zum Ab- schluss des Vorha- bens haben möchte.“ Harald Draxl, Geschäftsführer bei Infina 64 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 5/2023

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