Profiteur von maroder Infrastruktur. Heidelberg Materials ist wie alle Baustoffkonzerne stark von Energie- und Rohstoffpreisen abhängig. Bereits im Sommer gab es, wenngleich auf hohem Niveau, Entspannung nach dem Preissprung infolge des Ukrainekrieges. Denn die Heidelberger drückten auf die Kostenbremse. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern soll 2023 2,85 bis 3 Milliarden Euro erreichen. Erst im Juli hatte das Management seine Prognose angehoben. Der Umsatz soll moderat steigen. In Europa ging dieser jedoch leicht zurück. Zudem werden Zukäufe befürchtet. Schöne Düfte betören immer. Die Nachfrage nach Zusätzen für Lebensmittel, die Feinparfümerie und nach kosmetischen Wirkstoffen liefert Symrise weiterhin Rückenwind. Allerdings bremsten negative Währungseffekte das Umsatzwachstum. Der Erlös stieg in den ersten neun Monaten etwas weniger als erwartet. Klammert man Sondereffekte (Währungen sowie M&A-Aktivitäten) aus, übertraf das Wachstum die Schätzungen jedoch. Organisch betrug das Umsatzplus immerhin 7,4 Prozent. Für das Gesamtjahr peilt Symrise weiter ein gleichartiges Wachstum um fünf bis sieben Prozent an. Licht und Schatten. Der Chip-Maschinenbauer Aixtron will dank einer guten Nachfrage nach effizienter Leistungselektronik seine Jahresziele mit einem starken Schlussquartal noch erreichen. Zudem normalisiert sich die Lage mit Blick auf den Stau bei der Bearbeitung von Exportlizenzen weiter. Aixtron steigerte den Umsatz sowie den Gewinn vor Zinsen und Steuern im dritten Quartal kräftig. Doch das Vergleichsquartal litt unter Lieferverzögerungen. Deshalb wurden die Erwartungen verfehlt. Aixtron rechnet für 2023 mit einem Erlös von 600-660 Millionen Euro und einer operativen Marge von 25 bis 27 Prozent. HEIDELBERG MATERIALS . Gewinnziel wieder erhöht SYMRISE . Starkes Wachstum aus eigener Kraft AIXTRON . Bestätigte Jahresziele noch nie seit Beginn der Statistik im Jahr 2000. Doch die Nachfrage nach Wohnraum bleibt hoch, z.B. wegen der Zuwanderung. Dennoch legte Vonovia den Neubau von über 60.000 Wohnungen vorerst auf Eis. Das ist betrieblich sinnvoll, denn wenn es wieder besser läuft, können die Apartments profitabel fertiggestellt werden. Fundamental betrachtet hat sich durch die Kursverluste eine deutliche Unterbewertung aufgebaut. Zudem lockt Vonovia mit hoher Dividende und hat bewiesen, dass man in der Lage ist, fertige Wohnungen mit Buchgewinnen zu verkaufen. Das Volumen der letzten drei großen Deals lag bei 1,7 Milliarden Euro. 2023 und 2024 steht nur ein kleiner Teil der Verbindlichkeiten zur Refinanzierung an und Vonovia kann diese aus Eigenmitteln decken. Der Bestand ist faktisch vollvermietet. Eine Performance wie der Abschlag der Aktie zum Nettovermögenswert ist nicht zu erwarten, aber 20 bis 30 Prozent Plus sind drin. Weitere Kaufchancen Ohne genauer auf die aktuellen Zahlen einzugehen, sind auch Siemens, die Deutsche Bank und SAP kaufenswert. Alle haben gute Quartalsberichte vorgelegt. Siemens schloss eine Partnerschaft mit Microsoft im KI-Bereich ab (Roboter und AutomatisierungsSysteme sollen schneller programmiert werden), SAP übertraf die Erwartungen im Cloud-Geschäft und die Deutsche Bank winkt mit einer Dividendenerhöhung. Das Chaos bei der Postbank-Integration wird sich noch 2023 auflösen und die Liquiditätskennzahlen sehen stark aus. Zudem wurden die Bilanzrisiken deutlich reduziert, wodurch es möglich war, die Rückstellungen für faule Kredite herunterzufahren. EUR 30 35 50 40 45 60 70 80 2020 2021 2022 2023 EUR 70 90 80 110 100 120 130 2020 2021 2022 2023 EUR 5 10 15 25 20 30 35 2020 2021 2022 2023 ISIN DE0006047004 Kurs (02.11.2023) 68,22 € KGV 2023 e 6,8 Marktkap. 12,91 Mrd.€ KGV 2024 e 6,5 Umsatz 2023 e 21,48 Mrd.€ KGV 2025 e 5,9 BW/Aktie 2023 e 94,87 € DIV. 2023 e 4,23 % ISIN DE000SYM9999 Kurs (02.11.2023) 95,44 € KGV 2023 e 34,4 Marktkap. 13,42 Mrd.€ KGV 2024 e 28,1 Umsatz 2023 e 4,78 Mrd.€ KGV 2025 e 25,1 BW/Aktie 2023 e 27,28 € DIV. 2023 e 1,17 % ISIN DE000A0WMPJ6 Kurs (02.11.2023) 27,74 € KGV 2023 e 21,8 Marktkap. 2.930 Mio.€ KGV 2024 e 19,3 Umsatz 2023 e 627 Mio.€ KGV 2025 e 16,9 BW/Aktie 2023 e 6,89 € DIV. 2023 e 1,44 % Ausgabe Nr. 5/2023 – GELD-MAGAZIN . 55
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