GELD-Magazin, Nr. 5/2023

AKTIEN . Anlagetipps Derzeit werden Aktieninvestoren von allen Seiten mit Risiken konfrontiert. Die Zinsen könnten länger als erwartet auf hohem Niveau verharren, weil die Kerninflation sich als hartnäckig erweisen dürfte. Dazu kommt das Risiko einer Rezession, das in Europa allerdings deutlich höher ist als in den USA. Und als wäre dies nicht schon genug, dreht sich die Spirale der geopolitischen Gefahren eine Windung weiter: auf den Ukrainekrieg folgt ein neuer Nahostkonflikt. Dennoch tendieren wir eher dazu, die Chancen höher zu gewichten als die Risiken. Denn ein erheblicher Teil dieses giftigen Cocktails dürfte den Anlegern bereits den Magen verdorben haben, viele haben verkauft oder sich bereits abgesichert. Erscheinen keine „schwarzen Schwäne“ (Metapher für unvorhersehbare, negative Ereignisse) mehr am Horizont, wird früher oder später eine Gegenbewegung einsetzen – aber noch keine neue Hausse. Immerhin: Der bekannte Professor Jeremy Siegel, Lehrer an der renommierten US-Universität Wharton, rät zum Neueinstieg bei Aktien. Dem US-TV-Sender CNBC sagte er vor kurzem: „Ich denke, das Versprechen der Künstlichen Intelligenz (KI) ist Den Mutigen gehört die Welt Die letzten beiden Monate wurden ihrem schlechten Ruf gerecht: alle großen Aktienindizes durchbrachen wichtige Unterstützungen nach unten. Das bietet mutigen Anlegern Chancen, falls der saisonale Trend dreht. WOLFGANG REGNER real. Dieses Jahr wird unser Wachstum von der Produktivität angetrieben. Das senkt die Inflation, es ist gut für die Erträge, aber es treibt auch die Renditen in die Höhe. Höheres reales Wachstum, mehr Kreditaufnahme, mehr investiertes Kapital. Da möchte ich in Aktien und nicht in Anleihen investieren.“ Zwar ist Siegel bewusst, dass die USA ein großes Defizit haben und das Schuldenproblem die Zinsen für Anleihen in die Höhe treiben könnte. Doch er bezieht sich darauf, dass Aktien schon immer ein guter Hedge gegen Inflation waren. Hoffentlich behält er Recht. THERMO FISHER SCIENTIFIC . Der Analyse-Profi Die Aktie befindet sich in einem langfristigen Aufwärtstrend. Neue Pharmaprodukte (Proteinanalyse bei Blutkrebs) werden Wachstum und Gewinn antreiben. Die aktuelle Korrektur sollte zum Kauf bei ca. 400 Euro genutzt werden. Nachhaltige Innovation. Thermo Fisher Scientific ist ein international tätiger Hersteller von industriellen und wissenschaftlichen Analyse-, Diagnose- und Messsystemen inklusive IT-Management-Software und Geräteausstattungen für Branchen wie Life Sciences, Telekom, Nahrungsmittel, Getränke, Halbleiter, Bergbau, Chemie sowie die Öl- und Gasindustrie. Das Unternehmen vertreibt Produkte über sieben Hauptmarken. Das breite Portfolio umfasst Laborzubehör (Pipetten, Zentrifugen, DNA-Sequenziersysteme und Massenspektrometer). Die wichtigsten Geschäftsbereiche sind Analytical Instruments (Biotech und Pharma), Speciality Diagnostics, Laboratory Products and Services, Life Sciences Solutions (z.B. Chromatografie), Environmental & Process Instruments (Waagen, Inspektionswerkzeuge für Konsumgüter) und Chemical Analysis Instruments. Systeme zur Messung der Wasser- und Luftqualität sowie tragbare Labore (z.B. für die Gerichtsmedizin) runden die Produktpalette ab. Im dritten Quartal 2023 sank der Umsatz minimal auf 10,5 Milliarden Dollar, im Kerngeschäft gab es ein organisches Wachstum von 1,0 Prozent. Das Nettoergebnis pro Aktie stieg um 17 Prozent auf 4,42 Dollar. Die operative Gewinnmarge legte um 1,6 auf 17,6 Prozent zu. Der Ausblick ist trotz einer leicht gesenkten GewinnErwartung für 2023 positiv. Credits:Thermo Fischer; ASML; wikimedia ISIN US8835561023 Kurs (20.11.2023) 422,20 € KGV 2023 e 20,5 Marktkap. 161,9 Mrd.€ KGV 2024 e 20,2 Umsatz 2023 e 40,2 Mrd.€ KGV 2025 e 18,1 Buchw./Aktie 2023 e 113,80 € Div. 2023 e 0,31 % EUR (Tradegate) 2023 2020 2021 2022 250 600 550 450 500 400 350 300 52 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 5/2023

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