GELD-Magazin, Nr. 5/2023

ROHSTOFFE . Aktuelle Trends KUPFER . Mangelware Nach dem starken Anstieg bis zum März 2022 hat Kupfer einen Gang zurückgelegt. Möglicherweise eine günstige Einstiegsgelegenheit, denn langfristig sollte die Energiewende die Kupfer-Nachfrage steigern. Energiewende. Laut einem Bericht der Investmentbank Goldman Sachs könnten die globalen Vorräte an Kupfer bereits mit Jahresende 2023 erschöpft sein. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die „grüne Energiewende“ wirft ihren langen Schatten auf die Märkte. Zwar geht nicht alles so schnell, wie sich das Experten wünschen, dennoch schreitet die Elektrifizierung der Wirtschaft voran. Kupfer wird hier eine Schlüsselrolle spielen. Denn man benötigt das Metall schlichtweg, um Strom zu leiten; ganz abgesehen davon, dass in Windkraftanlagen rund fünfmal mehr Kupfer verbaut wird, als in fossilen Kraftwerken. Bei Solaranlagen steigt der Kupferverbrauch immerhin noch um 100 Prozent. Weiteres Beispiel: In einem Verbrenner-Auto sind durchschnittlich rund 25 Kilogramm Kupfer enthalten, in einem E-Boliden hingegen 50 bis 80 Kilogramm. Auch folgende Zahlen auf sonnenseiten.com regen zum Nachdenken an: „Fahrzeuge und Windräder machen bisher nur einen verschwindend kleinen Teil des weltweiten Kupferbedarfs aus. 2020 waren es nach Angaben der IEA gerade 700.000 Tonnen bei einem Gesamtbedarf von 24 Millionen Tonnen Kupfer. Bis 2040 erwartet die IEA einen Anstieg des Bedarfs auf 33,4 Millionen Tonnen.“ Kupfer könnte also zu einem knappen Gut werden, noch reflektiert sich das aber nicht im Preis. (hk) Credits:pixabay; salita2010 & Iakov Kalinin & zoneteen/stock.adobe.com ERDÖL . Begrenztes Angebot Die Chartbewegung seit Juni lässt auf einen Abwärtstrend schließen. Allerdings steuert Saudi-Arabien mit eingeschränkter Förderung dagegen. Die große Unbekannte bleibt die Entwicklung im Israel-Palästina-Konflikt. Saudi-Arabien dreht zu. Es könnte knapper werden, an den internationalen Rohölmärkten. Denn der wichtigste Lieferant, Saudi-Arabien, will weiter auf die Bremse steigen. In einer Analyse von AXA Investment Managers heißt es: „Unabhängig von der Entwicklung der geopolitischen Lage im Nahen Osten lassen sich drei Gründe für Saudi-Arabiens gegenwärtige Strategie erkennen, die Ölversorgung weiterhin zu begrenzen und hohe Preise aufrechtzuerhalten.“ Erstens könnte das höhere Zinsniveau die Bereitschaft zur Investition in Schieferprojekte dämpfen, da diese in der Regel stark fremdfinanziert sind. Zweitens könnte es in Riad Überlegungen geben, dass die Ölkonsumenten aufgrund technischer und finanzieller Beschränkungen kaum in der Lage sind, ihre Bemühungen zur Dekarbonisierung wesentlich zu beschleunigen. Drittens benötigt Saudi-Arabien Öl-Einnahmen, um seine umfassenden sozialen und wirtschaftlichen Transformationspläne zu finanzieren. Die „Vision 2030“ sieht vor, den Staat von der Erdöl-Ökonmie zu entkoppeln. Es soll ein Switch zu grünen Energien erfolgen, die Sonne scheint ja oft genug, auch Wasserstoff erscheint aussichtsreich. Und eines wissen die Saudis genau: Ewig halten ihre Ölreserven nicht, langfristig werden die Preise auch unter dem Kampf gegen den Klimawandel leiden. (hk) Sorte Brent, USD/Barrell 50 90 100 70 80 60 110 120 130 2021 2022 2023 in USD/Tonne 8.000 8.500 9.000 9.500 10.000 10.500 7.500 11.000 2021 2022 2023 7.000 46 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 5/2023

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